„Es gibt kaum andere Tätigkeiten, die so profan und selbstverständlich erscheinen und doch gleichzeitig so eine große wissenschaftliche, medizinische, politische, ökonomische und ökologische Bedeutung haben“, schreiben Chefredakteur Prof. Dr. Roland Frankenberger und PD Dr. Johan Wölber im gemeinsamen Editorial der Quintessenz 5/20. Gemeint ist das Essen.
Das, was wir essen, hat eine immense medizinische und zahnmedizinische Bedeutung – und gerade hier hat sich in den vergangenen Jahren der Erkenntnisstand rund um die Nährstoffe Zucker und Fett umfassend geändert. Ein spannender Zusammenhang, zu dem das Schwerpunktheft der Quintessenz neues Wissen und neue Erkenntnisse liefert.
Die „Quintessenz“, Monatszeitschrift für die gesamte Zahnmedizin, ist der älteste Titel des Quintessenz-Verlags, sie wurde 2019 wie der Verlag selbst 70 Jahre alt. Die Zeitschrift erscheint mit zwölf Ausgaben jährlich. Drei Ausgaben davon sind aktuelle Schwerpunktausgaben, die zusätzlich einen Online-Wissenstest bieten mit der Möglichkeit, Fortbildungspunkte zu erwerben. Abonnenten erhalten uneingeschränkten Zugang für die Online-Version der Zeitschrift und Zugang zur App-Version. Mehr Infos, Abo-Möglichkeit sowie ein kostenloses Probeheft bekommen Sie im Quintessenz-Shop.
„Wo lange Zeit die Devise galt ,Naschen ist ok, aber danach die Zähne putzen‘, müssen wir uns in Anbetracht der Masse an nachgewiesenen nicht-oralen Wirkungen von Zucker wie Übergewicht, Hypertonie und Hypercholesterinämie ernsthaft fragen, ob wir als Zahnärzte an diesem Statement festhalten wollen. Vergessen Sie nicht: Wir sehen als Erste, wie der Patient sich ernährt – lange bevor Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eintreten“, bringen beide Wissenschaftler die Zusammenhänge wunderbar auf den Punkt. Und: „Was für ein riesiges präventives Potenzial liegt da in unseren Händen! Wir müssen es nur nutzen und aktiv ansprechen.“
Hintergrundwissen und spezielle Aspekte
Die Themen dieser Ausgabe liefern wertvolles Hintergrundwissen zu aktuellen Fragen der Ernährung unter besonderer Berücksichtigung ihrer Auswirkungen auf die Mundgesundheit. Eröffnet wird mit dem Beitrag zu raffiniertem Zucker und seiner Bedeutung als Energiespender oder physiologischem Unsinn. In weiteren Beiträgen wird die Rolle verschiedener Aspekte in der Ernährung abgeklopft: Zucker und die Kariesentstehung/bei Gingivitis, Vitamin D und Implantationen, Mikronährstoffmangel in der Parodontologie, Omega-3-Fettsäuren oder Polyphenole und ihre Wirkung auf die orale Gesundheit bis hin zu salzhaltiger Ernährung und eventuellen Auswirkungen auf kieferorthopädische Therapien.
Tipps für die Praxis und Ernährungsberatung
Alle Beiträge zeichnen sich durch die praxisrelevanten Vorschläge und Maßnahmen aus, die direkt im eigenen zahnärztlichen Alltag umgesetzt werden können – angefangen damit, ein Problembewusstsein für die Schädlichkeit von Zucker über die Karies hinaus zu wecken, über versteckte Zucker und Salze in der Ernährung bis hin zu – nicht nur zahnmedizinisch interessanten – Zuckeralternativen wie Erythritol oder Xylitol. Den präventiven Ansatz nimmt der Beitrag von Frankenberger und Wölber auf, der unter dem Motto „Abnehmen wie ein Zahnarzt“ einen Überblick und eine zahnmedizinische Bewertung von fünf evidenzbasierten und populären Ernährungsweisen zur Gewichtsreduktion vermittelt . Damit liefert dieses Schwerpunktheft sehr viele neue Ansatzpunkte für die Zusammenhänge von Zahn- und ErnährungsMedizin – und macht schon beim Editorial Spaß zu lesen.