Seiten: 157-167, Sprache: DeutschBock, Franziska/Goldbecher, Heiko/Stolze, AnnemarieSelbstligierende Brackets erlauben effektive und effiziente kieferorthopädische Behandlungen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie weniger Friktion als konventionelle Brackets erzeugen, so dass Zähne mit vergleichsweise geringen Kräften bewegt werden können. Außerdem soll die Behandlungszeit signifikant kürzer sein als mit herkömmlichen Brackets, bei denen die Bögen mit elastischen Ligaturen fixiert werden. Ferner sind einige selbstligierende Brackets im Vergleich mit konventionellen Brackets vorteilhafter im Hinblick auf Ästhetik, Annehmlichkeit und Mundhygiene. Die vorliegende klinische Untersuchung vergleicht sieben verschiedene selbstligierende 22er Bracketsysteme mit Roth-Programmierung und stellt deren Vor- sowie Nachteile dar.
Schlagwörter: Selbstligierende Brackets, ligaturenfreie Brackets, friktionsarme Zahnbewegungen
Seiten: 169-179, Sprache: DeutschBourauel, Christoph/Höse, Nadine/Keilig, Ludger/Reimann, Susanne/Rahimi, Alireza/Jäger, AndreasIn der Werbung wird häufig behauptet, selbstligierende Brackets hätten ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. Ihnen wird außerdem nachgesagt, sie seien einfach zu handhaben und für Patienten ihrer Form wegen komfortabel. Oftmals werden selbstligierende Brackets auch als "Zero-Friction-Brackets" bezeichnet. Zudem soll durch ihren speziellen Verschlussmechanismus die Bewegung eines Zahnes entlang einem Bogen besser (kontrollierter) gewährleistet sein. In der vorliegenden Untersuchung wurden das Friktionsverhalten und die Nivellierungseffektivität von neun unterschiedlichen selbstligierenden Brackets biomechanisch simuliert und mit zwei konventionellen Brackets verglichen. Es zeigte sich, dass die Friktionseigenschaften überwiegend durch das Bogenmaterial beeinflusst werden. TMA-Bögen erzeugten in allen Brackettypen die höchsten Friktionsverluste. Konventionelle Brackets mit einer um 180° gelockerten Stahlligatur erzielten mit etwa 25 % ähnlich geringe Friktionsverluste wie passiv selbstligierende Brackets. Aktiv selbstligierende Brackets, besonders Speed-Brackets, erzeugten deutlich höhere Friktionswerte. Bei der Nivellierung zeigte sich ebenfalls, dass das Bogenmaterial entscheidend ist. Auch wenn selbstligierende Brackets erheblich einfachen zu handhaben sind, bieten sie keine eindeutigen biomechanischen Vorteile.
Schlagwörter: Friktion, selbstligierende Brackets, Führungsbogen, Zahnbewegung
Seiten: 181-188, Sprache: DeutschSchwarz, Kerstin/Crismani, Adriano Giacomo/Bantleon, Hans-PeterFriktion reduziert die Effizienz bogengeführter Zahnbewegungen. Sie setzt sich aus drei Komponenten zusammen: der vorwiegend durch das Ligieren bedingten klassischen Friktion, dem bei Angulation des Bracketschlitzes zum Bogen auftretenden "binding" sowie dem "notching", das dann vorliegt, wenn sich der Draht irreversibel deformiert. Der Beitrag beschreibt ausführlich den "binding"-Effekt bei einer Drei-Bracket-Beziehung. Dieser Effekt ist nicht stets negativ zu beurteilen, denn dabei können sich horizontale Kräfte entwickeln, die zu einer Lückenöffnung führen. Das kann besonders bei hoch und bukkal stehenden Eckzähnen genutzt werden, um diese Zähne einzureihen. Klinisch bedeutet dies, dass der Kieferorthopäde auf zusätzliche Lücken öffnende Hilfselemente wie Druckfedern verzichten kann.
Schlagwörter: Friktion, binding, notching, Bracket, Ligatur, Lückenöffnung
Seiten: 191-202, Sprache: DeutschSchoebel, Heike/Thedens, KnutDarstellung der Damon-Technik in Verbindung mit einem PatientenberichtDas Damon-System beruht auf einem der gegenwärtig populärsten selbstligierenden Brackets. Es ist eine Kombination aus passiv selbstligierenden Brackets und superelastischen CuNiTi-, friktionsreduzierten TMA- sowie Stahlbögen unter Zuhilfenahme einiger orthodontischer Hilfsmittel. Das Zusammenwirken dieser Komponenten macht diese Technik in der täglichen Praxis sehr erfolgreich. Vorgestellt wird die Behandlung eines Patienten mit einer Damon-3-Apparatur, die mit neun Behandlungsterminen innerhalb von 20 Monaten erfolgreich abgeschlossen wurde.
Schlagwörter: Selbstligierende Brackets, Damon-3-Brackets, Behandlungseffizienz, orthodontische Hilfsmittel
Seiten: 203-210, Sprache: DeutschEltz, Maija/Ibel, GabrieleDie mechanischen Vorzüge der verschiedenen selbstligierenden Bracketsysteme werden erst dann nutzbar, wenn Elastizitätsmodul und Dimension der Bögen der Situation angepasst sind. So verwenden aktive Systeme grundsätzlich dünnere Bögen als passive. In einer klinischen Untersuchung wurden 32 Patienten mit passiven Damon-Brackets (passiver Verriegelungsmechanismus), 50 Patienten mit aktiven InOvation-Brackets und 50 Patienten mit konventionellen Brackets miteinander verglichen. Dabei ergab sich, dass InOvation-Brackets in der Nivellierungsphase effektiver waren, während Damon-Brackets in der Arbeitsphase Vorteile hatten. Die durchschnittliche Behandlungsdauer war bei den InOvation-Brackets kürzer. Die Endmodelle der mit Damon-Brackets behandelten Patienten wiesen durchschnittlich einen geringeren ICON-Wert auf als die Modelle der Patienten, die mit InOvation-Brackets behandelt worden waren.
Schlagwörter: Interaktive selbstligierende Brackets, passive selbstligierende Brackets, Bogenfolge, Behandlungsdauer, ICON-Bewertung
KongressberichtSeiten: 211-222, Sprache: DeutschEbert, Agnes/Galén, Steffi/Gummelt, Anja/Müller, Carsten/Spors, CindyTeil 1Am 20. und 21. April dieses Jahres fand in Berlin das 19. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" statt. Im Mittelpunkt standen selbstligierende Brackets, deren Marktanteil in der jüngeren Vergangenheit erheblich zugenommen hat. Sofern man der Werbung Glauben schenken darf, gibt es dafür zahlreiche Gründe: Der Komfort für den Patienten soll größer sein, Bogenwechsel sollen schneller erfolgen, und Zahnbögen sollen straflos, das heißt rezidivfrei expandiert werden können, so dass seltener Zähne extrahiert werden müssen. Insgesamt sollen mit weniger Bögen in deutlich kürzerer Zeit sehr gute Behandlungsergebnisse erreichbar sein, und zumindest einige dieser Brackets sollen herkömmlichen Attachments ästhetisch überlegen sein. Das diesjährige Symposion "Praktische Kieferorthopädie" sowie der Nachkongresskurs sollten es den Zuhörern ermöglichen zu prüfen, ob einige oder alle der angebotenen selbstligierenden Brackets halten, was die Werbung verspricht. Vortragende des Symposions waren sowohl Hochschullehrer als auch Praktiker, die in ihren Schlussfolgerungen keineswegs immer übereinstimmten. Aber genau dies deutlich zu machen und Gegensätze abschließend offen zu diskutieren, war das Ziel des 19. Symposions. Im Vorkongresskurs über Laser in der Kieferorthopädie ging es allerdings nur am Rande um selbstligierende Brackets, deren Verbundfestigkeit erhöht werden kann, wenn die Zahnoberfläche zuvor laserkonditioniert wird. Der vorliegende Kongressbericht ergänzt die Beiträge dieses Schwerpunktheftes zu selbstligierenden Brackets und ist entweder Erinnerungsstütze für jene, die in Berlin dabei waren, oder Motivationshilfe für alle Übrigen, im nächsten Jahr am 20. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" teilzunehmen.