GesellschaftSeiten: 73, Sprache: DeutschHeydecke, GuidoEditorial zur Würdigung von Prof. Dr. Werner Geurtsen
Schlagwörter: Editorial
PraxisDOI: 10.53180/dzz.2022.0007Seiten: 78, Sprache: DeutschLührs, Anne-KatrinEinführung: Die Etablierung adhäsiver Verfahren bietet eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, deren Fokus in der Minimalinvasivität liegt. Mussten nach einem Frontzahntrauma früher großflächige direkte oder indirekte Restaurationen angefertigt werden, so ist es heutzutage möglich, vorhandene Zahnfragmente adhäsiv wiederzubefestigen. Auch Reparaturen vorhandener Restaurationen sind dank der Adhäsivtechnik zum festen Bestandteil zahn-erhaltender Maßnahmen geworden.
Methode: Die präsentierten Falldarstellungen demonstrieren die unterschiedlichen Einsatzbereiche der Adhäsivtechnik in sog. "Grenzindikationen". Neben dem adhäsiven Reinserieren eines Zahnfragments nach unkomplizierter Kronen-Wurzel-Fraktur wird demonstriert, wie Restlücken im Seitenzahnbereich mithilfe der "Verschalungstechnik" mittels Kompositadditionen geschlossen werden können. Der dritte Fall zeigt das Restaurieren einer deutlich subgingivalen Läsion mit modifizierter Matrizentechnik. Im letzten dargestellten Fall wird die intraorale Reparatur von vollkeramischen Veneers demonstriert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die präsentierten Fälle zeigen, welche Versorgungsmöglichkeiten adhäsive Verfahren auch für Grenzindikationen bieten. Dabei sollte der Fokus auf dem Erreichen einer adäquaten Trockenlegung als Grundvoraussetzung für die Adhäsivtechnik liegen. In den dargestellten Fällen kann dieses in tief subgingivalen Läsionen nur durch eine modifizierte Matrizentechnik erreicht werden. Intraorale Reparaturen sind ein probates Mittel, den Langzeiterfolg vorhandener indirekter Restaurationen zu erhöhen. Werden Adstringenzien zur Blutstillung eingesetzt, so empfiehlt sich bei Kontakt dieser Materialien zur Zahnhartsubstanz der Einsatz eines Etch-&--Rinse-Adhäsivsystems.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Frontzahntrauma, Grenzindikationen, Lückenschluss, Reparatur, Verschalungstechnik
PraxisDOI: 10.53180/dzz.2022.0008Seiten: 88, Sprache: DeutschStaufenbiel, IngmarEinführung: Die Weiterentwicklung der zahnärztlichen Werkstoffe hat zu einer erheblichen Verbesserung des ästhetischen Outcomes bei prothetischen Rehabilitationen beigetragen. Ein symmetrischer und harmonischer Verlauf der marginalen Gingiva sowie eine gesunde parodontal-restaurative Schnittstelle spielen für ein ästhetisches Ergebnis aber eine ebenso wichtige Rolle. In dem vorliegenden Fallbericht soll die Bedeutung der parodontal-restaurativen Schnittstelle herausgearbeitet werden und ein Therapieregime zur Wiederherstellung einer ansprechenden Rot-Weiß-Ästhetik vorgestellt werden.
Behandlungsmethoden: Die Patientin zeigte einen Einbruch im girlandenförmigen Verlauf der marginalen Gingiva Regio 21 und eine Verletzung des suprakrestalen Attachments an den Zähnen 21 und 22. Dies führte zu einer entzündlichen Reaktion und zur Atrophie der Interdentalpapille zwischen den Zähnen 21 und 22. Bei der Patientin wurden die Kronen an den Zähnen 21 und 22 entfernt, am Zahn 21 wurde eine neue Präparationsgrenze auf Höhe der Nachbarzahnrestaurationen angelegt und Kronenprovisorien wurden temporär eingegliedert. Im Anschluss wurde ein koronaler Verschiebelappen am Zahn 21 durchgeführt und im Rahmen der Heilungsphase durch Umformung der Kronenprovisorien die initial atrophierte Papille regeneriert. Abschließend wurden neue verblendete Vollkeramikkronen an den Zähnen 11, 21 und 22 eingegliedert.
Ergebnisse: Das klinische Ergebnis 2 Jahre nach koronalem Verschiebelappen offenbarte eine ansprechende Rot-Weiß-Ästhetik mit gesunden parodontalen Verhältnissen. Auch 6,5 Jahre postoperativ zeigte das klinische Bild stabile Verhältnisse im Bereich der plastischen Deckung.
Schlussfolgerung: Vor der Zahnpräparation gilt die parodontale Sondierung zur Erhebung von Sondierungstiefen und Entzündungszeichen als etabliert. Die Beschaffenheit der Gingiva (Verlauf der marginalen Gingiva, Phänotyp, Breite der keratinisierten Gingiva etc.) bleibt häufig unberücksichtigt, stellt aber einen wichtigen Einflussfaktor für ein stabiles, entzündungsfreies und ästhetisches Ergebnis dar. Eine präprothetische mukogingivalchirurgische Korrektur ist zu bevorzugen. Mit dem gezeigten Therapieregime kann unter der Voraussetzung intakter interdentaler Knochenverhältnisse auch nach prothetischer Versorgung die parodontal-restaurative Schnittstelle korrigiert werden.
Schlagwörter: Papillenregeneration, Rot-Weiß-Ästhetik, Verletzung des suprakrestalen Attachments, gingivale Rezession, koronaler Verschiebelappen, parodontal-restaurative Schnittstelle
WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0009Seiten: 97, Sprache: DeutschRahman, Alexander / Adam, Knut / Winkler, Nicole / Schulz-Weidner, Nelly / Staufenbiel, IngmarEinführung: Das Marfan-Syndrom ist eine seltene Bindegewebserkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Karieserfahrung bei Kindern und Jugendlichen mit Marfan-Syndrom zu untersuchen.
Material und Methode: Es wurden 31 Kinder mit Marfan-Syndrom (Marfan-Gruppe; Durchschnittsalter: 8,77 ± 3,72 Jahre) und 31 internistisch gesunde Kinder (Kontrollgruppe; Durchschnittsalter: 9,77 ± 3,72 Jahre) gemäß WHO-Kriterien zahnärztlich untersucht. Zu den aufgenommenen Parametern gehörten der dmft/DMFT (differenziert in dt/DT, mt/MT, ft/FT), der dmfs/DMFS (differenziert in ds/DS, ms/MS, fs/FS), der Kariessanierungsgrad (KSG) und der Hygieneindex (HI). Die statistische Auswertung erfolgte mittels t-Tests für unabhängige Stichproben und Chi-Quadrat-Tests (p ≤ 0,05) unter Verwendung des Statistikprogramms IBM SPSS Statistics 26.
Ergebnisse: Die Kinder der Marfan-Gruppe hatten einen signifikant kleineren dmft (p = 0,040) und ft (p = 0,040) als Kinder der Kontrollgruppe. Bei Betrachtung der bleibenden Dentition gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. In der Marfan-Gruppe lag jedoch tendenziell ein geringerer DMFT (p = 0,064), DT (p = 0,076) und FT (p = 0,059) vor als in der Kontrollgruppe. Der HI war in der Kontrollgruppe signifikant besser als in der Marfan-Gruppe (p 0,001).
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie zeigten Kinder und Jugendliche mit Marfan-Syndrom im Vergleich zu einer internistisch gesunden Kontrollklientel keine größere Karieserfahrung.
Schlagwörter: Jugendliche, Karieserfahrung, Kinder, Marfan-Syndrom, dmfs/DMFS, dmft/DMFT
WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0010Seiten: 104, Sprache: DeutschBrachmann, Stephan / Adam, Knut / Tavassol, Frank / Staufenbiel, IngmarDer Prävention und Früherkennung Antiresorptiva-assoziierter Kiefernekrosen kommt in der zahnärztlichen Praxis eine entscheidende Bedeutung zu.
Schlagwörter: Druckstelle, Lokalisation, Risikoprofil, Zahnextraktion, antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose, idiopathisch, Ätiologie
WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0011Seiten: 114, Sprache: DeutschStutzbach, Fabienne Sophie / Lührs, Anne-Katrin / Jacker-Guhr, SilkeZiel der Untersuchung: Mit dieser In-vitro-Studie sollten die Auswirkung einer hämostatischen Kontamination sowie der Einfluss der Double-Layer-Technik auf die Dentinhaftung von zwei Universaladhäsiven sowohl isoliert als auch in Kombination beurteilt werden. Weiterhin sollte der Einfluss einer künstlichen Alterung durch Thermowechselbelastung (TC) untersucht werden.
Material und Methode: Der Haftverbund eines gefüllten (SBU) und eines ungefüllten Universaladhäsivs (PBA) zu unbehandeltem (Kontrolle) und mit durch Hämostatika kontaminiertem Dentin (Aluminiumchlorid (VC) vs. Eisensulfat (VS)) wurde mittels des Mikrozugversuchs (µTBS) bestimmt. Dabei erfolgte die Applikation des Adhäsivsystems im Single-Layer- bzw. Double-Layer-Modus. Die Verbundwerte zum Dentin (n = 45 Mikrosticks/Gruppe) wurden nach 24 Stunden und nach TC (15.000 Zyklen, 5/55 °C) gemessen. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Welch-ANOVA und des Games-Howell-Tests (p 0,05).
Ergebnisse: Die Welch-ANOVA zeigte signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen (p 0,001). Die Verbundwerte der SBU-Kontrollgruppen waren in Single- und Double-Layer nicht signifikant unterschiedlich. Für PBA zeigte sich eine signifikante Erhöhung der Haftwerte durch die Double-Layer- gegenüber der Single-Layer-Technik. Es bestand kein alterungsbedingter Einfluss auf die Verbundwerte. VC verringerte die Haftwerte beider Universal-adhäsive nach TC im Single-Layer-Modus signifikant. Die Double-Layer-Technik konnte die Haftwerte von SBU nach VC-Kontamination im Gegensatz zu äquivalenten PBA-Gruppen nicht steigern. VS beeinflusste die Haftwerte von SBU-Single-Layer weder vor noch nach TC. Bei Anwendung der Double-Layer-Technik verringerten sich die Haftwerte nach TC signifikant. Die Haftwerte von PBA nahmen durch VS vor und nach Alterung signifikant zu. Dieser Effekt blieb durch die Double-Layer-Technik unbeeinflusst.
Schlussfolgerungen: Die Double-Layer-Technik erhöht die Haftwerte des ungefüllten Universaladhäsivs PBA an der unbehandelten Dentinoberfläche signifikant, während sie die Haftwerte des gefüllten Universaladhäsivs SBU nicht beeinflusst. Der Einfluss der Hämostatika ist stark von der jeweiligen Materialkombination abhängig. VC kann die Haftwerte von Universaladhäsiven beeinträchtigen, durch die Double-Layer-Technik kann die Haftung eines ungefüllten Universaladhäsivs signifikant gesteigert werden. Eine Veränderung der Verbundkraft durch VS konnte für SBU nicht festgestellt werden, für PBA kam es sogar zu einer signifikanten Steigerung der Haftwerte.
Schlagwörter: Dentin, Double-Layer-Applikation, Hämostatikum, Kontamination, Mikrozugversuch, Universaladhäsive
WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0012Seiten: 125, Sprache: DeutschGünay, Hüsamettin / Diedrich, Nikita / Meyer-Wübbold, KarenEinführung: Um ein optimales Ergebnis bei der eigenverantwortlichen häus-lichen Mundhygiene zu erzielen, sollte ein Patient die Möglichkeit haben, sowohl den Putzvorgang als auch das Putzergebnis eigenständig zu kontrollieren. Die Fortführung einer Pilotstudie im Cross-over-Design sollte zeigen, ob eine Kombination aus App und Abakus ("eAbakus") junge Senioren (65- bis 74-Jährige) bei der Eigenverantwortung und Umsetzung der Zahnputzsystematik und -technik "KIAZZPlus" während der häuslichen Mundhygiene unterstützen kann.
Methode: Bei dem vorliegenden Studienabschnitt handelt es sich um die Fortführung einer Pilotstudie (Phase 4) im Cross-over-Design, deren Teilergebnisse (Phase 1–3) bereits publiziert wurden. Es wurden dieselben 16 Teilnehmer (8 weiblich, 8 männlich; durchschnittliches Alter: 72,06 ± 4,34 Jahre) einbezogen. In diesem Abschnitt sollten die Teilnehmer für 3 Wochen täglich die Durchführung ihrer häuslichen Mundhygiene (Registrierung der gereinigten Zahnflächen/Bereiche) mittels einer an die Bedürfnisse von Senioren angepassten App (eAbakus) dokumentieren. Zu Beginn (Phase t4a) und zum Ende (Phase t4b) wurden der Quigley-Hein-Index (QHI) und der modifizierte Approximalraum-Plaque-Index (mAPI) erhoben. Zusätzlich wurden die Teilnehmer zum Ende der Phase gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Die Ergebnisse des vorliegenden Abschnitts wurden mit den vorherigen Phasen verglichen.
Ergebnisse: Zu Beginn des vorliegenden Studienabschnitts (t4a) zeigten die Probanden einen durchschnittlichen QHIt4a von 1,9 ± 0,5 und einen durchschnittlichen mAPIt4a von 2,9 ± 0,5. Zum Ende (t4b) zeigten die Probanden im Vergleich zu t4a im Mittel signifikant geringere Werte im Plaqueindex (PI) im Bereich der Glatt- (QHIt4b 0,8 ± 0,5; p=0,007) und Approximalflächen (mAPIt4b 1,4 ± 0,6; p = 0,005). Im Vergleich zu den vorherigen Abschnitten zeigten sich zu Beginn der Phasen im Bereich der Glattflächen keine signifikanten Unterschiede. Die PI im Bereich der Approximalflächen waren zu Beginn der Phasen 3 und 4 (t3a und t4a) signifikant geringer verglichen mit Beginn der Phase 1 (t0) (mAPIt0-mAPIt3a; p = 0,036; mAPIt0-mAPIt4a; p = 0,003).
Nach jeder Phase (t1, t2, t3b, t4b) wurden die PI im Bereich der Glatt- und Approximalflächen erneut ermittelt: Im Bereich der Glattflächen war der PI zum Zeitpunkt t1 signifikant höher als zum Zeitpunkt t4b (QHIt1-QHIt4b; p 0,001); im Bereich der Approximalflächen war der PI zu den Zeitpunkten t1 und t2 signifikant höher als zum Zeitpunkt t4b (mAPIt1-mAPIt4b; p 0,001; mAPIt2-mAPIt4b; p = 0,044).
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass eine an die Bedürfnisse von Senioren angepasste App ein geeignetes Mittel ist, ältere Patienten bei der Selbstkontrolle der häuslichen Mundhygiene zu unterstützen und die Mundhygiene signifikant zu verbessern.
Schlagwörter: KIAZZPlus, Mundhygiene, Selbstkontrolle, eAbakus
GesellschaftSeiten: 137, Sprache: DeutschZimmer, Stefan / Klimek, JoachimGesellschaftSeiten: 138, Sprache: DeutschBrakel, MarkusBis zum Ende seiner Amtszeit will DGZMK-Präsident Prof. Frankenberger einen Gemeinschaftskongress aller Fachgesellschaften abstimmen. Eine Bilanz und ein Ausblick.
GesellschaftSeiten: 139, Sprache: DeutschSchirdewan, IrisZiel des dgpzm-elmex®-Wissenschaftsfonds ist es, wis-senschaftliche Projekte im Sinne einer Anschubfinanzierung oder Nachwuchsförderung zu unterstützen.
GesellschaftSeiten: 139, Sprache: DeutschZimmer, StefanPräventionskongress im Mai in Präsenz in Hamburg
GesellschaftSeiten: 140, Sprache: DeutschCieplik, FabianGesellschaftSeiten: 140, Sprache: DeutschSchirdewan, IrisDie Deutsche Gesellschaft für Restau-rative und Regenerative Zahnerhal-tung (DGR²Z) vergibt umfangreiche Mittel zur Unterstützung der Forschung in ihrem Fachbereich.
GesellschaftSeiten: 141, Sprache: DeutschBrakel, MarkusMit dem neuen APW-Curriculum "Young Professionals" soll der Übergang von der Hochschule in die Praxis leichter gelingen – Serienstart am 29. und 30. April in Frankfurt a.M.
GesellschaftSeiten: 142, Sprache: DeutschBrakel, MarkusProf. Dr. Anne Wolowski sieht als Generalsekretärin der DGZMK großen Gestaltungsspielraum.