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Medizinklimaindex fällt auf -25,1 – Sondererhebung in der Corona-Krise

Die Stimmung der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten im ambulanten Sektor hat sich auf Grund der Covid-19-Pandemie deutlich verschlechtert: Der Medizinklimaindex (MKI), der seit zwei Jahren nur knapp im negativen Bereich lag, stürzte in Folge der Krise auf einen Wert von -25,1.

Der von der Stiftung Gesundheit erhobene Index bildet die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Mediziner in Deutschland ab. Die Stiftung hat erstmals in der Geschichte des MKI eine Sondererhebung außerhalb des üblichen halbjährlichen Takts vorgenommen, um die Auswirkungen der Pandemie abzubilden.

Zweittiefster Stand seit 2006

„Einen stärkeren Rückgang hat es in der Geschichte des MKI noch nicht gegeben“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. „Der Index, der im Februar noch knapp unter null lag, ist innerhalb von drei Monaten um 22,8 Punkte gefallen.“ Das entspricht dem zweittiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006. Die Corona-Krise zeige deutlich ihre Auswirkungen: In der Rückschau auf die vergangenen zehn Jahre liegt der MKI aktuell weit unterhalb des Durchschnitts von -4,1 für diesen Zeitraum.

Psychologische Psychotherapeuten sind weiterhin optimistisch

Innerhalb der Fachgruppen ergibt sich folgendes Stimmungsbild: Die Indices der Fachärzte (-30,2), Hausärzte (-28,4) und Zahnärzte (-32,2) sind seit Februar stark gesunken und liegen weit im negativen Bereich. Der Index der Psychologischen Psychotherapeuten hat ebenfalls deutlich an Wert verloren (-22,4), liegt aber noch immer im positiven Bereich (+3,6). Den größten Rückgang gab es bei den Fachärzten.

Zahnärzte am pessimistischsten

Die Zahnärzte zeigen sich bei der aktuellen Erhebung am pessimistischsten: Nur 20,3 Prozent bezeichnen die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, 47,5 Prozent als stabil und 32,2 Prozent stufen die Situation als schlecht ein. Mit einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage in den kommenden sechs Monaten rechnen nur 10,2 Prozent. 27,1 Prozent erwarten keine Veränderung, dafür rechnen 62,7 Prozent mit einer Verschlechterung.


Quelle: Stiftung Gesundheit

Damit stürzt auch der Medizinklimaindex der Zahnärzte, der bereits in den zwei vorangegangenen Erhebungen um jeweils mehr als 10 Punkte gefallen war, mit einem Stand von -32,2 auf ein neues Tief.

Branchenvergleich: Medizinmarkt am wenigsten betroffen

Im Vergleich zu den ifo-Geschäftsklimata anderer Branchen hat der Medizinmarkt die ersten drei Monate der Krise jedoch noch verhältnismäßig gut überstanden. In allen anderen Branchen sanken die Werte deutlich stärker: sowohl im Bauhauptgewerbe (-25,1) als auch im Handel (-31,5), im Verarbeitenden Gewerbe (-35,1) und im Dienstleistungssektor (-38,3). Der MKI liegt derzeit im Mittelfeld der Geschäftsklimata – im Februar war er noch Schlusslicht gewesen.

Die detaillierten Ergebnisse zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und zu den Zukunftserwartungen können auf der Internetseite der Stiftung Gesundheit abgerufen werden.

Titelbild: ArchMan/Shutterstock.com
Reference: Stiftung Gesundheit Wirtschaft Praxis

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