Seiten: 101, Sprache: DeutschKerschbaum, T. / Haastert, B.Wichtigstes Erfolgskriterium in der Implantologie ist die Verweil- oder Überlebensdauer eines Implantates. Bei ihrer Schätzung sind Methoden aus der Überlebenszeitanalyse (z. B. Kaplan-Meier- Kurven) anzuwenden. Dabei werden zu jedem Zeitpunkt eines Implantatverlustes nur diejenigen Implantate berücksichtigt, die zur gleichen Zeit noch unter Risiko stehen. Beobachtungseinheit sollte möglichst der Patient sein. Es erscheint sinnvoll, den Zeitraum der Einheilung und die Phase noch der prothetischen Versorgung getrennt zu analysieren (prä-/postprothetische Phase). Risikofaktoren (Implantationsort, Typ der prothetischen Versorgung) werden mit Hilfe von Regressionsmodellen (Cox-Regression) bzw. durch Stratifizierung abgeschätzt. Mehrzustandsmodelle erlauben es, den Erfolg von Nachimplantationen einzuschätzen. Viele Statistikprozeduren sind in Softwarepaketen verfügbar.
Schlagwörter: Implantatstatistik, VerweildaueranaIyse, Implantatverlust, statistische Auswertung
Seiten: 113, Sprache: DeutschBesimo, C. E. / Graber, G. / Strub, D. / Rohner, H.-P.Die Fertigung implantatgetragener Konuskronen in Titan ist aufgrund des mit Hülsengeschieben aus hochgoldhaltigen Legierungen vergleichbaren Friktionsverhaltens vertretbar. Titan als Biomaterial ermöglicht im Unterschied zu Goldlegierungen die Verwendung desselben Werkstoffs sowohl für die Implantate als auch für die aufschraubbaren Primäranker bzw. das Sekundärgerüst und ist deshalb vorzuziehen. Der aktuelle Stand der Titangußverfahren bedingt allerdings die Herstellung von größeren abnehmbaren Gerüstkonstruktionen aus Einzelgußteilen, die durch Laserschweißen oder Kleben miteinander verbunden werden. Mikromechanisch präfabrizierte und individuell modifizierbare Konstruktionsteile als Primäranker vereinfachen nicht nur das klinische und labortechnische Vorgehen, sondern gewährleisten im kritischen Bereich der periimplantären Gewebe auch eine hohe Paßgenauigkeit zwischen Implantat und aufgeschraubter Patrize.
Schlagwörter: Titan, abnehmbare Suprastruktur, Konuskronen
Seiten: 127, Sprache: DeutschSchmidt, K. / Swoboda, H.Aufgrund der großen klinischen Bedeutung einer gezielten Auslösung der Knochenbildung - etwa bei der Frakturheilung, bei der Auffüllung von Defekten, bei der Augmentation atrophischer Skelettbereiche, bei Zysten, bei Tumoren, bei Mißbildungen, im Rahmen entzündlicher Prozesse oder bei Implantaten - hat sich dieses Arbeitsgebiet in den letzten Jahren stürmisch entwickelt. Dabei hat sich gezeigt, daß eine Vielzahl verschiedener Zytokine in vitro gewisse Aktivitäten im Sinne einer osteoblastischen Differenzierung von mesenchymalen Zellen erkennen lassen. In vivo sind die Resultate mit den isolierten Zytokinen jedoch bis heute bescheiden und die Nebenwirkungen unübersehbar, so daß eine klinische Anwendung kaum in Frage kommt. Anders ist die Situation bei der Anwendung geeignet zusammengesetzter Komplexe aus Matrixproteinen und Zytokinen, mit deren Hilfe sich die Knochenbildung in vivo kontrolliert auslösen läßt, ohne daß die bekannten Probleme einer Anwendung reiner Zytokine auftreten. In der vorliegenden Arbeit wird eine ausführliche Übersicht gegeben über einige an der osteoblastischen Differenzierung beteiligte Zytokine sowie über Matrixkomponenten und die als Substrat für die Differenzierung dienenden Zellen. Die durch matrixgebundene Zytokine ausgelöste induktive Knochenbildung wird den physiologisischen Prozessen der chondralen und desmalen (intramembranösen) Osteogenese gegenübergestellt, wie sie sich etwa während der Embryonalentwicklung abspielt, aber auch den resorptiven und formativen Phasen im Rahmen des physiologischen Remodelings des reifen Knochens. Querverbindungen zur Hämatopoese und zur Adipozytendifferenzierung sind unübersehbar. Es wird ersichtlich, daß matrikrine Mechanismen bei der physiologischen Regulation von Morpho- genese und Morphostase des Knochens eine große Rolle spielen und daß Komplexe von Matrixproteinen und Zytokinen ein hohes therapeutisches Potential in der rekonstruktiven Knochenchirurgie unter einer Vielzahl verschiedener Indikationen aufweisen.
Schlagwörter: Osteogenese, Osteoinduktion, Matrixproteine, Zytokine, Knochenstoffwechsel
Seiten: 151, Sprache: DeutschBecker, J. / Meissner, T. / Reichart, P. A.In einer klinisch-prospektiven Studie wurden Membranen aus einem aliphatischen Polyesterurethan (PUR) für die gesteuerte Knochenregeneration eingesetzt. Die PUR- Membran ist porös, hydrophil, biologisch stabil und ermöglicht eine gesicherte Barrierefunktion. Aufgrund der guten Bioadhäsion ist in der Regel keine Fixation der Membran durch Schrauben oder Nägel nötig. Unter allen 18 Membranen mit einer Dicke von 0,16 mm kam es im Oberkiefer zur angestrebten knöchernen Regeneration, während im Unterkiefer über 9 von 20 implantierten Membranen eine Dehiszenz mit bakterieller Besiedlung der Faserarchitektur der Membran beobachtet wurde, so daß diese Membranen vorzeitig entfernt werden mußten und die angestrebte knöcherne Regeneration nicht erreicht wurde. Als prognostisch wichtigster Faktor für den klinischen Erfolg der gesteuerten Knochenregeneration mit PUR- Membranen muß die Verhinderung einer Membranexposition angesehen werden. Das Risiko dieser Komplikation ist bei der PUR- Membran vor allem im Unterkiefer primär davon abhängig, wie nahe die Membran an der Inzision plaziert wurde. Mit dem Werkstoff PUR steht heute ein Material für die gesteuerte Knochenregeneration zur Verfügung, dessen Anwendungsschwerpunkt in der gesteuerten Regeneration von vestibulären Knochendefekten liegt. Sein Einsatz ist bei strikt aseptischer Operationstechnik dann möglich, wenn das Operationsgebiet entzündungsfrei ist, die Membran vor allem im Unterkiefer nicht unter einer Inzision plaziert werden muß und eine spannungsfreie plastische Deckung möglich ist.
Schlagwörter: Gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Polyurethan, Membrantechnik
Seiten: 163, Sprache: DeutschBasten, Ch. H. J. / Stauts, B.Der Artikel beschreibt eine Technik zur kontrollierten Implantation von Zahnimplantaten. Mittels der provisorischen Restauration werden die funktionellen und ästhetischen Bedürfnisse des Patienten bestimmt. Die provisorische Restauration wird dann in eine radioopake Schablone überführt, welche für eine Computertomographie des Kiefers verwendet wird. Das computertomographische Bild ermöglicht eine genaue Evaluierung der knöchernen Strukturen unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Umrisse der geplanten Restauration. Die radiographische Schablone wird anschließend zur chirurgischen Schablone umgearbeitet. Diese chirurgische Schablone, welche eine getreue Kopie der Behandlungsrestauration ist, enthält alle zur Implantation notwendigen Informationen wie Implantatneigung und - position.
Schlagwörter: Radioopake Implantatschablone, radiographische Schablone, chirurgische Schablone, Computertomographie