WissenschaftPages 262-276, Language: GermanWaltenberger, Lukas / Reich, Sven / Zwahlen, Marcel / Wolfart, StefanZielsetzung: Der SafetyCrown-Workflow ermöglicht die Sofortversorgung fehlender einzelner Seitenzähne nach dem One-Abutment/One-Time-Konzept. Das Ziel dieser randomisierten klinischen Studie war es, die direkte Auswirkung der Sofortversorgung auf die Patientenzufriedenheit (dental patient-reported outcomes, dPROs), die Machbarkeit, die Implantationsgenauigkeit und den Zeitaufwand zu bewerten.
Material und Methoden: Bei Teilnehmern mit einer einzigen zahnlosen Stelle im Seitenzahnbereich, die für eine späte Implantatinsertion vorgesehen war, wurden optische Abdrücke, eine Farbauswahl und eine DVT durchgeführt. Nach der virtuellen Behandlungsplanung wurden sie nach dem Zufallsprinzip in die Testgruppe und die Kontrollgruppe eingeteilt. Für die Testgruppe wurden individuelle definitive Hybridabutments vorgefertigt. Der nächste Schritt war eine vollständig geführte Operation mit gedruckten Schablonen. Nachdem das Implantat mithilfe der schablonengeführten Chirurgie gesetzt worden war, wurde das Abutment eingesetzt. In einem Chairside-CAD/CAM-Workflow wurde der Patient mit einem Provisorium versorgt. Die Implantate der Kontrollgruppe heilten gedeckt ein. Die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (OHRQoL) wurde mit dem OHIP-G14 bewertet, und dPRO wurde mittels eines Zehn‑Item‑Fragebogens mit visueller Analogskala (VAS) gemessen. Zusätzlich wurden Messungen der Implantatgenauigkeit und des Zeitaufwands durchgeführt. Die Nachuntersuchung wurde sieben bis zehn Tage nach der Implantation durchgeführt.
Ergebnisse: 39 Teilnehmer mit 45 Restaurationen wurden eingeschlossen (Testgruppe: 23, Kontrollgruppe: 22). Die Sofortversorgung war bei 21 von 23 Implantaten (91,3 %) in der Testgruppe möglich. Beide Gruppen zeigten nach sieben bis zehn Tagen eine verringerte OHRQoL ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen, während die Patientenzufriedenheit insgesamt groß war. Die Teilnehmer der Testgruppe bewerteten die Vorteile und die Zufriedenheit mit der Sofortbelastung größer als die Teilnehmer der Kontrollgruppe. Die Abweichung zwischen Implantationsplanung und Umsetzung betrug im Durchschnitt 0,6 mm an der Schulter und 0,95 mm am Apex. Die Operationszeit war in der Sofortbelastungsgruppe (61,9 Minuten) länger als in der Kontrollgruppe (32,1 Minuten) (p 0,001). Schlussfolgerungen: Unter Berücksichtigung der Limitationen konnte die Sofortversorgung von spät inserierten Implantaten im Seitenzahngebiet mit dem beschriebenen Arbeitsablauf in 21 von 23 Fällen erfolgreich durchgeführt werden. Beide Gruppen erreichten eine große Patientenzufriedenheit ohne Unterschiede in der OHRQoL während der ersten Woche. Die Patienten, die mit einer Sofortversorgung therapiert wurden, bewerteten die Vorteile als sehr groß und waren mit der provisorischen Versorgung während der Einheilzeit sehr zufrieden.
Keywords: CAD/CAM, geführte Chirurgie, Einzelimplantate, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, patientenberichtete Ergebnisqualität, One-Abutment/One-Time-Konzept, PROM, Sofortversorgung, Zeitbewertung