0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
1953 Vistas

Einige Corona-relevante Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, Rauchen oder Herzerkrankungen hätten durch wirksame Prävention verhindert werden können

Viele Missstände in unterschiedlichen Bereichen des alltäglichen Lebens werden durch die Corona-Pandemie aufgedeckt –  so auch im Gesundheitswesen (das in der aktuellen Situation eigentlich sehr gut funktioniert hat). Doch nun kritisiert angesichts der vielen Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schwerwiegenden Covid-19-Verlauf in Deutschland das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) in einer Pressemeldung die mangelhafte Prävention dieser Risikofaktoren in Deutschland. Das Land hat Empfehlungen der WHO zur Senkung von Diabetes, Herzerkrankungen, Rauchen und Adipositas bisher nur unzureichend umgesetzt.

Auch Maßnahmen gegen nichtübertragbare Krankheiten retten Leben

„Diabetes, Herzerkrankungen und Tabakabhängigkeit sind alles Vorerkrankungen, die sich durch politische Maßnahmen verringern lassen“, sagt Prof. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Doch die Bundesregierung hat hier jahrelang die Empfehlungen der WHO ignoriert. Auch deshalb sind nun mehr Menschen in Deutschland gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben.“ DANK erkennt die großen Anstrengungen der Politik an, die Pandemie jetzt unter Kontrolle zu bringen. „Aber frühere effektivere Maßnahmen, beispielsweise für eine gesunde Ernährung und zur Eindämmung der Adipositas und des Rauchens, hätten die Chancen vieler Betroffener erheblich verbessert“, sagt Prof. Dr. med. Martina de Zwaan, Vorstand der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG).

Steuern oder Werbeverbote

Neben dem Alter sind Vorerkrankungen der Hauptrisikofaktor, an Covid-19 zu versterben. Die Studienlage nennt hier vor allem Adipositas, Herzerkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Diabetes, beziehungsweise die dadurch bedingten Folgeerkrankungen [1]. Zudem mehren sich die Hinweise, dass Raucher stärker gefährdet sind [2]. Die WHO hatte ihren Mitgliedsländern konkrete Empfehlungen gegeben, wie sich diese Risikofaktoren durch politische Maßnahmen senken lassen. So wären etwa 60 bis 80 Prozent der Diabetesfälle vermeidbar. Doch Deutschland hat bisher viele solcher verhältnispräventiven Maßnahmen wie eine Steuer auf gezuckerte Produkte oder Werberegulierungen für Dickmacher verweigert.

„Deutschland hinkt in vielen Bereichen der Prävention hinterher“, sagt Kellerer. „Das rächt sich jetzt. Wir brauchen daher dringend auch eine Diskussion darüber, wie wir die Risiken für diese Vorerkrankungen dauerhaft senken können.“ Denn diese Krankheiten bergen auch ohne Virus-Pandemie ein stark erhöhtes Risiko, vorzeitig zu versterben. Jeder fünfte Todesfall in Deutschland ist mit einem Diabetes assoziiert [3]. Adipositas verkürzt je nach Schweregrad das Leben um bis zu 10 Jahre [4]. In Folge des Rauchens sterben jährlich rund 121.000 Menschen [5]. „Viele dieser vorzeitigen Todesfälle ließen sich durch effektive Tabakkontrollmaßnahmen verhindern wie das längst überfällige Verbot der Tabakaußenwerbung oder wiederholte, spürbare Tabaksteuererhöhungen“, sagt Dr. Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Vor diesem Hintergrund sorgt sich DANK auch um die möglichen negativen Folgen der Corona-Beschränkungen auf die Gesundheit. „Arbeitslosigkeit und Armut beispielsweise sind starke Risikofaktoren für viele Erkrankungen und auch für vorzeitiges Versterben“, sagt de Zwaan „Wir müssen auch diese langfristigen Folgen für die Gesundheit beachten.“ Der Kampf gegen Covid-19 ist wichtig – doch dürfen andere, ebenfalls schwerwiegende und weit verbreitete Erkrankungen nicht vergessen werden. „Auch Maßnahmen zur Eindämmung von Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel und Rauchen retten viele Leben“, sagt Kellerer, „und sie sind weit weniger einschneidend.“

Risikofaktoren sind „alte Bekannte“ der Zahnmedizin

Die genannten Risikofaktoren sind Zahnmedizinern nicht unbekannt, gelten Diabetes, Rauchen, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Risikofaktoren für Parodontitis. Die DG Paro weist in ihrer aktuellen Frühjahrskampagne auf die Wechselwirkung von Parodontitis und Diabetes hin (mehr zu dieser Kampagne auf Quintessence News).

Titelbild: Africa Studio/shutterstock.com
Bibliografía: DANK Menschen Nachrichten Bunte Welt

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
22. nov 2024

Prof. Gerhard Schmalz ist Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor

Aus Leipzig an die MHB Theodor Fontane gewechselt – der Region schon länger verbunden
21. nov 2024

Hunger ist Kopfsache

Wie Körper und Gehirn sich in Sachen Ernährung absprechen und welche Folgen das hat
21. nov 2024

Vom regionalen Depot zum überregionalen Familienunternehmen

Jürgen Richter tritt nach 56 Jahren von der Geschäftsleitung bei „GERL.“ zurück
20. nov 2024

„Wenn ich das kann, können andere das auch“

ZTM Hanna Raffel zu Gast in Folge #45 von „Dental Lab Inside – der Zahntechnik-Podcast“
20. nov 2024

Rauchstopp: Wenn nicht jetzt – wann dann?

BZgA informiert zum Welt-COPD-Tag am 20. November
19. nov 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
19. nov 2024

Ärzte ohne Grenzen geben bei Voco Einblicke in ihre Arbeit

Dentalhersteller spendet auch in diesem Jahr 20.000 Euro an die Hilfsorganisation
15. nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention