Ziel dieses Reviews war es zu untersuchen, ob der Konsum von Nikotin und/oder Alkohol das Outcome endodontischer Maßnahmen negativ beeinflusst. Es wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Scopus durchgeführt. Neun Studien entsprachen den Einschlusskriterien. In dem Zeitraum von 2000 bis 2021 publiziert, repräsentieren sie im longitudinalen Studiendesign 1.443 Probanden, darunter 1.311 Menschen und 132 Ratten. Vier von fünf Studien belegten einen negativen Einfluss von Nikotin durch erhöhte Sondierungstiefen, gesteigerten Knochenabbau und eine verstärkte Schmerzwahrnehmung während der Therapie, einen höheren Vorhersagewert für ein schlechteres Outcome und ein höheres Risiko für die Notwendigkeit einer Wurzelkanalbehandlung. Eine der fünf Studien fand keine Korrelation zwischen Raucherstatus und Outcome. Die Tierstudien untersuchten hauptsächlich einen Einfluss chronischen Alkoholkonsums auf das periapikale Gewebe. Lediglich eine Studie erforschte einen gleichzeitigen Einfluss von Nikotin und Alkohol. Die Ergebnisse zeigten signifikant gesteigerte Entzündungsreaktionen und Knochenresorptionen; die Dimensionen der apikalen Läsionen waren vergrößert. Bei gleichzeitigem Einfluss von Alkohol und Nikotin verschlechterten sich die Resultate. Es ergab sich ein nachteiliger Effekt von Nikotin und/oder Alkohol in Bezug auf die Prognose, den parodontalen Zustand, den intraoperativen Verlauf, das Outcome und die Entwicklung einer apikalen Parodontitis.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Rauchen, Alkohol, Erfolgsquoten, Prognose