0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
3867 Views

Praxistest am Beispiel einer vollkeramischen Teilkrone

Wo liegen aus wirtschaftlicher Sicht die Vor- und Nachteile der analogen oder digitalen Fertigung im Labor? Dieser Frage geht ein Beitrag in der Mai-Ausgabe der „Quintessenz Zahntechnik“ (QZ) nach, die sich den Schwerpunktthemen der 47. ADT Jahrestagung vom 31. Mai bis 2. Juni 2018 in Nürtingen widmet. Die Zahntechniker Tom Rebbe und Tobias Karpe haben in ihrem Beitrag analoge versus digitale Fertigung an einem konkreten Beispiel betrachtet (Quintessenz Zahntechnik 2018; 44(5): 698–706).

Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.


Vollkeramische Teilkrone als Fallbeispiel

Beschrieben wird eine Gegenüberstellung der analogen und digitalen Verfahrenstechnik zur Herstellung einer vollkeramischen Teilkrone. Die Autoren verglichen zeitliche Faktoren und Passungsunterschiede zwischen einem konventionellen Abdruck und einem Intraoralscan mit derselben Ausgangssituation im Patientenmund, unter Verwendung des gleichen Materials zur klinischen Versorgung. Sowohl die aktiven als auch die passiven Zeiten im Workflow wurden berücksichtigt. Es wurde außerdem der Frage nachgegangen, ob der intraorale Scan den bisherigen Ansprüchen an Randpassung und Sitz der Krone genügt.

Bedarf an reinen CAD/CAM-Verfahren wächst

Zur Verfügung standen im konkreten Fall ein Intraoralscanner (Trios/3Shape) und eine konventionelle Abformung mit einem Polyether (Impregum/3M Espe) in einem Schreinemakerslöffel für eine Einzelzahnversorgung im Seitenzahnbereich. Geforderte Indikation war eine vollkeramische Teilkrone aus Lithiumdisilikatkeramik. Im digitalen Verfahren wurde IPS e.max CAD und im analogen Verfahren e.max Press (beide Ivoclar Vivadent) verwendet.

Herstellung digital – der Ablauf

E.max CAD wurde als Bläuling zum direkten Einspannen in die Fräsmaschine geliefert. Die vom Behandler genommenen Scans wurden kontrolliert und im System als Patientenfall angelegt. Der Zahntechniker überarbeitete die Scans (Zuschneiden, Ausrichten der Okklusionsebene, Festlegen der Präparationsgrenze) über das 3Shape-Programm Model Builder. Die Modellation erfolgte unter Beachtung der Mindeststärke des Materials. Die Kontaktpunkte wurden approximal flächig (spherisch) und ausreichend kräftig gestaltet. Im Fokus stand die Anpassung an das Restgebiss. Die Form folgte der Funktion.

Nach dem Design der Krone wurden Modelle (ein gefrästes Arbeitsmodell und ein gedrucktes Kontrollmodell) über den Model Builder modifiziert und fertiggestellt. Das e.max CAD-Material wurde ausschließlich nass beschliffen und die Krone in fünf Schritten vorsichtig und mit wenig Druck nachgearbeitet (Aufpassen auf den Stumpf, Appproximalkontakte, Antagonistenanpassung, Oberflächenverfeinerung und Anfinieren der Ränder). Anschließend erfolgte der Kristallisationsbrand mit minimalem Schwund durch Verdichtung der Kristalle. Eine weitere Krone wurde digital hergestellt ohne sie aufzupassen, um die direkte Passung aus der Maschine zu testen.

Herstellung analog – der Ablauf

Die Abformung aus einem einphasigen Polyether wurde kontrolliert und der Auftrag im System erfasst. Zur weiteren Arbeitsvorbereitung gehörten: Modellherstellung, Freilegen der Präparationsgrenze, Artikulation. Nachdem alles nochmals kontrolliert wurde, wurde die zu erarbeitende Krone in Wachs modelliert, angestiftet, eingebettet, gepresst und ausgebettet. Nachgearbeitet wurde diese Krone ebenfalls in fünf Schritten unter Beachtung der gleichen Parameter wie bei der digital hergestellten Krone.

Nach Beendigung der zahntechnischen Arbeit wurde das medizinische Endprodukt zum Behandler geschickt, der eine Passungskontrolle mit ästhetischen Aspekten durchführte.

Digital wirtschaftlich günstiger

Das Ergebnis der Untersuchung und der praktischen Auswertung spaltete sich in zwei Kategorien auf: die zeitlich-ökonomische Gegenüberstellung der Fertigung und die klinische Passung im Mund des Patienten.

Aus technischer wie aus behandelnder Sicht war hier der digitale Workflow günstiger, was den zeitlichen Faktor und die Passung betrifft. Der Behandler kalkulierte bei einer Teilkrone ca. anderthalb Stunden Arbeitszeit im konventionellen Arbeitsablauf ein, ohne Nachsorge. Im digitalen Verfahren reduzierte sich die Zeit um durchschnittlich 30 Minuten. Im Resümee bedeutet das, dass mehr als 30 Prozent der Zeitersparnis durch geringere Einschleifmaßnahmen und bessere Passung generiert wurden – was aus wirtschaftlicher Sicht interessant ist. Auch im digitalen Workflow von der Laborseite aus war die aktive Arbeitszeit um ca. 50 Prozent geringer als bei einer analog gefertigten Krone.

Patient bevorzugte Handarbeit

In der Praxis fiel die Wahl aus ästhetischen Gründen allerdings auf die analog hergestellte Krone, da hier die farbliche Wiedergabe besser war als bei den CAD-Kronen. Ansonsten wäre nach Ansicht der Autoren die nachgearbeitete CAD-Krone die wirtschaftlichere und passgenauere Arbeit gewesen.

Reference: Quintessenz Zahntechnik Digitale Zahntechnik Zahntechnik Unternehmen Dentallabor

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Eine Oberkieferprothese aus Kunststoff zum Ersatz von mehreren Seitenzähnen mit Klammern und einer weißen Verbindungsplatte.
7. Aug 2025

3D-Druck von thermoplastischem Kunststoff PPSU

Eigenschaften des thermoplastischen Kunststoffs Polyphenylensulfon zeigen großes Potenzial für dentale Verwendung
Zwei zahntechnische Modelle auf einem Labortisch vor einem 3D-Drucker, rechts daneben ein aufgeklapptes Notebook mit dunklem Bildschirm.
6. Aug 2025

Dentaclean sorgt für saubere Modelle im dentalen 3D-Druck

Richard Geiss GmbH bietet spezielle Reinigungslösungen für aus Resinen 3D-gedruckte Dentalstrukturen
Bits statt Bisswachs
24. Jul 2025

Bits statt Bisswachs

Digitale Übertragung der Kieferrelation – eine kleine dentale Revolution
Ein vollautomatisiertes Produktionssystem, das fräst und druckt
24. Jul 2025

Ein vollautomatisiertes Produktionssystem, das fräst und druckt

Coritec Mythos von Imes-Icore – Neues aus dem Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU
Eigene monatliche Credits für KI-gestützte Services
18. Jul 2025

Eigene monatliche Credits für KI-gestützte Services

Exocad gibt Einführung bekannt – für qualifizierte DentalCAD-Anwender
Teilprothetik aus der Maschine
17. Jul 2025

Teilprothetik aus der Maschine

Bego bietet mit Wironium RP Complete CAD/CAM-gestützt gefertigte Teilprothetik im Baukastenprinzip
3D-Druck: Bleiben die Farben stabil?
10. Jul 2025

3D-Druck: Bleiben die Farben stabil?

Wie verschiedene Oberflächenbehandlungen die Farbstabilität von Restaurationen aus dem 3D-Drucker beeinflussen
Ein Feuerwerk zum 10. CAD/CAM-Event
25. Jun 2025

Ein Feuerwerk zum 10. CAD/CAM-Event

Schütz Dental feiert jährliches Highlight zum zehnten Mal am 19. und 20. September 2025 im Campus Kronberg

Related books