0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
1714 Vistas

IQWiG-Report empfiehlt Anpassungen und geeignetes Informationsangebot

Männer mit gesundheitlichen Problemen und Risiken nutzen den Check-up zu selten.

(c) Ground Picture/Shutterstock.com

Die allgemeine Gesundheitsuntersuchung beim Arzt – kurz „Check-Up“ genannt – wird seltener von Personen genutzt, die am stärksten von ihr profitieren könnten. Zu dieser Schlussfolgerung kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Rapid Report, den das Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erstellt hat.

Gesetzlich Krankenversicherte haben seit 1989 Anspruch auf eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung, die von ihrer Krankenkasse bezahlt wird. Im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung sollen gesundheitliche Risiken und Belastungen frühzeitig erfasst werden. Sie dient außerdem der Früherkennung von häufig auftretenden Krankheiten, insbesondere von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie von Diabetes. Versicherte zwischen 18 und 34 Jahren haben einmalig Anspruch auf den Check-Up, Versicherte ab 35 Jahren alle drei Jahre.

Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, wie die allgemeine Gesundheitsuntersuchung in Anspruch genommen wird. Dabei analysierte das Institut auch, wie sich die Nutzung zum Beispiel nach Alter, Geschlecht, Region, sozioökonomischem Status, Lebensstil oder Zuwanderungserfahrung unterscheidet, welche Informations- und Aufklärungsmaterialien existieren und welche wirksamen Maßnahmen es gibt, um bestimmte Gruppen besser zu erreichen.

Gruppen mit höheren Risiken nutzen Angebot weniger

Das IQWiG kommt zu dem Ergebnis, dass das Angebot der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung in Deutschland eher von Personen genutzt wird, die ohnehin häufiger Kontakt mit Arztpraxen haben. Gruppen mit höheren Gesundheitsrisiken und die das ambulante Versorgungssystem weniger in Anspruch nehmen, nutzen das Angebot seltener. „Für den Bedarf dieser Gruppen sollte ein geeignetes Informationsangebot geschaffen werden“, betont Beate Zschorlich, Leiterin des Projekts aus dem IQWiG-Ressort Gesundheitsinformation.

Hohe Teilnahme im internationalen Vergleich

Die Teilnahme am Check-Up ist freiwillig. In Deutschland werden Versicherte meist in Hausarztpraxen auf das Angebot angesprochen, es gibt keine besondere Einladung. Eine informierte Entscheidung über die Teilnahme setze sowohl die Bekanntheit des Angebots als auch die Kenntnis der möglichen Vor- und Nachteile der Untersuchung voraus. Dies erfordere verständliche, unverzerrte und am Bedarf orientierte Informationen, so das IQWiG.

Frauen nutzen Angebot eher

Nach der Analyse des IQWiG gehen in Deutschland beispielsweise etwa 77 Prozent der 50-jährigen Männer und 85 Prozent der 50-jährigen Frauen mindestens einmalig innerhalb von zehn Jahren zur allgemeinen Gesundheitsuntersuchung. Insgesamt liegt die Nutzung auch ohne Einladung in derselben Größenordnung wie in Ländern mit Einladungsverfahren, wie Großbritannien oder Österreich, im Vergleich sogar etwas darüber.

Gerade Personen mit Gesundheitsrisiken nehmen seltener teil

„Zu den Menschen, die seltener zum Check-Up gehen, gehören Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status, Frauen und insbesondere Männer mit Hinweisen auf gesundheitliche Risiken beziehungsweise die ihren Gesundheitszustand als mittelmäßig oder schlecht einschätzen, sowie Menschen, die nach Deutschland zugewandert sind“, berichtet Zschorlich. Diese Gruppe müsse gezielt angesprochen werden, auch in anderen Sprachen. Die Projektleiterin weist aber auch darauf hin, „dass auf Basis veröffentlichter Studien ein gesundheitlicher Nutzen des sogenannten Check-Ups selbst unklar ist.“

Angebote wissenschaftlich neu bewerten

Zschorlich: „Die Maßnahmen und Kommunikationsstrategien sollten diese Diskrepanz berücksichtigen.“ Einige Länder wie Österreich und Großbritannien hätten ihre Angebote zu Gesundheitsuntersuchungen in den vergangenen Jahren deshalb wissenschaftlich neu bewertet und – insbesondere in Großbritannien – grundlegend reformiert. Dabei habe ein Schwerpunkt auf Bevölkerungsgruppen mit besonderen gesundheitlichen Risiken gelegen.

Inhalte überprüfen, dauerhafte Evaluation

„Begleitend zur Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Bekanntheit und zur Stärkung der informierten Entscheidungsfindung ist auch in Deutschland eine Überprüfung der Inhalte der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung sinnvoll“, resümiert Klaus Koch, Leiter des IQWiG-Ressorts Gesundheitsinformation. „Die allgemeine Gesundheitsuntersuchung sollte eingebunden sein in eine dauerhaft begleitende Evaluation, die auch die gesundheitlichen Auswirkungen des Angebotes erfasst.“

 

Bibliografía: IQWiG Interdisziplinär Patientenkommunikation Team Politik

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
21. nov 2024

Der Beginn der „stillen Revolution“ in der Zahnheilkunde

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (1) – Prof. em. Dr. Dr. Werner Mörmann skizzierte Status und Zukunft
20. nov 2024

Überraschende Erkenntnisse zur Blutbildung

Forschende der Uni Mainz und des MPI decken vielversprechende Eigenschaften des Schädelknochenmarks auf
15. nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
14. nov 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin
8. nov 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
8. nov 2024

eVerordnung für Hilfsmittel direkt auf das Smartphone

Weiterer Baustein zur Digitalisierung des Gesundheitswesens – Kassen stellen Apps zur Verfügung
7. nov 2024

Ein Plus für Erweiterung und Neuausrichtung: AGK+

Namenserweiterung der AG Keramik steht für neue Aufgaben und Inhalte
6. nov 2024

Erkältung oder Grippe?

Ärztin Solveig Haw zu den Unterschieden, Symptomen und wann ein Arztbesuch nötig ist