Forschung und klinisches Fachwissen haben von jeher einen hohen Stellenwert im Hause TePe, ebenso wie die enge, langjährige Zusammenarbeit mit Universitäten, Instituten und Zahnpflege-Experten auf der ganzen Welt. Um diese Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, gründete 2015 die Eigentümerfamilie von TePe die Eklund Foundation zur Förderung zahnmedizinischer Forschung und Lehre. Im Interview verrät Dr. Ralf Seltmann, Senior Manager Clinical Affairs bei TePe, was es mit der Stiftung auf sich hat und welche Ergebnisse schon erreicht wurden.
Wofür setzt sich die Stiftung ein?
Dr. Ralf Seltmann: Die Eklund Foundation fördert innovative zahnmedizinische Forschungsprojekte internationaler Arbeitsgruppen. Erklärtes Ziel ist es, dazu beizutragen, Wissen und Fortschritt in der Zahnmedizin für viele Jahre zu sichern und weiterzuvermitteln – getreu der Vision von einer guten Mundgesundheit für jedermann. Losgelöst von den unternehmerischen Interessen von TePe agiert die Eklund Foundation global. Sie ist von den Stiftern mit insgesamt 5,5 Millionen Euro dotiert worden. Damit werden jedes Jahr bis zu vier Forschungsvorhaben finanziell unterstützt.
Auf welche fachlichen und inhaltlichen Schwerpunkte legt das Kuratorium der Eklund Foundation besonderen Wert?
Seltmann: Von besonderem Interesse ist Qualitätsforschung in den Fachrichtungen Parodontologie, Implantologie und Kariologie. Die Stiftung wendet sich besonders an Postgraduierte. Alle Einreichungen werden nach folgenden Kriterien begutachtet: Aktualität und Originalität, Machbarkeit und wissenschaftliche Qualität sowie Expertise der Antragsteller und Qualität ihrer Anträge.
Können Sie uns ein Beispiel geben, woran die Forschungsstipendiaten der vergangenen Jahre arbeiten?
Seltmann: Es gibt zahlreiche herausragende Projekte. Beeindruckend ist beispielsweise die Arbeit zweier Implantatspezialisten vom Institut für Zahnmedizin der Universität Göteborg, Dr. Tord Berglundh und Dr. Jan Derks. Sie forschen zum Zusammenhang zwischen parodontalen beziehungsweise periimplantären Erkrankungen und Diabetes. 2018 gehörten sie mit ihrem Forschungsprojekt „Parodontitis, Periimplantitis und Diabetes – eine Registerstudie“ zu den Eklund-Stipendiaten. Sie verknüpfen Patientendaten aus Zahnmedizin- und Diabetes-Registern mit weiteren medizinischen, demographischen und sozio-ökonomischen Daten.
Was ist das Besondere am Studiendesign dieser beiden erfolgreichen Kandidaten?
Seltmann: Der Zusammenhang zwischen Parodontitis beziehungsweise Periimplantitis und Diabetes ist wissenschaftlich gut belegt. Neu ist hier der wissenschaftliche Ansatz, der so nur in wenigen Ländern möglich wäre. Aufgrund der besonderen Sozialversicherungsnummern ist es in Schweden möglich und erlaubt, Informationen unterschiedlicher Gesundheitsregister zusammenzuführen und zu analysieren.
Zahnmedizinische Forschung, klinische Relevanz und Allgemeinmedizin gehen Hand in Hand?
Seltmann: Die meisten Förderanträge werden in einem sehr frühen Forschungsstadium gestellt – so auch dieser. Bis die Ergebnisse vollständig analysiert und ausgewertet vorliegen, müssen wir uns noch gedulden. Aber Ansatz und erste Resultate lassen eine hohe klinische Relevanz der Studie vermuten und auf ein großes Potenzial für neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Mund- und Allgemeingesundheit schließen. Ein wichtiger Beitrag ganz im Sinne der Eklund Foundation.
Auch 2020 vergibt die Eklund Foundation Förderpreise. Wo, wann und wie können sich Forscher mit ihren Projekten bewerben?
Seltmann: Alle Interessierten können sich auf www.eklundfoundation.org über die Arbeit der Stiftung und den Bewerbungsprozess informieren. Sie finden dort außerdem das Bewerbungsformular und Hinweise zum weiteren Ablauf – und man kann einen Blick auf die Forschungsstipendiaten der vergangenen Jahre werfen. Antragsteller können ihre englischsprachige Einreichung im April und Mai dieses Jahres online übersenden. Im Herbst gibt die Eklund Foundation die erfolgreichen Forschungsgruppen des Jahres 2020 bekannt. Man darf einmal mehr gespannt sein.