Seiten: 229-236, Sprache: DeutschSander, Franz Martin / Rawe, Heinrich / Inglezos, Emmanouil / Sander, Christian / Mamic-Salvia, BetinaEntsprechend der Zunahme von Nickelallergien werden in der kieferorthopädischen Behandlung die Materialien, die eine allergische Reaktion auslösen oder eine Allergie triggern können, stetig minimiert. Es bleiben immer noch Bereiche, in denen es nicht oder kaum möglich ist, eine allergiker gerechte Behandlung durchzuführen. Das Hauptproblem bei einer Gaumennahterweiterung ist das standardmäßige Verbinden der Schraube mit orthodontischen Bändern, z. B. an den Prämolaren und Molaren. Bänder sind bis heute nicht nickelfrei erhältlich. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Gaumen nahterweiterung ohne Nickelbelastung durchzuführen, da die Hyrax®-Schraube schon längere Zeit aus Titan ohne Nickelanteil erhältlich ist. Es kommen Kappenschienen aus Streukunststoff oder im Tiefziehverfahren hergestellte Schienen infrage. Aufwendiger ist eine Titanguss-Gaumennahterweiterungsapparatur. In einem optimierten Verfahren wurden die Herstellung und der Einsatz einer komplett aus Titan hergestellten Gaumennahterweiterungsapparatur an bislang über 30 Patienten erprobt. Dadurch steht eine hochwertige nickelfreie Alternative zur Verfügung, durch welche die Okklusion nicht gesperrt wird.
Schlagwörter: Titan, Gaumennahterweiterung, Biokompatibilität, Hyrax®, Titanguss
ZeitschriftenreferateSeiten: 237-245, Sprache: DeutschHourfar, Jan / Ludwig, Björn / Glasl, BettinaTranspalatinalbögen, im Milchgebiss sowie in der permanenten Dentition einsetzbar, können aktiv und passiv zur Therapie genutzt werden. In dieser Übersicht steht die Erörterung der Frage im Mittelpunkt, ob über den Einsatz eines konventionellen Transpalatinalbogens eine suffi ziente Verankerung hergestellt beziehungsweise die Mesialbewegung der ersten Molaren wirksam verhindert werden kann oder ob andere therapeutische Möglichkeiten im Vordergrund stehen. Zur Beantwortung dieser Frage erfolgte eine Literaturrecherche. Die identifi zierten Studien konnten zeigen, dass die Verankerungsfähigkeiten des Transpalatinalbogens äußerst limitiert sind und vom Kieferorthopäden fallbezogen kritisch bewertet werden sollten. Ist eine absolute Verankerung erforderlich, muss auf die Möglichkeiten der skelettalen Verankerung (Gaumenimplantate, Minischrauben) zurückgegriffen werden. Um aber auch hier nicht von Verankerungsverlust betroffen zu werden, ist auf eine ausreichende Dimensionierung des implantatgestützten Transpalatinalbogens zu achten. Der Transpalatinalbogen (Standard Goshgarian-Bogen und seine vielen Modifi kationen) ist aufgrund seiner weiteren Einsatzmöglichkeiten nicht ohne therapeutischen Nutzen.
Schlagwörter: Transpalatinalbogen, Verankerung, Minischrauben, Mesialwanderung der Molaren, Goshgarian, Gaumenimplantat
Seiten: 257-270, Sprache: DeutschMöller, Anne KatharinaDas noXrayCeph® (NoX) nach Brandt/Kopp stellt eine röntgenfreie Möglichkeit der kephalometrischen, dreidimensionalen Vermessung dar. In der vorliegenden Studie wurde das NoX mit dem Fernröntgenseitenbild (FRS) verglichen. Bei 54 Patienten wurden ein FRS und ein NoX im Hinblick auf ihre diagnostischen Aussagen anhand ausgewählter Werte der kephalometrischen Analyse nach Rakosi1 verglichen. Der Wilcoxon-Test und die Pearsonsche Korrelation wurden berechnet. Bei dem Vergleich der Verfahren wurden signifi kante Unterschiede der Mittelwerte festgestellt. Eine Anwendung der FRS-Richtwerte für NoX führte nur zu einer Übereinstimmung von 50 bis 79%. Da jedoch eine hohe Korrelation zwischen den Messwerten der Verfahren vorlag, wurden dem FRS entsprechende NoX-Richtwerte und eine Umrechnungsgleichung berechnet. NoX bietet eine strahlungsfreie Möglichkeit zur kephalometrischen 3-D-Vermessung und kann zuverlässige Aussagen zu skelettalen und dentalen Abweichungen treffen. Da signifi kante Unterschiede zwischen den Werten von FRS und NoX festgestellt wurden, ist es für eine Vergleichbarkeit der Verfahren entscheidend, NoX-spezifi sche Richtwerte zu verwenden oder eine Umrechnung durchzuführen.
Schlagwörter: Fernröntgenseitenbild, Röntgenstrahlen, noXrayCeph®, Magnetfeld, kieferorthopädische Diagnostik