Kieferorthopädie, 01/1993

Der nachstehende Artikel behandelt den Einsatz von herausnehmbaren Plattenapparaturen im Milch-, Wechsel- und im bleibenden Gebiß. Er zeigt, welche Bewegungs- und Halteelemente in Abhängigkeit von der Gebißentwicklung und den verschiedenen Dysgnathien am geeignetsten sind. Der Autor beschreibt ferner, wie Drahtelemente und Kunststoffkörper umgestaltet werden können, um die ihnen zugedachten Aufgaben möglichst lange zu entfalten. Dabei wird auch die Überführung von Einzelkieferapparaturen in ein funktionskieferorthopödisches Gerät dargestellt. Schlagwörter: Plattenapparaturen, Indikation, Halteelemente, aktive Elemente, Plattenkörper

33 Thai-Kinder im Alter von 7 bis15 Jahren mit einer skelettalen Prognie wurden mittels eines Aktivators und myofunktioneller Übungen behandelt. Der benutzte Prognie-Aktivator bewirkte eine Dorsalverlagerung des Unterkiefers, eine Hemmung des Unterkieferwachstums, eine Stimulation des Oberkieferwachstums, eine Aktivierung des M pterygoideus lateralis sowie eine Korrektur der Zungenposition und -lage. Der Labialbogen des Aktivators sollte den Unterkieferfrontzähnen stets passiv anliegen. Ein Prgenie-Aktivator ist natürlich nicht in der Lage, das gesamte Unterkieferwachstum abzufangen. Durch den relativ rasch erreichten frontalen Überbiß erzielt man jedoch bei jedem weiteren Wachstum eine Mitnahme des Oberkiefers; der Wachstumszuwachs beider Kiefer wird also harmonisiert. Zusätzlich myofunktionelle Übungen sind Voraussetzung für den dauerhaften Behandlungserfolg. Der umgekehrte Schneidezahnüberbiß kann innerhalb von sechs Monaten beseitigt werden. Mitarbeitsprobleme sind nicht zu befürchten, da das Gerät nicht in der Schule getragen werden muß. Die schnell und offensichtlich verbesserte Gebißsituation bewirkt eine wichtige Motivation der Kinder und ihrer Eltern. Da Progenien in Thailand sehr häufig vorkommen, ist eine frühe Behandlung mit FKO-Geräten (auch) aus wirtschaftlichen Gründen zu fordern. Schlagwörter: Progenie, Progenie-Aktivator, Myofunktionen, Populationsdisposition, Ätiologie

Um eine erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung zu planen, muß man deren Risiken für die Zahnhartgewebe und den Zahnhalteapparat kennen. Nur wenn man diese Risiken permanent bewertet und gezielt präventiv- therapeutisch interveniert, kann man späteren Schaden in einem Patienten abwenden. Natürlich trägt in erster Linie jeder Patient selbst die Verantwortung für Sein Gebiß; doch der Behandler muß alle Fäden in der Hand behalten, muß aufklären und anleiten. Jedem Patienten Prophylaxe nach einem Kochkonzept angedeihen zu lassen, ist nicht sinnvoll. Vielmehr stellt jeder Patient ein Individuum mit verschiedenen Voraussetzungen und Möglichkeiten dar. Die Kunst eines Kieferorthopäden besteht darin, aufgrund seines Wissens und seiner Erfahrung den Prophylaxeweg zu wählen, der für den einzelnen Patienten angemessen ist. Diese Gesichtspunkte werden in nachstehendem Artikel abgehandelt. Schlagwörter: Multibandbehandlung, Kariesrisiko, Mutans Streptokokken, Laktobazillen, Plaque

In einer klinisch-röntgenologischen Untersuchung wurden Ausmaß und Häufigkeit von Wurzelresorptionen nach dem Einsatz herausnehmbaren und festsitzenden Apparaturen erfaßt undin Abhängigkeit vom Patientenalter bewertet. Schlagwörter: Wurzelresorptionen, Gewebeumbau, Kraftgröße, iatrogene Schäden

Electronic data processing is gaining more importance in every individuals life. What holds the in every day situations is of course valid for medical science including dentistry on whole and specifically in orthodontics. As with many problems, people are trying to find solutions but are unaware of other individuals also seeking the answers to the same questions. In this aspect the article is intended to give an overview of the state of the art of computer application in orthodontics. At the same time some already existing and promising projects are presented in more detail. Schlagwörter: EDP, computer, orthodontics, Japan, questionnaire

Im Bereich der Zahnärztekammer Westfalen- Lippe wurde eine Fragebogenaktion durchgeführt mit dem Ziel, eine aktuelle Standortbestimmung zu der speziellen Kooperationssituation zwischen Kieferorthopäden und Hauszahnärzten in der besonderen Situation der Zahnextraktion aus kieferorthopädischen Gründen zu erhalten. Drei Aspekte werden herausgearbeitet: 1. die Überweisung zur Zahnextarktion, 2. Röntgenbilder und 3. Mißverständnisse. Die Ergebnisse werden adeskriptiv dargestellt. Aus dem umfangreichen Antwortspektrum wird ein neues Überweisungsfomblatt entwickelt. Mißverständnisse bei Extraktionsanweisungen haben wegen der Irreversibilität der Maßnahme zunehmend forensische Konsequenzen. Dabei ergeben sich einige wichtige juristischen Aspekte. Schlagwörter: Extraktionsanweisung, Zahnextraktion, Kooperation