Ziel: Ziel dieser vorläufigen Studie waren die Bewertung und der histologische Vergleich von Bindegewebetransplantaten (BGT), die unter Verwendung von zwei verschiedenen Techniken aus der lateralen Gaumenschleimhaut entnommen wurden.
Material und Methoden: Diese Fallserie schloss drei Patienten ein, bei denen sechs standardisierte BGT entnommen wurden. Ein erfahrener Parodontologe entnahm die Transplantate mithilfe von zwei unterschiedlichen Methoden. Nach der Abgrenzung der festgelegten Transplantatgröße durch Inzisionen wurde das Transplantat der einen Seite noch vor der Entnahme mit einem kugelförmigen Diamantschleifkörper entepithelisiert. Das kontralaterale Transplantat wurde erst entnommen, und dann extraoral mit einem 15C-Skalpell entepithelisiert. Nach Abschluss der chirurgischen Maßnahmen wurde die histologische Untersuchung durchgeführt.
Ergebnisse: Bezüglich der Dicke, den Proportionen und der Zusammensetzung zeigten sich nach Anwendung der beiden untersuchten Techniken keine offensichtlichen Unterschiede zwischen den Transplantaten. In fünf von sechs Fällen waren nach der Entepithelisierung noch Epithelreste erkennbar. Trotz größerer Techniksensitivität lieferte die Epithelentfernung mit dem rotierenden Instrument bessere Ergebnisse. Als Vorteile der konservativen Epithelexzision mit dem Skalpell sind eine bessere Handhabung und Ebenmäßigkeit des Transplantats zu nennen.
Schlussfolgerungen: Trotz der breiten Anwendung und großen Vielfalt der üblicherweise verwendeten Techniken für die Entepithelisierung von Transplantaten, gehen die Autoren davon aus, dass mit Skalpellen in den seltensten Fällen eine vollständige Epithelexzision erreicht wird. Anders als die unzuverlässige Entepithelisierung können als große Vorteile der Skalpelltechnik die Handhabung und die Ebenmäßigkeit des Transplantats genannt werden. Dagegen scheint die vorgestellte neue In-situ-Entepithelisierung mit einem kugelförmigen Diamanten besser vorhersagbare Ergebnisse zu liefern.