Großes Aufsehen hat vergangene Woche eine Meldung der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control (CDC) ausgelöst [1]. Daten aus den Jahren zwischen 1996 und 2017 zeigen demnach eine 23-mal höhere Wahrscheinlichkeit, dass Zahnärzte an der seltenen, meist tödlich verlaufenden Lungenerkrankung Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF) erkranken.
Ein kontinuierlich voranschreitender fibrotischer Umbau der Lunge führt zu einer stetigen Verschlechterung der Lungenfunktion mit Dyspnoesymptomatik. Kurzatmigkeit und trockener Reizhusten gehen einher mit grob retikulärem Zeichnungsmuster beim Röntgen-Thorax und bei der Computertomografie. Eine Behandlung ist möglich, eine Heilung jedoch, außer durch eine Lungentransplantation, nicht [2].
Multiple Substanzen aus der zahnärztlichen Praxis sind bekannte oder potenzielle Toxine, zum Beispiel Kieselerde, Alginate oder Siloxane. Faktoren wie Mikroorganismen, Staub, Röntgenstrahlen und Chemikalien können ebenfalls eine Rolle spielen. Zahnärzte fokussieren sich primär auf eine hochwertige und sichere Patientenversorgung. Die unerklärliche Häufung einer lebensbedrohlichen Erkrankung bei Zahnärzten ist ein Weckruf an alle Zahnmediziner, ihre eigene Gesundheit dabei nicht zu vernachlässigen.
Das unerklärte Auftreten der IPF hat eine Welle neuer Untersuchungen ins Leben gerufen mit der Hoffnung, möglichst bald eine Ursache in der Zahnarztpraxis zu finden und das Risiko für Zahnmediziner zu verringern.
Dr. Frank G. Mathers, Köln