0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
1671 Vistas

Vorsorge und rechtzeitige Behandlung von Parodontitis wichtig

(c) VGstockstudio/shutterstock.com

Im Rahmen der Langzeitstudie SHIP (Study of Health in Pomerania/Leben und Gesundheit in Vorpommern) wird seit 1997 der Einfluss von Zahnerkrankungen auf die Allgemeingesundheit der Menschen erforscht. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass entzündlicher Zahnfleischschwund aufgrund von Parodontitis, welche altersabhängig 15 bis 45 Prozent der Menschen betrifft, unter anderem das Risiko für einen Herzinfarkt und Demenz erhöht. Jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald eine neue Studie im amerikanischen Fachjournal Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht, in der die bisherigen Ergebnisse in Bezug auf einen Zusammenhang mit einer Alzheimer-Erkrankung bestätigt werden konnten.

Neue statistische Modelle zur Simulierung kontrollierter klinischer Studien

„Es ist sehr schwierig, methodisch aussagekräftige Studien zu den Auswirkungen von Parodontitis, eine häufige schwere Form der Zahnfleischerkrankung, durchzuführen. Erst kürzlich entwickelte statistische Modelle ermöglichen es, eine kontrollierte klinische Studie zu simulieren, indem verfügbare Daten von behandelten Patienten und unbehandelten Erkrankten zusammengeführt werden“, erläuterte Dr. Christian Schwahn von der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Alterszahnheilkunde und medizinische Werkstoffkunde. „So konnte erstmals der Zusammenhang zwischen der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen und beginnender Alzheimer-Krankheit in einem quasi-experimentellen Modell von 177 parodontal behandelten Patienten der Greifswalder GANI-MED-Studie (Greifswald Approach to Individualized Medicine) und 409 unbehandelten Teilnehmern aus der SHIP-Studie analysiert werden.“

Moderater bis starker Einfluss deutlich erkennbar

Als Indikator für eine beginnende Alzheimer-Krankheit wurden magnetresonanztomographische (MRT)-Daten verwendet. Diese wurden mit MRT-Daten der US-amerikanischen Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative abgeglichen, so dass sie als individuelles Maß für den Alzheimer-typischen Verlust an Gehirnsubstanz verwendet werden konnten. Die von einem auf Zahnfleischerkrankungen spezialisierten Zahnarzt vorgenommene Behandlung der Parodontitis zeigte einen positiven Effekt auf den Verlust der Gehirnsubstanz, der als moderat bis stark eingeschätzt werden kann.

Originalpublikation:
Effect of periodontal treatment on preclinical Alzheimer’s disease—Results of a trial emulation approach, Alzheimers Dement, 2021 May 29, DOI: 10.1002/alz.12378, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34050719/

Die beste Vorbeugung von Zahnfleischschwund und möglichen Gefahren einer Alzheimererkrankung durch Parodontitis ist der regelmäßige Kontrollbesuch bei seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt – hier Oberarzt Dr. Lukasz Jablonowski in der Greifswalder Zahnklinik. Bild: Yvonne Breuhahn
„Diese Ergebnisse sind insofern bemerkenswert, als dass die Parodontitis-Patienten zum Zeitpunkt der MRT-Untersuchung jünger als 60 Jahre waren und die Beobachtungszeit zwischen der zahnärztlichen Behandlung und der MRT-Untersuchung bei den Patienten im Durchschnitt bei 7,3 Jahren lag“, betonten die Co-Autoren Prof. Thomas Kocher, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie, Kinderzahnheilkunde und Präventive Zahnheilkunde und Prof. Hans J. Grabe, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald.

„Unser Ansatz liegt klar in der Prävention und rechtzeitigen Behandlung der Zahnfleischerkrankung, die durch eine Vielzahl von Keimen ausgelöst werden kann, um derartige mögliche Folgeschäden im Vornherein zu verhindern“, so Kocher.

Im Gegensatz dazu setzt eine seit Frühjahr 2019 in den USA laufende Studie auf die Erprobung von Medikamenten. Diese sollen bei bereits mit Alzheimer erkrankten, über 55-jährigen Probanden einen Behandlungseffekt erzielen, indem die schädlichen Auswirkungen des parodontalen Leitkeims (P. gingivalis) im Gehirn bekämpft werden.

„Wir werden auch künftig in diesem Bereich auf Beobachtungsstudien, die eine kontrollierte klinische Studie simulieren, setzen müssen“, sagte Dr. Christian Schwahn. „Eine klinische Studie mit einer Placebo-Behandlung in einer Patientengruppe, also mit absichtlich zahnärztlich unbehandelten Patienten, ist aus ethischen und medizinischen Gründen nicht durchführbar.“

 

Bibliografía: Universität Greifswald Parodontologie Interdisziplinär

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
20. nov 2024

FAQ rund um die Mundhygiene

Listerine gibt Tipps für die optimale Beratung von Patientinnen und Patienten
19. nov 2024

Prävention systemischer Gesundheitsprobleme in der Zahnarztpraxis

Sunstar Gum: Parodontalerkrankungen kontrollieren – für ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement
14. nov 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin
6. nov 2024

Alles andere als einseitig

Dürr Dental: Lunos-Anwendungsspektrum reicht von der PZR bis hin zur Parodontitis- und Periimplantitistherapie
29. oct 2024

Förderungen von Forschung und Nachwuchstalenten

CP Gaba: Preise wurden auf der Jubiläumstagung der DG Paro zu deren 100. Geburtstag verliehen
25. oct 2024

Lebensstil und Ernährungszahnmedizin

Prof. Johan Wölber über den neuen Studiengang Dentalhygiene (B.ASc.) an der Dresdener International University
25. oct 2024

Systematische Parodontitistherapie im universitären Umfeld – Praxisrelevant oder nicht? – Teil 2

Diskussion der Behandlungskonzepte und therapiespezifischen Details der jeweiligen Zentren einschließlich spezifischer regionaler Unterschiede
24. oct 2024

Parodontologische Fachkompetenz für den Sanitätsdienst

Dr. Thomas Eger stand mehr als 30 Jahre für die Parodontologie am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz