0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1485 Views

Universitätsmedizin Mainz bietet als eines von zwei Zentren die innovative Immuntherapie bei Autoimmunerkrankungen an

Wissenschaftlerinnen der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Lupus-Patientin erfolgreich mit einer innovativen Immuntherapie, der sogenannten CAR-T-Zell-Therapie, behandelt (von links) Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Alexandra Diaconescu-Pofoni (Patientin), Dr. Eva Wagner-Drouet und Anne Schreiber.

(c) Universitätsmedizin Mainz/Peter Pulkowski

Wissenschaftlerinnen der I. und der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Patientin mit der Autoimmunkrankheit Lupus erfolgreich mit der sogenannten CAR (Chimäre Antigen-Rezeptor)-T-Zell-Therapie behandelt. Beim systemischem Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der es zu Entzündungen und in der Folge zur Schädigung von Organen kommt. Die oft diffusen Symptome reichen von Gelenkschmerzen, über Erschöpfung und Gesichtsausschlag bis hin zu Nierenproblemen. Oral manifestiert sich ein Lupus in Ulzera der Mundhöhle.

Auch orale Manifestationen

Bei solchen Autoimmunerkrankungen bildet das Immunsystem fälschlicherweise Abwehrstoffe (Antikörper) gegen körpereigene Zellen. Verschiedene Therapieformen zur Behandlung dieser Krankheiten zielen darauf ab, das fehlgeleitete Immunsystem zu unterdrücken oder zu verändern. Bei der neuartigen CAR-T-Zell-Therapie werden patienteneigene Immunzellen, die T-Zellen, mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren so verändert, dass sie krankheitserregende Zellen erkennen und abtöten können.

Am weitesten entwickelt ist dieses Verfahren bei Tumorerkrankungen wie den malignen Lymphomen und Formen der akuten Leukämie. Hier richten sich die CAR-T-Zellen gegen die Krebszellen. „Wir sind begeistert, dass wir die neue, hochwirksame CAR-T-Zell-Therapie nun auch für Betroffene mit Autoimmunerkrankungen anbieten können“, betont Dr. Eva Wagner-Drouet, Sprecherin des von der III. Med. geleiteten Zentrums für Zelluläre Immuntherapie und Stammzelltransplantation (ZZIT) der Universitätsmedizin Mainz.

„Hochmoderne Zell-Immuntherapie“

Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden den Patientinnen oder Patienten im ersten Schritt körpereigene T-Zellen aus dem Blut entnommen. Die T-Zellen werden anschließend molekularbiologisch modifiziert, indem ihnen durch Genmanipulation ein künstlicher Rezeptor, der chimäre Antigenrezeptor (CAR), eingesetzt wird. Nach einer vorbereitenden Chemotherapie erhalten die Patient:innen ihre genveränderten T-Zellen per Infusion zurück. Der Antigenrezeptor erkennt ein spezifisches Molekül auf der Oberfläche der krankheitserregenden Zellen. Dies ermöglicht es den CAR-T-Zellen, diese gezielt zu identifizieren und zu zerstören.

„Bei der CAR-T-Zell-Therapie handelt es sich um eine höchst personalisierte Medizin. Insbesondere bei Erkrankungen mit schweren Organbeteiligungen wie der Niere, dem Herz, der Lunge und der Gefäße, bei denen die vorhandenen Therapieoptionen kein ausreichendes Therapieansprechen erzielen, stellt diese hochmoderne Zell-Immuntherapie eine neue Behandlungsoption dar“, erläutert Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie und der SLE-Ambulanz der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „Derzeit ist diese Therapie an der Universitätsmedizin Mainz für Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen innerhalb von einer klinischen Studie möglich. Betroffene, die an einer CAR-T-Zell-Therapie interessiert sind und eine Beratung oder eine Zweitmeinung wünschen, können sich gerne an uns wenden.“

Interdisziplinär Menschen Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
12. Feb 2025

Deutsches Superfood – Nährstoffwunder aus der Heimat

Lokale Alternativen wie Grünkohl, Blaubeeren und Walnüsse bestechen durch ihren vielfältigen Nutzen
11. Feb 2025

Herausforderung Pubertät: Jugendliche in der Prophylaxe begleiten

BVZP: DH Heidrun Moser zur Prophylaxe, Ernährung und zu Risikofaktoren bei Jugendlichen (1)
10. Feb 2025

Von Wurzelspitzenresektion bis Schussverletzung

Die Februarausgabe der Quintessenz Zahnmedizin bietet mal mehr, mal weniger alltägliche Behandlungsfälle
6. Feb 2025

DGKiZ warnt in einem Statement vor falschen Schlüssen

US-Metastudie zu Fluoridexposition und IQ-Werten von Kindern nicht auf Deutschland übertragbar
3. Feb 2025

Rauchen schadet der Mundgesundheit

Zum Weltkrebstag am 4. Februar: BZÄK und DKFZ präsentieren neuen Infoflyer für Raucherinnen und Raucher
30. Jan 2025

Direkt im Gelenk neues Gewebe drucken

Mit Bioprinting-Technologie Kniegelenkverletzungen direkt mit Lichtbioprinting behandeln
30. Jan 2025

Es gibt kein „zu alt“ für Implantate

Individuelle Situation des Patienten wichtiger als Lebensalter – DGI legt erste S2k-Leitlinie zum Thema Implantatversorgung im fortgeschrittenen Lebensalter vor
24. Jan 2025

Kaffee kann eine schützende Wirkung für die Leber entfalten

Deutsche Leberstiftung: Leberfit ins neue Jahr – Tipps für kleine Änderungen mit großen Auswirkungen