Seiten: 235, Sprache: DeutschWeng, DietmarSeiten: 239-246, Sprache: DeutschZiebart, Thomas / Heymann, Paul / Attrodt, Anne / Blatt, Sebastian / Kwon, Yong-Dae / Neff, Andreas / Halling, FrankDentale Implantate stellen in der modernen Zahnmedizin eine etablierte Möglichkeit im Rahmen der prothetischen Rehabilitation dar. Von der Indikation der Einzelzahnversorgung bis hin zur Versorgung des zahnlosen Patienten spielen sie eine wichtige Rolle und werden im zunehmenden Maße auch für kompromittierte Patienten eingesetzt. Bedingt durch Fortschritte in Forschung und Medizin können auch immer mehr Menschen ein höheres Lebensalter mit guter Lebensqualität erreichen. Dies erfordert oftmals die Einnahme einer Vielzahl von Medikamenten in dieser Bevölkerungsgruppe. Dieser Artikel möchte die Wechselwirkung einer systemischen Medikation von unterschiedlichen Arzneimittelklassen mit dentalen Implantaten beleuchten und somit eine Risikostratifizierung für den Behandler in Klinik und Praxis vornehmen.
Schlagwörter: Implantate, Medikamente, Bisphosphonate, Wechselwirkung, kompromittierter Patient
Seiten: 249-253, Sprache: DeutschWalter, ChristianBei Einnahme von Bisphosphonaten, Denosumab, Sunitinib oder Bevacizumab kann eine Implantation zu Wundheilungsstörungen bis zur Entwicklung von Osteonekrosen führen. Implantate können andererseits durch Verzicht auf einen tegumental getragenen Zahnersatz prospektiv Prothesendruckstellen und somit auch Osteonekrosen vermeiden helfen. Nach Überprüfen der Indikationshärte eines Implantats und dessen Nutzen bzgl. der Vermeidung eines tegumental getragenen Zahnersatzes, kann nach individueller Risikoevaluation (Grunderkrankungen, Medikation, Begleitmedikation, Dauer und Frequenz der Gabe, klinische und radiologische Verlaufsparameter) im geeigneten Fall nach Aufklärung unter antimikrobieller Prophylaxe unter minimalinvasivem Vorgehen implantiert werden. Anschließend erfolgt ein risikoadaptierter Recall.
Schlagwörter: Bisphosphonat, Denosumab, Sunitinib, Bevacizumab, Medikamenten-assoziierte Osteonekrose der Kiefer, Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrose, Implantat
Seiten: 255-261, Sprache: DeutschKarbach, Julia / Al-Nawas, BilalAntibiotika stellen einen festen Bestandteil im Alltag der Zahnmedizin, vor allem der zahnärztlichen Chirurgie und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie dar. Indikationen für den Einsatz von Antibiotika umfassen auf der einen Seite die perioperative Antibiotikaprophylaxe zur Reduktion von postoperativen Wundinfektionen und auf der anderen Seite die Therapie von Infektionen im Kopf-Hals-Bereich. Abhängig von der Häufigkeit der verwendeten Antibiotika steigt die Gefahr der Resistenzentwicklung von Bakterien gegenüber den Substanzen. Um eine weitere Ausbreitung von Resistenzen zu vermeiden und diesen entgegenzuwirken, sind ein bewusster Umgang und eine strenge Indikationsstellung für die Verschreibung der zur Verfügung stehenden Antibiotika notwendig.
Schlagwörter: Perioperative Antibiotikaprophylaxe, lokale Antibiotikatherapie, systemische Antibiotikatherapie, Antibiotikaresistenzen, Zahnmedizin, Resistenzmechanismen
Seiten: 263-269, Sprache: DeutschWalter, ChristianAntithrombotika werden eingeteilt in Thrombozytenaggregationshemmer (TAH), wie beispielsweise die Acetylsalicylsäure oder das Clopidogrel, und in Antikoagulantien, wie das Marcumar, Heparin oder die direkten oralen Antikoagulantien. Oralchirurgische Eingriffe, wie Implantationen sind in dieser Patientengruppe möglich. Eine Umstellung der Medikation vor dem Hintergrund der partiell ernsthaften Nebenwirkungen bei Absetzen dieser Medikamente ist in aller Regel nicht sinnvoll. Bei der TAH-Monotherapie würde man diese weiterlaufen lassen. Bei Marcumarpatienten würde der INR(International Normalized Ratio)-Wert in den unteren therapeutischen Bereich eingestellt, ein Bridging würde nicht zwangsläufig durchgeführt werden und die direkten oralen Antikoagulantien würde man weitergeben, wobei man die Gabe am OP-Tag zu einem späteren Zeitpunkt verabreichen, ggf. aussetzen würde. Wichtig ist eine suffiziente Planung des operativen Eingriffs bei möglichst atraumatischem Vorgehen. Zudem sollte der Umgang mit Blutungssituationen bekannt sein.
Schlagwörter: Antithrombotika, Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulantien, Gerinnungshemmer, Blutung, Nachblutung, Marcumar, direkte orale Antikoagulantien, neue orale Antikoagulantien, Bridging
Seiten: 271-283, Sprache: DeutschJackowski, Jochen / Benz, KorbinianBei der implantatchirurgischen und -prothetischen Therapie von Patienten mit Syndromen müssen mehrdimensionale Überlegungen angestellt werden. Als Spezialist für das Kauorgan sieht sich der Zahnarzt/Fachzahnarzt/Facharzt für MKG-Chirurgie bei diesen Patienten mit Fragestellungen konfrontiert, die die Grenzen seines Fachgebietes erheblich überschreiten können und infolgedessen eine Abklärung und Kooperation mit den jeweils beteiligten medizinischen Disziplinen erfordern. Einige seltene Erkrankungen in der Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtsregion können isoliert oder in Kombination mit einem Syndrom auftreten. Syndrombedingte physische und psychische Veränderungen müssen bei einer implantologischen Entschlussfassung mit den Wünschen, Bedürfnissen, vorgegebenen intellektuellen und praktischen Fertigkeiten sowie der sozialen und finanziellen Situation dieser Patienten in Einklang gebracht werden.
Schlagwörter: Syndrome, seltene Erkrankungen, Implantate, Therapiekonzepte
Seiten: 285-294, Sprache: DeutschSchmitt, Christian M. / Möst, Tobias / Schlegel, Karl AndreasWissenschaftliche Evidenz und deren klinische RelevanzIn der zahnärztlichen Praxis hat die Zahl an Patienten mit Bisphosphonattherapie und dem Wunsch einer implantologischen Versorgung in den letzten Jahren stetig zugenommen. Vor 10 Jahren wurde aufgrund mangelnder Evidenz und der Unklarheit über das relative Risiko einer implantatgetriggerten Bisphosphonatnekrose noch deutliche Zurückhaltung bei der Durchführung einer implantologischen Versorgung des entsprechenden Patientenkollektivs empfohlen. Heute ermöglichen aktuelle Daten eine bessere Risikoeinschätzung. Ziel des Artikels ist die Zusammenfassung der aktuellen Literatur bzgl. der Implantatüberlebensrate bei Bisphosphonatpatienten, die Extraktion des Risikos einer implantatassoziierten Nekrose und folglich die Ableitung von Entscheidungs- und Behandlungsempfehlungen für den Praktiker.
Schlagwörter: Enossale Implantate, Bisphosphonat, Kiefernekrose, Implantatüberleben, Implantaterfolg
Seiten: 297-305, Sprache: DeutschNeugebauer, Jörg / Kistler, Steffen / Adler, Stephan / Kistler, FrankMittels simultan gefräster CAD/CAM-Gerüste für HybridprothesenDie stegprothetische Versorgung auf Implantaten zur Rehabilitation von zahnlosen Kiefern stellt hohe Anforderungen an den zahntechnischen Arbeitsablauf. Bei der konventionellen Herstellung zeigt sich ein mehr oder minder großes Spiel der Verankerungselemente, das je nach mechanischer Belastung zu einem Funktionsverlust führt und zeit- und kostenintensive Nacharbeit erfordert. Durch die Möglichkeit, im CAD/CAM-Verfahren Primär- und Sekundärteil in einem Arbeitsschritt herzustellen, ist es jedoch möglich, einen präzisen Sitz der Sekundärstruktur auf dem Primärsteg zu erreichen. Da die abnehmbaren Brücken passiv über einen Stegriegel oder aktive Retentionselemente fixiert werden, treten Friktionsverluste nicht auf. Die Suprastrukturen eignen sich für die Erstversorgung im Ober- und Unterkiefer sowie dazu, bereits defekte Stegprothesen auf Implantaten zu erneuern. Der hohe Grad der Fertigungsgenauigkeit zeigt sich klinisch in einer stabilen Lagerung des Zahnersatzes ohne Friktionsverlust.
Schlagwörter: Deckprothesen, Stegverankerung, abnehmbare Implantatversorgung, simultane CAD/CAM-Verfahren, Hybrid-Suprastruktur
Seiten: 311-317, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften