Seiten: 3, Sprache: DeutschEickholz, PeterSeiten: 9-18, Sprache: DeutschWalter, Clemens / Schmidt, Julia / Keller, Heidi / Weiger, Roland / Eickholz, Peter / Zitzmann, Nicola U.Teil 1: Diagnostik und antiinfektiöse TherapieOberkiefermolaren mit Furkationsbefall haben ein erhöhtes Risiko für weiteren horizontalen und/ oder vertikalen Attachmentverlust. Ohne eine adäquate Therapie ist die langfristige Prognose dieser Zähne daher eingeschränkt. Unabdingbare Voraussetzung für die Auswahl der geeigneten Behandlungsform ist eine präzise klinisch-radiologische Diagnostik. Die parodontale Untersuchung der zumeist dreiwurzeligen Molaren ist durch verschiedene morphologische Besonderheiten erschwert, Messfehler können die Folge sein. Ist die klinische Diagnostik in Kombination mit dem konventionellen Einzelzahn-Röntgenbild nicht ausreichend, so stellt die digitale Volumentomografie als dreidimensionales Verfahren eine mögliche Ergänzung dar. Neben der Analyse des vorhandenen knöchernen Attachments jeder einzelnen Wurzel können weitere potenziell therapierelevante Befunde, wie Wurzelfusionen oder periapikale Aufhellungen, visualisiert werden.
Schlagwörter: Furkation, Furkationsbefall, Diagnostik, Entscheidungsfindung, Röntgen, Digitale Volumentomographie
Seiten: 19-29, Sprache: DeutschGözmen, Gizem / Ramseier, Christoph A.Kommunikation, Motivierung, Information, Instruktion und ComplianceFür den Erfolg einer parodontalen Therapie spielt die Mitarbeit (Compliance) des Patienten eine entscheidende Rolle. Durch die richtige Verhaltenstherapie in Form einer motivierenden Gesprächsführung (Motivational Interviewing) kann eine Verhaltensänderung des Patienten zur besseren Mundhygiene, Raucherprävention und Ernährungslenkung positiv beeinflusst, und damit der Behandlungserfolg langfristig verbessert werden. Entgegen der Meinung, dass die Motivation des Patienten nach eingehender Informationsvermittlung von selbst kommt, basiert das Motivational Interviewing auf der Ansicht, dass Patienten sich erst dann ändern, wenn sie einerseits im neuen Verhalten persönliche Vorteile erkennen und sich andererseits die Veränderung zumuten. Hierfür eignet sich das Motivational Interviewing in der zahnmedizinischen Praxis gut. Es stützt sich einerseits auf das Vertrauensverhältnis zwischen Behandler und Patient, kann aber andererseits auf die unterschiedlichen Verhaltensänderungen eingehen. Zudem bietet sich das Konzept der parodontalen Betreuung an, in mehreren Sitzungen die Verhaltensänderung zu initiieren, zu planen und umzusetzen.
Schlagwörter: Parodontaltherapie, Kommunikation, Motivierung, Motivational Interviewing, Information, Instruktion, Patientenmitarbeit, Compliance
Seiten: 31-47, Sprache: DeutschNickles, KarinWas ist ein hoffnungsloser Zahn?In vielen Fällen werden Zähne mit "hoffnungsloser" Prognose zur Extraktion freigegeben. Häufig wird die Behandlung solch stark geschädigter Zähne von Gutachtern der kassenzahnärztlichen Vereinigungen mit dem Argument der Unwirtschaftlichkeit abgelehnt. Dies bedeutet für den Patienten meist eine notwendig werdende prothetische Versorgung, welche mit nicht unerheblichen Kosten sowohl für den Patienten als auch für die Krankenkasse verbunden ist. Bei näherer Betrachtung der Kosten erscheint die Argumentation der Unwirtschaftlichkeit der Behandlung sogenannter "hoffnungsloser" Zähne allerdings absurd. Dies wird am Beispiel eines Patienten dargestellt.
Schlagwörter: aggressive Parodontitis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Prognose
Seiten: 49-59, Sprache: DeutschPohl, Snjezana / Herrmann, Achim / Plančak, DarijeBei fortgeschrittenem Attachmentverlust muss auf der Basis mehrerer Parameter entschieden werden, ob die Erhaltung eines Zahns oder die Entfernung und eventuell der Ersatz durch ein Implantat die besseren Alternativen darstellen. Insbesondere im ästhetisch relevanten Bereich müssen verschiedene Therapien hinsichtlich der Möglichkeit des Gewebeerhalts und/oder -gewinns sowie das Risiko eines Gewebeverlusts abgewogen werden. Bei dem hier dargestellten Patientenfall mit generalisierter schwerer chronischer Parodontitis erfolgte nach einer antiinfektiösen Initialtherapie eine regenerative Chirurgie am Zahn 15. Um ein ästhetisch akzeptables Ergebnis in Regio 11 zu erreichen, war ein interdisziplinäres Vorgehen erforderlich. Hierfür wurde der Zahn zunächst langsam orthodontisch extrudiert. Acht Wochen nach der Zahnentfernung, mit chirurgischer Weichgewebepräservation, wurde ein Implantat in Kombination mit Knochenregeneration (guided bone regeneration = GBR) und vaskularisiertem Bindegewebetransplantat eingesetzt.
Schlagwörter: Parodontologisch-implantologische Therapie, regenerative parodontale Therapie, orthodontische Extrusion
Seiten: 61-71, Sprache: DeutschBuff, Linda R. / Bürklin, Thomas / Eickholz, Peter / Mönting, Jürgen Schulte / Ratka-Krüger, PetraFührt die Entnahme zu dauerhaften Sensibilitätsveränderungen? Eine PilotstudieDie Verwendung von Bindegewebstransplantaten (BGT) gilt als klinisch erprobte Behandlungsmethode. Die vorliegende Untersuchung sollte zeigen, ob eine BGT-Entnahme aus dem Gaumen zu Sensibilitätsveränderungen führen kann. Bei 14 Patienten, denen mindestens ein BGT entnommen worden war, wurden postoperativ folgende neurosensorische Tests am Gaumen durchgeführt: 2-Punkt-Unterscheidung (2PD), Berührungsreiz, Spitz-Stumpf-Unterscheidung und thermischer Reiz. Messungen erfolgten in beiden Gaumenhälften jeweils 5, 10 und 15 mm vom Marginalsaum der Eckzähne, Prämolaren und ersten Molaren (C, P1, P2, M) entfernt. Ergebnisse: 8 Patienten wurde ein, 6 Patienten zwei Transplantate entnommen. 12 Patienten bemerkten zu keinem Zeitpunkt Veränderungen. Zwei Patienten berichteten über ein Taubheitsgefühl beziehungsweise eine raue Oberfläche nach BGT-Entnahme. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Spenderregion (DS) und Vergleichsseite (nDS) zeigte sich bei der 2PD 5 mm vom Marginalsaum des C (6,57 mm ± 3,79 mm an der DS versus 4,71 mm ± 4,14 mm an der nDS, p = 0,01). RMANOVA zeigte bei allen Zähnen statistisch signifikante Unterschiede für die 5 und 10 mm-Messungen (p = 0,02). Schlussfolgerung: Nach BGT-Entnahme aus dem Gaumen können Sensibilitätsveränderungen nicht ausgeschlossen werden.
Schlagwörter: Bindegewebstransplantat (BGT), Entnahme, Gaumen, Wurzeldeckung, Sensibilitätsveränderung, Patientenbefinden
Seiten: 73-79, Sprache: DeutschEickholz, PeterTeil 2: Tunnelierung, Prämolarisierung, Extraktion, palliative FurkationstherapieBei Grad-II-Furkationsdefekten der distopalatinalen Furkation und/oder ungünstigen Patientenfaktoren (Nikotinabusus) und/oder ungünstiger Defektmorphologie (Furkationsfornix liegt koronal des Limbus alveolaris, horizontaler Attachmentverlust > 6 mm) sowie durchgängigen Furkationen (Grad III) an Zähnen, die zur Erhaltung der geschlossenen Zahnreihe oder als strategische Pfeiler erhalten werden sollen, kommen für eine konsequente Therapie nur resektive Techniken infrage. Bei Wurzelamputation, Trisektion und Hemisektion wird von den Wurzeln eines mehrwurzeligen Zahns eine entfernt, um die beteiligte Furkation zu beseitigen (Strategie: Elimination der Furkationsbeteiligung). Die Entscheidung eine Wurzel zu entfernen wird dadurch erleichtert, dass die Wurzel, welche die beteiligte Furkation begrenzt, eine geringere Wertigkeit als die zu erhaltende(n) Wurzel(n) hat; zum Beispiel durch eine zusätzliche Knochentasche oder eine endodontische Problematik (Parodontitis apicalis oder lesion of endodontic origin: LEO, Wurzelfraktur, -perforation, frakturiertes Wurzelkanalinstrument). Welche Vorgehensweise erscheint aber sinnvoll, wenn beide beziehungsweise alle Wurzeln eines furkationsbeteilgten Molars noch ausreichend parodontales Stützgewebe aufweisen und gleichwertig sind? In diesen Fällen sollte die Strategie verfolgt werden, die Furkation für individuelle und professionelle mundhygienische Maßnahmen zugänglich zu machen.
Schlagwörter: Tunnelierung, Prämolarisierung, Extraktion, palliative Furkationstherapie
Seiten: 81-86, Sprache: DeutschEickholz, PeterIn Deutschland besteht die Möglichkeit, an mehr als 30 Universitäten Zahnmedizin zu studieren. Obwohl der Wissenschaftsrat im Jahr 2005 fünf Kernfächer der Zahnmedizin konstatiert hat (Zahnärztliche Chirurgie, Zahnärztliche Prothetik, Zahnerhaltungskunde, Kieferorthopädie und Parodontologie), fehlen in Deutschland an der überwiegenden Mehrzahl der Universitätszahnkliniken eigene Lehrstühle und Abteilungen beziehungsweise Polikliniken für Parodontologie. Zudem ist der Trend weiter fallend. Dort, wo es einst eigene Abteilungen für Parodontologie gab, wurden diese häufig im Zuge der Neubesetzung von Lehrstühlen "eingespart". Die Abteilungen gingen in benachbarten Polikliniken auf. Angesichts der Prävalenz parodontaler Erkrankungen in Deutschland mit allein etwa 10 bis 12 Millionen fortgeschrittenen Fällen erscheint dies zwar grotesk, leider ist es aber ein unbestreitbares Faktum. Interessanterweise sind es aber gerade die Parodontologen, die wissenschaftlich die Nase vorn haben und seit Langem international in der "Champions League" mitspielen. Wer sind diese Unbeirrbaren, die trotz widriger Umstände (ein riesiges Betätigungsfeld, wenige adäquate Wirkungsorte, schwindende Perspektiven an den Hochschulen) eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen und sich in der Parodontologie habilitieren? Wir stellen Sie Ihnen mit dem Heft 1/11 beginnend in loser Folge vor.
Seiten: 87-88, Sprache: DeutschDannewitz, BettinaSeiten: 89, Sprache: DeutschEickholz, PeterFrankfurter Poliklinik für Parodontologie ausgezeichnetSeiten: 91-92, Sprache: DeutschKashta, VeralmirVeranstaltung im Bundeswehrzentralkrankenhaus KoblenzAm 21. Januar 2011 kamen 32 angehende Parodontologen zum gemeinsamen Graduiertenkolleg mit dem Thema "Chancen und Risiken von PerioProthetik und PerioImplantologie" ins Bundeswehrzentralkrankenhaus nach Koblenz (BwZKrhs).
Schlagwörter: Fortbildung
Seiten: 93-97, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen artikeln aus internationalen Zeitschriften