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Das Interesse an metallfreien Implantaten wächst – daher befasst sich auch eine S3-Leitlinie mit diesem Thema

(c) Dr. Dr. Thomas Mehnert

Titan galt lange Zeit als Implantatmaterial erster Wahl und zeigte sichere Langzeitergebnisse. Die Frage nach möglichen materialbedingten Risiken wie Metallunverträglichkeit blieb dabei nicht selten ausgeklammert. Inzwischen konnten mehrere Studien nachweisen, dass Titan infolge mechanischer Insertion Abriebpartikel1 abgeben kann, die gemeinsam mit mikrobiellen Milieueinflüssen Mukositis und Periimplantitis auslösen können2.  Eine neue S3-Leitlinie gibt nun Empfehlungen bei Materialunverträglichkeiten.

Mit der wachsenden Anzahl gesetzter Titanimplantate weltweit wächst auch die Anzahl periimplantärer Entzündungen. Die oft zitierte Meta-Analyse von Derks & Tomasi zeigte schon 2014 besorgniserregende Prävalenzmittelwerte von 43 Prozent für periimplantäre Mucositis und 22 Prozent für Periimplantitis.3 Dabei konnte nachgewiesen werden, dass zwischen Implantatfunktionszeit und Periimplantitis-Prävalenz eine positive Korrelation besteht. 

Mangelnde Mundhygiene, Rauchen und die Fehlbelastung des Implantats können einen Implantatverlust zur Folge haben. Nicht weniger wichtig erscheint die materialbedingte immunologische Reaktion von Patient:innen auf Titanoxidpartikel, die wegen ihres unspezifischen Charakters als Titanunverträglichkeit bezeichnet werden sollte.4 Dr. Volker von Baehr geht davon aus, dass ca. 15 Prozent der Bevölkerung eine metallbedingte Überempfindlichkeit haben können.5 Die neue Studie von Stolzer et al. zeigt einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einem positiven TiO2-Stimulationstest und Periimplantitis bei einer Gesamthäufigkeit der positiven TiO2-Stimulationstests von 28,3 Prozent.6

Bei allen Qualitäten von Titan als Implantatmaterial zeigt die Literatur auch Vorteile von Zirkondioxod. So weist die Hochleistungskeramik eine geringere Plaqueanlagerung sowie geringere bakterielle Adhäsion7 und eine geringere Dicke des aufgelagerten Biofilms auf.8 Die zirkuläre Durchblutung des umliegenden Weichgewebes entspricht bei Zirkondioxidkeramik eher der Durchblutung des natürlichen Zahns und ist bei Titan signifikant verringert.9 Eine bessere zirkuläre Durchblutung bedeutet eine gesündere Gingiva, die nicht nur ästhetisch bessere Ergebnisse zur Folge hat.10 Eine Periimplantitis bei Keramikimplantaten konnte nicht festgestellt werden.11

Die Aktualität der Thematik zeigt die neue S3-Leitlinie „Materialunverträglichkeiten bei dentalen, enossalen Implantaten“. Diese empfiehlt, dass Keramikimplantate als Therapieoption in Betracht gezogen werden können, wenn eine lokale titanbedingte Entzündungsreaktion vermutet wird. „Es ist ein richtiger Schritt, die Türen und Tore für eine immunologische Gesundheit vieler kompromittierter Patienten zu öffnen“, so Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser, Co-Autorin der Leitlinie. 

Das Zeramex XT Implantatsystem

Zeramex XT ist ein komplett metallfreies zweiteiliges Implantatsystem, das eine Überlebensrate von 98 Prozent aufweist12. Dank der Zweiteiligkeit des Systems, seiner reversiblen Verschraubung sowie Kompatibilität mit dem herkömmlichen wie auch digitalen Workflow bietet Zeramex XT chirurgische und prothetische Flexibilität.   

Mit der Zeramex Demobox können chirurgisch und prothetisch tätige Zahnärzt:innen das Keramikimplantatsystem Zeramex XT Hands-On kennenlernen. Die Demobox beinhaltet die wichtigsten chirurgischen und prothetischen Bestandteile und bietet die Möglichkeit, eine Testimplantation am künstlichen Knochen sowie die prothetische Versorgung mit Unterstützung von Fachexperten durchzuführen.

Quellen

1. Meyer et al. 2006
2. Scridhar et al. 2015
3. Derks und Tomasi 2014
4. Jacobi-Gresser 2017
5. Von Baehr
6. Stolzer et al. 2022
7. Scarano et al. 2004; Ichikawa et al. 1992
8. Roehling et al. 2016
9. Kajiwara et al. 2015
10. Tartsch 2018
11. Cionca N, Mombelli A et al. 2016; Spies et al. 2018; Janner et al. 2018; Roehling et al. 2018
12. Jank & Hochgatterer 2016

Bibliografía: Dentalpoint Nachrichten

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