OralchirurgieSeiten: 1305-1315, Sprache: DeutschWahl, GerhardNachblutungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich können als offene Blutungen in die Mundhöhle hinein oder auch als Einblutungen in die umliegenden Weichgewebe imponieren. Mögliche Ursachen hierfür sind das eigentliche operative Trauma, ein Fehlverhalten des Patienten, eine primär unzureichende intraoperative Blutstillung, eine reaktive Hyperämie und eine gesteigerte, individuell unterschiedlich ausgeprägte Fibrinolyse. Während solche Blutungen bei gesunden Patienten relativ selten vorkommen, sind sie bei angeborenen, erworbenen oder auch medikamenteninduzierten Blutungsrisiken eher zu erwarten. Ein entsprechendes peri- und intraoperatives Management kann die Gefahr einer Nachblutung deutlich reduzieren. Hierzu ist bei bekanntem Blutungsleiden eine interdisziplinäre Absprache mit den behandelnden Hausärzten, Internisten, Hämostasiologen oder Onkologen geboten. Verschiedene Hilfsmittel und Maßnahmen einschließlich der für die Prophylaxe und Therapie von Nachblutungen zur Verfügung stehenden Medikamente werden besprochen. Individuelle Besonderheiten des Patienten und auch die jeweilige Wundsituation können unterschiedliche Kombinationen von Vorgehensweisen bedingen.
Schlagwörter: Antithrombotika, Blutstillung, Blutungsanamnese, Gerinnungsstatus, Gerinnungsstörung