ZahnerhaltungSprache: DeutschJahn, Klaus-R. / Geitel, Birgit / Kostka, Eckehard / Roulet, Jean-FrançoisDie präparative Umgestaltung der Zahnhartsubstanzen geschieht im Regelfall mittels rotierender Instrumente und ist deshalb mit zahlreichen Nachteilen verbunden. Die als Alternative diskutierte kinetische Kavitätenpräparation (kinetic cavity preparation, KCP) führt zu einer deutlichen Aufrauhung der Schmelzoberfläche und soll die Ätzung des Schmelzes als Konditionierungsmaßnahme überflüssig machen, was in der vorliegenden Untersuchung in vitro überprüft wird. Bei 280 menschlichen Zähnen wurden nach entsprechender Vorbehandlung Kompositzylinder auf die vestibulären Flächen aufgeklebt und anschließend einer Zugfestigkeitsprüfung unterzogen. Die KCP-Proben wurden
unter Variierung der Parameter Partikelstrahldruck und Partikelgröße geprüft. Als positive Kontrollgruppe dienten konventionell konditionierte Proben (Ätzzeit 20, 40 und 60 s). Die negative Kontrollgruppe bildeten Proben mit nicht vorbehandelter Schmelzoberfläche.
Die Prüfung der Haftwerte erfolgte mittels einer Instron-Universalprüfmaschine. Die Bruchflächen wurden REM-gestützt beurteilt. Die Zugfestigkeit der KCP-Proben variierte von 1,98 bis 4,82 MPa. Sie war signifikant höher als in der negativen Kontrollgruppe (1,12 MPa),jedoch deutlich niedriger als in der positiven Kontrollgruppe (14,44 bis 19,66 MPa). Die Frakturflächen der KCP-Proben und der negativen Kontrollgruppe waren rein adhäsiv, die der positiven Kontrollgruppe hingegen vornehmlich gemischt kohäsiv. Die vorliegenden Ergebnisse erlauben die Schlußfolgerung, daß die konventionelle Säurekonditionierung auch bei einer KCP-gestützten Hartsubstanzbearbeitung unverzichtbar ist.
Schlagwörter: Kinetische Kavitätenpräparation, Schmelzkonditionierung, Schmelzätzung, Komposit, Zugfestigkeitsuntersuchung