Seiten: 93-108, Sprache: DeutschZimmermann-Schildknecht, Franziska / Troxler, Kilian / Müller, Lukas / Scriba, Henning / Markic, Goran / Schätzle, MarcZiel: Mit der vorliegenden Arbeit wurden der Einsatz von Röntgengeräten und Durchzeichnungsgewohnheiten von Schweizer Fachzahnärzten für Kieferorthopädie sowie deren Genauigkeit in der Lokalisation von kephalometrischen Messpunkten untersucht.
Material und Methoden: An 163 Schweizer Fachzahnärzte für Kieferorthopädie wurden ein Fragebogen und ein standardisiertes laterales Fernröntgen (FR)-Bild verschickt. Vorausgegangen war eine Randomisierung der Teilnehmer in zwei Gruppen. Die eine Gruppe erhielt eine genaue, schriftliche Instruktion für die Durchzeichnung der 26 für diese Studie geforderten Messpunkte, während die andere angewiesen wurde, die Punkte gemäß ihren Gewohnheiten zu bestimmen und entsprechend durchzuzeichnen. Die Signifi kanz der Unterschiede zwischen den beiden unabhängigen Gruppen wurde mit dem Mann-Whitney-U-Test ausgewertet.
Ergebnisse: Von den 163 Fragebögen wurden 85 vollständig ausgefüllt und mit der FR-Durchzeichnung zurückgeschickt. Alle Teilnehmer hatten eine FR-Anlage in ihrer Praxis und 67 % der Befragten verwendeten diese bei all ihren Patienten. Die Messpunkte von größtem Interesse waren Sella, der A- und B-Punkt, Nasion sowie Spina nasalis anterior und posterior. Die Winkel mit der kleinsten Differenz zwischen den beiden Gruppen waren der ANB-Winkel und Nasion-Sella-Articulare. Die schriftliche Instruktion hatte keine signifi kanten Auswirkungen auf die Genauigkeit der Durchzeichnungen, ausgedrückt als Interobserver Zuverlässigkeit, sowie auf die Messwerte der Winkel und Strecken.
Diskussion: Unabhängig vom universitären Ausbildungsort benutzen zwei Drittel der an der Studie teilnehmenden Fachzahnärzte für Kieferorthopädie routinemäßig ein FR bei all ihren Patienten, um das skelettale Muster abschätzen und die Behandlung planen zu können. Bei den verwendeten, standardisierten lateralen FR waren die Unterschiede in der Durchzeichnung der meisten vorgegebenen Punkte bei den Teilnehmern klein. Auch ergab die genaue schriftliche Instruktion keine signifi kant reduzierte Standardabweichung bezüglich der untersuchten Messungen.
Schlagwörter: Fernröntgenseitenbild, Fragebogen, Schweizer Fachzahnärzte für Kieferorthopädie, Referenzpunkte, Fernröntgenanalyse, Anweisungen, Messfehler