Wurzelkaries ist aufgrund des demografischen Wandels und der Zunahme der Anzahl natürlicher Zähne bis ins hohe Alter ein zahnmedizinisches Problem von steigender klinischer Relevanz. Die Indikation zur restaurativen Versorgung besteht bei kavitierten und durch noninvasive Maßnahmen nicht arretierbaren Läsionen. Dabei stellen sich verschiedene Herausforderungen: Erstens sind Zugänglichkeit und somit auch Kontaminationskontrolle häufig erschwert. Zum Zweiten ist das kariös veränderte Wurzeldentin ein anspruchsvolles Substrat für die adhäsive Adaptation von Restaurationsmaterialien. Die Materialauswahl bei der restaurativen Versorgung von Wurzelkariesläsionen wird kontrovers diskutiert: Neben der Abwägung zwischen verschiedenen Adhäsivstrategien und Kompositmaterialien sind auch Glasionomerzemente (GIZ) eine Materialklasse, die eine Option bei dieser Defektklasse darstellt. Aktuell gibt es keine systematisch erarbeitete klinische Leitlinie oder Konsensempfehlung, welches Material für die restaurative Versorgung von Wurzelkariesläsionen die beste klinische Langzeitstabilität und Überlebensrate bietet. Ziel des Beitrags ist es daher, die aktuelle klinische Evidenz und die neuesten Metaanalysen zu diesem Thema zusammenzufassen und dem Praktiker eine Orientierung bei der Therapieentscheidung zu geben.
Manuskripteingang: 21.05.2024, Manuskriptannahme: 05.06.2024
Schlagwörter: Wurzelkaries, Adhäsivstrategie, Restauration, Glasionomerzement (GIZ), Komposit