Orale MedizinSeiten: 1233-1241, Sprache: DeutschSieber, Kevin R. / Pirracchio, Luca / Bornstein, Michael M. / Ramseier, Christoph A.Gingivale Wucherungen werden meistens mit der medikamentösen Therapie von Blut-hochdruck und Epilepsie oder der Immunsuppression nach einer Organtransplantation in Verbindung gebracht. Bei der zahnmedizinischen Betreuung betroffener Patienten empfiehlt es sich, primär zu versuchen, nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eine ggf. verabreichte Medikation umzustellen. Außerdem sind die Optimierung und das Einhalten der häuslichen Mundhygiene von entscheidender Bedeutung. Vor einer chirurgischen Entfernung gingivaler Wucherungen sollte immer eine nicht chirurgische Therapie mit einer professionellen Zahnreinigung durchgeführt werden. Unter Umständen kann die zusätzliche Verabreichung von systemischen Antibiotika die Heilung bzw. Schrumpfung der Gingivawucherungen unterstützen. Im Anschluss an eine aktive Parodontalbehandlung wird für alle betroffenen Patienten eine engmaschige unterstützende Parodontitistherapie (UPT) empfohlen.
Schlagwörter: Gingivale Wucherung, Gingivahyperplasie, medikamenteninduzierte Gingivawucherung, Parodontaltherapie, Zahnfleischwucherung