0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
4576 Vistas

GOZMasters - Acht Experten erklären durchaus unterhaltsam eine trockene, aber geldwerte Materie

Wie berechnet man eine „Socket Preservation“? Was hat es mit der 2197 neben der 2060ff. auf sich? Und welche Bedeutung haben eigentlich die „Amtlichen Begründungen“? Fragen, auf die es jetzt in Düsseldorf Antworten gab.

Das hätte ein durchaus explosiver Tag werden können: Die sieben Herren und eine Dame, die am 10. März 2018 im Maritim-Hotel am Flughafen in Düsseldorf auf dem Podium Platz genommen hatten, waren im Vorfeld nicht immer zimperlich in Wort und Schrift miteinander umgegangen. Ihr Streitfeld: Die Gebührenordnung für Zahnärzte, kurz GOZ.

Geballte GOZ-Kompetenz versammelt

„GOZMasters“ war der Titel der Veranstaltung, zu der die ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgesellschaft AG diese geballte GOZ-Kompetenz versammelt hatte. Das Format erwies sich für Diskutanten und Teilnehmer als durchaus glücklich, gelang es doch, wichtige Streit- und Auslegungsfragen transparent und verständlich, vielfach auch sehr unterhaltsam auf den Punkt zu bringen. In These und Antithese wurden von den Experten elf Themen beleuchtet und unter Beteiligung des Podiums und des Publikums diskutiert. Praktischerweise waren im Publikum einige weitere Abrechnungsexperten versammelt, und auch die Seite der Kostenerstatter war vertreten.

Die Experten:
Dr. Wolfgang Menke, Vorsitzender des Ausschusses für Gebührenrecht der Bundeszahnärztekammer
Dr. Christian Öttl, Mitglied im Bundesvorstand des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte, Referent für Honorarwesen
Dr. Wilfried Beckmann, von 2008 bis 2018 Präsident der Privatzahnärztlichen Vereinigung Deutschlands
Dr. Peter H.G. Esser, Fachautor zu Abrechnungsfragen und GOZ-Berater der ZA
Dr. K. Ulrich Rubehn, von 2009 bis 2013 Vorsitzender des GOZ-Senats der BZÄK und federführend für die Entstehung des GOZ-Kommentars der BZÄK
Dr. Ursula Stegemann, seit 2010 im Vorstand der Zahnärztekammer Nordrhein, Referat Gebührenrecht
Dr. Michael Striebe, früherer GOZ-Experte der Zahnärztekammer Niedersachsen und Co-Autor des GOZ-Kommentars der BZÄK
Dr. Dr. Alexander Raff, stellvertretender Vorsitzender des GOZ-Ausschusses der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Mitautor eines bekannten GOZ-Kommentars


ZA-AG-Vorstandsmitglied Dr. Daniel von Lennep, der mit Dr. Sarah Schrey, seiner Vorstandskollegin von der ZA-Genossenschaft, den Tag moderierte, ließ bei vielen Punkten am Schluss das Publikum per symbolischem „Applausometer“ abstimmen, welcher Variante in der Praxis der Vorzug gegeben würde.

Keine erstattungskonformen Rechnungen

Die wichtigsten Aussagen vorab: Die Auslegung der GOZ soll und muss maßgeblich durch Zahnärzte erfolgen. Zahnärzte haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, ihre Leistungen adäquat zu berechnen und zu liquidieren. Auch wenn es verständlich ist, dass Praxen und Patienten möglichst keinen Ärger mit Rechnungen haben möchten: Es muss zwischen der korrekten und adäquaten Berechnung der erbrachten Leistungen und der (unter Umständen durch Beihilfe-/Versicherungsbestimmungen limitierten) Erstattung getrennt werden, die der Patient erhält. Es ist nicht Aufgabe der Zahnärzte, erstattungskonforme Rechnungen zu erstellen.

Verantwortungsvoller Umgang mit der Freiheit

Der GOZ-Kommentar der Bundeszahnärztekammer ist eine der besten Leistungen der BZÄK für die Zahnärzteschaft, die konstruktive Kritik soll helfen, ihn ständig zu verbessern. Der Paragraf 6 der GOZ mit der Möglichkeit der Analogberechnung verlangt einen verantwortungsvollen Umgang der Zahnärzte mit dieser Freiheit. Das heißt auch, die Analogberechnung nicht unnötig auszuweiten.

Bei der Berechnung des Zuschlags 2197 GOZ „adhäsive Befestigung“ neben den Füllungspositionen 2060ff. GOZ bleibt der Widerspruch zwischen der Bundeszahnärztekammer, die diese Option nicht sieht, und der Zahnärztekammer Nordrhein, die die 2197 zusätzlich zur 2060ff. als berechtigt ansieht, bestehen.

Dr. Wolfgang Menke berichtete in der Schlussrunde kurz über die aktuelle Überarbeitung der GOZ durch den Gebührenrechtsausschuss der BZÄK als mögliche Vorbereitung für einen Einstieg in eine weitere GOZ-Novellierung und den Stand der Arbeit der BZÄK dazu. Dr. K. Ulrich Rubehn regte zum Nachdenken darüber an, ob der deutsche Hang zur Detailregelung wirklich Probleme vermindere oder ob nicht vielmehr eine einfache Variante mit mehr Freiheiten die bessere Lösung sei. Für ihn fährt der Zug mit den vielen Detaildiskussionen in die falsche Richtung.

Punktwerterhöhung muss kommen

Ohne eine Punktwerterhöhung geht es nicht mehr, so Dr. Wilfried Beckmann. "Ich habe die Nase voll von der taktischen Zuwarterei", brachte er es auf den Punkt. "Wir brauchen für mehr Geld für unsere Leistungen, sonst sind die Praxen am Ende ohne Chancen für die notwendigen Investitionen," erklärte er. Schon jetzt seien 70 Leistungen in der GOZ unter Bema bewertet. Die GOZ-Novellierung müsse jetzt angepackt werden, die Punktwertentwicklung mit jährlicher Anpassung sei ein Muss.

Bei den Teilnehmern kam das Format gut an, die Diskussion war rege. Es ist vorgesehen, diese Veranstaltung in zwei Jahren zu wiederholen.

Mehr zu den Diskussionen der elf Einzelthemen im Beitrag: „Elf Streitthemen und nicht immer Einigkeit“.

Titelbild: GOZMasters mit hochkarätig besetztem Podium am 10. März 2018 in Düsseldorf (Foto: ZA/Pfadfinder)
Praxisführung Team Politik

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
22. nov 2024

Auch bei Betriebsfeiern auf den Geldwert achten

Sachzuwendungen und Geschenke mit steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Vergünstigungen
22. nov 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
21. nov 2024

Resturlaub: Worauf Arbeitgeber achten sollten

Urlaubsansprüche verjähren nur bei regelmäßigen Hinweisen darauf – Erinnerungen dokumentieren
19. nov 2024

Den Weg in die eigene Praxis gut vorbereiten

Wieder zwei Plätze zu gewinnen für das Praxisgründerseminar Österreich Anfang Februar 2025 – Einsendeschluss 15. Dezember 2024
18. nov 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. nov 2024

Führung und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

Neues Buch „Das ICH im WIR – wie Miteinander gelingt“ von Dr. Karin Uphoff
12. nov 2024

Muss ich eigentlich validieren?

Mathias Lange gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Validierung
11. nov 2024

Fachkräfte finden und binden dank digitaler Praxis-Tools?

Im Interview: Zahnärztin Michaela Sehnert liefert Tipps, dem Fachkräftemangel zu begegnen