Kieferorthopädie, 04/1994

Die frühzeitige Entfernung von Milchzähnen und bleibenden Zähnen stellt ein wertvolles Instrument zur Steuerung des Zahndurchbruchs dar. Insbesondere bei einem ausgeprägten primären Frontzahnengstand, der allein durch mesiales Beschleifen nicht korrigiert werden kann, ist in der Regel eine systematische Extraktionstherapie angezeigt. Der folgende Beitrag zeigt anhand von klinischen Beispielen und Nachuntersuchungsergebnissen, welche Vorzüge die frühzeitige simultane Entfernung von Milchmolaren und Prämolarenkeimen für die kieferorthopädische Behandlung bietet. Schlagwörter: Primärer Frontengstand, Zahnentfernung, Reihenextraktion, körperliche Spontanauflockerung

Patienten mit Multiband-Apparaturen haben häufig große Schwierigkeiten, ihre Zähne ausreichend zu reinigen. Diese Studie sollte daher prüfen, ob neuere elektrische Zahnbürsten wirksamer sind, als es eine konventionelle manuelle Zahnpflege mit Zahnbürste, Zahnseide und Interdentalbürste ist. Dazu wurde einerseits die objektive Reinigungswirkung der verschiedenen Bürsten im intraindividuellen Vergleich bestimmt, und andererseits wurden die Probanden mittels Fragebögen zu ihrer subjektiven Bewertung der einzelnen Bürsten befragt. Schlagwörter: Multiband, Prophylaxe, Zahnreinigung, elektrische Zahnbürsten, Superfloss

Im folgenden Artikel wird an einem Patientenbeispiel eine zentrale Problematik der Progeniebehandlung aufgezeigt. Die Entscheidung für eine chirurgische Bißlagekorrektur sollte so früh wie möglich getroffen werden. Nur so ist zu vermeiden, daß noch dem initialen Versuch einer dentoalveolären Kompensation schlußendlich doch - als Vorbereitung auf die kieferchirurgische Bißlagekorrektur - eine Dekompensation erfolgt. Schlagwörter: Progeniebehandlung, Gaumennahterweiterung, Frontalzug, Ankylose, Kieferchirurgie

Sekundäre Zahnfehlstellungen, wie sie bei erwachsenen Patienten im Rahmen einer fortgeschrittenen Parodontalerkrankung auftreten, bereiten bei der zahnärztlichen Versorgung zumeist große Probleme. Das reduzierte Attachment der betroffenen Zähne und ihre zunehmend ungünstige funktionelle Belastung lassen eine kieferorthopädische Korrektur wünschenswert erscheinen. Oftmals eröffnet eine kieferorthopädische Behandlung sogar die einzige Möglichkeit, die Zähne zu erhalten und für den Patienten eine akzeptable funktionelle und ästhetische Situation zu schaffen. Welche diagnostischen und therapeutischen Überlegungen bei diesen Patienten zu berücksichtigen sind, beschreibt der folgende Beitrag. Schlagwörter: Erwachsenenkieferorthopädie, Kieferorthopädie und Parodontologie, sekundäre Zahnwanderungen, Segmentbogentechnik

Bei der Beurteilung der Gesichtsstruktur gibt der Kieferwinkel wertvolle Hinweise in Hinblick auf die vertikalen Strukturmerkmale des Viszerokraniums. Auch bei der Prognose des Gesichtswachstums wird diesem Winkel eine große Bedeutung zugemessen. Da wir bei jedem kieferorthopädischen Patienten über eine Panoromaschichtaufnahme verfügen, stellt sich die Frage, ob hier eine Bestimmung des Gonion-Winkels mit ausreichender Genauigkeit möglich ist. Auf ein Fernröntgenseitenbild könnte man dann bei manchen Patienten zunächst verzichten. Anhand von Vergleichsmessungen zwischen Panoramaschicht- und Fernröntgenseitenaufnahmen versuchen die Autoren, auf diese Frage eine Antwort zu geben. Schlagwörter: Orthopantomogramm, Fernröntgenseitenbild, Gonion-Winkel, Schädelwachstum