Auf der 56. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung (AfG) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) wurden die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Sibylle Bartsch und Ardita Ramadani mit dem AfG-Elmex-Vortragspreis 2024 ausgezeichnet. Die Tagung unter dem Motto „AfG goes Immune“ fand Mitte Januar 2024 in Mainz mit rund 100 Teilnehmenden statt.
Das Vortrags- und Posterprogramm umfasste in diesem Jahr 88 Beiträge aus dem gesamten Spektrum der aktuellen zahnmedizinischen Forschung. Die Förderung von Nachwuchswissenschaftler/-innen bildet einen Schwerpunkt der AfG-Jahrestagung. Mit Unterstützung von CP Gaba werden seit vielen Jahren die besten Vorträge mit dem AfG-Elmex-Preis ausgezeichnet.
Die diesjährigen Preisträgerinnen
Der erste Preis, der mit 300 Euro dotiert ist, ging in diesem Jahr an Dr. Sibylle Bartsch von der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ardita Ramadani, MSc Molekulare Medizin, Universität Regensburg, erhielt den zweiten, mit 200 Euro dotierten Preis.
Die Projekte
1. Preis: Dr. Sibylle Bartsch
Titel: „Radixoralia hellwigii und die mikrobielle dunkle Materie“*
Autoren/Autorinnen: Dr. Sibylle Bartsch, Annette Wittmer, Dr. Ann-Kathrin Schulz, Prof. Dr. Christian Tennert, Prof. Dr. Georg Häcker, Prof. Dr. Fabian Cieplik, Prof. Dr. Ali Al-Ahmad
2. Preis: Ardita Ramadani
Titel: „Auswirkungen von Druck und des Piezo1-Kanals in einem 3-D-in-vitro-Modell von murinen CD4+ T-Zellen“
Autoren/Autorinnen: Ardita Ramadani, PD Dr. Eva Paddenberg, PD Dr. Dr. Peter Proff, Jonathan Jantsch, Prof. Dr. Dr. Christian Kirschneck, PD Dr. Agnes Schröder, Dr. Niklas Ullrich
Die AfG in der DGZMK wurde im Jahr 1967 gegründet und lädt seit mehr als fünf Jahrzehnten Wissenschaftler/-innen zu einem jährlichen Kongress. Den Wissenschaftler/-innen bietet die AfG ein Forum, um aktuelle Ergebnisse der zahnmedizinischen Grundlagenforschung zu präsentieren und zu diskutieren.
Die 57. Jahrestagung der AfG wird vom 9. bis 10. Januar 2025 in der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Universitätsmedizin Mainz stattfinden.
* Unter der mikrobiellen dunklen Materie“ versteht man die sehr große Gruppe von Mikroorganismen, die man anhand moderner genetischer Methoden zwar indirekt über ihre DNA in Proben (zum Beispiel aus dem Mundraum) nachweisen kann, sie jedoch nicht unter Laborbedingungen kultivieren („züchten“) und somit nicht direkt untersuchen kann. Es wird geschätzt, dass wir nur ca. 0.1 - 0.01 Prozent aller auf der Erde vorkommenden Mikroben im Labor kultivieren und studieren können, der Großteil bleibt also unbekannt – daher die Analogie zur dunklen Materie.
Die AfG-Elmex-Preisträgerin Dr. Sibylle Bartsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ali Al-Ahmad. Die Arbeitsgruppe hat ein bisher auf Gattungsebene nicht bekanntes Bakterium aus dem Wurzelkanal isolieren und kultivieren können, für welches sie in gängiger Praxis einen wissenschaftlichen Namen vorschlagen kann: Radixoralia hellwigii gen. nov., zusammengesetzt aus dem Ort des Isolations-Ursprungs (Radix = Wurzel) und dem Namen von Prof. Elmar Hellwig.