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Getestet und vorgestellt vom Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU

(c) Werkstoffkundeforschung an der LMU/Bite-Finder

Für die Rubrik „Hot Shit“ bittet Quintessenz – Das Magazin das Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Klinikums der LMU, eine aus ihrer Sicht absolute Innovation vorzustellen. Im aktuellen Teil der Reihe fiel die Wahl auf eine Software zur digitalen KI-basierten Okklusionsermittlung und -analyse.

Bite-Finder (Basel, Schweiz) ist eine innovative, cloudbasierte Softwarelösung für den zahnmedizinischen Bereich, die die Analyse und Optimierung von Okklusionen (Bisslagen) erleichtern soll. Die Software ermöglicht Zahnärzten und Zahntechnikern, anhand von digitalen Datensätzen der Ober- und Unterkiefer deren Okklusion zueinander zu bestimmen und mögliche Fehler in der Bissnahme und -übertragung zu identifizieren. Insbesondere bei der Herstellung von Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Implantatversorgungen, aber auch bei der Modellherstellung ermittelt Bite-Finder die mit der intraoralen Situation vergleichbare exakte Okklusion.

Funktionsweise

Bite-Finder nutzt künstliche Intelligenz (KI) und fortschrittliche Algorithmen, um sowohl statische als auch dynamische Okklusionspunkte an Ober- und Unterkieferdatensätzen zu analysieren. Das bedeutet, dass der Biss sowohl in Ruhelage als auch bei Kaubewegungen präzise untersucht wird. Anhand der gesammelten Daten kann die Software automatisch die exakte Okklusion, Kontaktpunkte und potenzielle Problemstellen im Biss erkennen. Die Kosten für die Nutzung der Software betragen je nach Abonnement zwischen 99 und 499 US-Dollar monatlich.

Vorteile

  • Automatisierte Analyse der Okklusion reduziert den Arbeitsaufwand und erhöht die Präzision bei der Fertigung von Zahnersatz.
  • Aufgrund der frühzeitigen Erkennung von Okklusionsproblemen können potenzielle Anpassungen schon vor der finalen Fertigung des Zahnersatzes vorgenommen werden, was die Notwendigkeit späterer Korrekturen minimiert und die Patientenzufriedenheit verbessert.
  • Integration in bestehende Systeme: Bite-Finder kann Daten aus oder in bestehende CAD/CAM-Systeme (zum Beispiel exocad, 3shape, blenderfordental) importieren.
  • Cloudbasierte Lösung: Dank Cloud-Technologie kann die Software von überall genutzt werden, ohne dass zusätzliche Hardware erforderlich ist.

Anwendung

Der Bite-Finder wird mittlerweile in mehr als 3.800 Zahnarztpraxen und Dentallaboren eingesetzt, um damit Bisslagen zu analysieren und anzupassen. Zum Beispiel ist es im Dentallabor oftmals schwierig, die exakte Okklusion zu übertragen beziehungsweise zu ermitteln. Die Autoren haben die Bite-Finder-Demoversion für einen Funktionstest genutzt. Dabei wurde ein OK- und ein UK-STL-File (Abb. 1) ohne Bissregistrierung in die Software geladen und die automatische Okklusionsfindung gestartet. Nach nur wenigen Sekunden wurde die exakte Okklusion (Abb. 2) mit entsprechend farblich markierten Kontaktpunkten dargestellt (Abb. 3a und b). Ebenso können Lateral-, Protrusions- und Retrusionsbewegungen durchgeführt und analysiert werden.

Fazit

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Bite-Finder eine digitale Lösung zur Vereinfachung und Verbesserung der Arbeitsabläufe in der Zahnmedizin bieten soll. Die im Test durchgeführte Okklusionsermittlung und Darstellung funktionierte im dargestellten Einzelfall eines vollbezahnten Patienten einwandfrei. Während die ersten Studien vielversprechende Ergebnisse zur Nutzung des Bite-Finders zeigen, sollten Präzision und Richtigkeit der durchgeführten Okklusionsermittlung sowie die Fragestellung, inwiefern die Software auch bei komplexen Fällen eine korrekte Zuordnung der Kiefer zueinander sicherstellen kann, in weiteren wissenschaftlichen Studien genauer untersucht werden1, 2. Weitere Informationen und eine detaillierte Produktbeschreibung sind auf der offiziellen Webseite des Anbieters unter https://bite-finder.com/ zu finden.

Weitere Infos über die Werkstoffkundeforschung an der LMU: Facebook, Instagram, LinkedIn

Literatur

1. Revilla-Leon M, Gomez-Polo M, Barmak AB, Kois JC, Alonso Perez-Barquero J. Accuracy of an artificial intelligence-based program for locating the maxillomandibular relationship of scans acquired by using intraoral scanners. J Prosthet Dent. 2024.

2. Revilla-Leon M, Fernandez-Estevan L, Barmak AB, Kois JC, Alonso Perez-Barquero J. Accuracy of maximum intercuspal position located by using four intraoral scanners and an artificial intelligence-based program. J Prosthet Dent. 2024.

Reference: Digitale Zahntechnik

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