Seiten: 83-90, Sprache: DeutschKrey, Karl-FriedrichZiel: Bei der Behandlung mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen kommt es auch bei sorgfältiger Arbeitsweise gelegentlich zu Verletzungen durch scharfkantige Bogenenden. Bei slotfüllenden Bögen treten zudem gelegentlich Schwierigkeiten bei der Insertion in Tubes auf. Deshalb sollte die Beschaffenheit von bearbeiteten Enden orthodontischer Bögen der Multibandtechnik untersucht werden.
Material und Methoden: Unter standardisierten Bedingungen wurden orthodontische Bögen der Dimension 0,019 x 0,025 aus ß-Titan, Nickel-Titan und Stahl mit drei Cuttern (Wire-Cutter, Head- Cutter und Distal-End-Cutter) verschiedener Konstruktion durchtrennt. Die Schnittkanten von insgesamt 90 Schnitten wurden im Aufl ichtmikroskop beurteilt. Zusätzlich wurden die Randzonentiefe, die Lage der Grenze zwischen Glattschnittzone und Bruchzone sowie die Breitenveränderung am Bogen vermessen.
Ergebnisse: Cutter, die nach dem Prinzip des Beißschneidens (Wire-Cutter, Kopfschneider) arbeiten, führen am Bogenende reproduzierbar zur Ausbildung scharfer, unregelmäßiger Kanten. Distal-End- Cutter (Scherschneide-Prinzip) produzieren abgeschrägte, aber saubere Schnitte mit nur geringer Dimensionsveränderung am Bogenende. ß-Titan- und Stahlbögen sind deutlich anfälliger für plastische Verformungen des Bogenendes als Nickel-Titan-Bögen.
Schlussfolgerung: Beim Zuschneiden oder Kürzen von orthodontischen Bögen mit Cuttern nach dem Prinzip des Beißschneidens können scharfe Bogenenden entstehen, die möglicherweise ein Verletzungs risiko darstellenden. Vor dem Einsetzen in den Mund des Patienten sollten die Grate daher entfernt werden.
Schlagwörter: Bögen, Multibandtechnik, Verletzungen, Cutter