KieferorthopädieSeiten: 69-73, Sprache: DeutschSchauseil, Michael / Korbmacher-Steiner, Heike M.In keiner anderen kieferorthopädischen Patientengruppe ist der Behandlungsanteil in den letzten 10 Jahren so sehr gestiegen wie bei den Erwachsenen. Mittlerweile ist jeder dritte Patient über 18 Jahre alt. In diesem Alter zeigen viele Patienten bereits ein parodontal vorgeschädigtes Gebiss. Am Beispiel des kieferorthopädisch-parodontologischen Therapieansatzes wird jedoch deutlich, dass die kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung neben der für Laien offensichtlichen ästhetischen Verbesserung durch die Reorientierung der Zähne und somit die Wiederherstellung der dentofazialen Ästhetik auch eine Regeneration und Prävention ermöglicht. Die beiden letzteren Aspekte lassen sich mit Hilfe einer auf Kooperation beruhenden Behandlungsmodalität leichter realisieren als mit anderen zahnmedizinischen Ansätzen wie der alleinigen chirurgischen Parodontitistherapie oder der prothetischen Rekonstruktion der Okklusion. Der Erfolg ist aber maßgeblich von der Qualität der interdisziplinären Betreuung des Patienten und der vom Kieferorthopäden befundbezogen applizierten Biomechanik abhängig.
Schlagwörter: Parodontitis, kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung, interdisziplinäre Betreuung, dentofaziale Ästhetik, Regeneration