Planetary Health ist eine junge Disziplin, die untersucht, wie sich der Mensch und unser Planet gegenseitig beeinflussen. Im Lichte der voranschreitenden Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der Umweltverschmutzung wird deutlich, dass sich der Mensch sukzessive seiner Lebensgrundlage beraubt und so die eigene Gesundheit und Lebensqualität gefährdet. Der vorliegende Beitrag gibt daher einen Überblick darüber, wie die Klimakrise die Gesundheit bereits beeinträchtigt und welche Herausforderung angesichts einer zunehmenden Erderwärmung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch auf uns zukommen werden. Dabei wird deutlich, dass jede medizinische Fachdisziplin betroffen sein wird – sei es durch veränderte oder neue Pathogene, neue Krankheitsbilder, Naturkatastrophen oder durch den Einfluss von Hitze auf die Qualität und Quantität gesundheitlicher Notfälle. Auch die Zahnmedizin steht vor neuen Herausforderungen. Durch lokale Umweltverschmutzung, Umweltveränderungen und resultierende Migration wird sich auch die Prävalenz, Inzidenz und/oder Ausprägung von Karies und parodontalen Erkrankungen verändern. Der Berufsethik nach ergibt sich daraus Handlungsbedarf. Das Gesundheitssystem selbst sollte klimaneutral werden, um die Klimakrise nicht weiter zu befeuern. Eine Anpassung an veränderte Lebensbedingungen – allen voran die Hitze – muss erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit, schädlichen Umwelteinflüssen exponiert zu werden, zu minimieren. Durch gezielte Prävention kann wiederum eine Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität erreicht werden.
Manuskripteingang: 17.01.2024, Manuskriptannahme: 07.02.2024
Schlagwörter: Planetary Health, Allgemeinmedizin, Klimakrise, Hitze, nachhaltige Zahnmedizin