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Prof. Dr. Cornelia Frese ist Leitende Oberärztin/Stellvertretende Ärztliche Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg. Sie ist Spezialistin für Präventive und Restaurative Zahnheilkunde der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und Spezialistin für Seniorenzahnmedizin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ). Forschungsschwerpunkte: Mundgesundheit und Präventionskonzepte in Risikogruppen (z.B. Hundertjährige und Hochbetagte), Entwicklung, Beschreibung, Implementierung und Evaluation neuer Therapieverfahren mit direkten Kompositmaterialien, experimentelle Zahnerhaltung (Mikrobiologie und Biomaterialforschung). Autorin zahlreicher Fortbildungsbeiträge zu o.g. wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkten
Veranstaltungen
Direkte Restauration tief subgingivaler Defekte
14. Juni 2023, 18:00 — 20:00 Uhr (MEZ)Zoom, Deutschland
Referenten: Cornelia Frese
Ivoclar Vivadent GmbH
Deutscher Zahnärztetag 2019
8. Nov. 2019 — 9. Nov. 2019Congress Center Messe Frankfurt
Referenten: Karl-Ludwig Ackermann, Sarah Al-Maawi, Kurt Werner Alt, Jassin Arnold, Thomas Attin, Mustafa Ayna, Anna Greta Barbe, Ingo Baresel, Jens Baresel, Tobias Bauer, Ursula Becker, Wilfried Beckmann, Christoph Benz, Lisa Bitterich, Dirk Bleiel, Uwe Blunck, Martin Boost, Andreas Braun, Anne Bredel-Geissler, Wolfgang Buchalla, Egon Burian, Sebastian Bürklein, Iain L. C. Chapple, Wolfgang Christian, Fabian Cieplik, Bettina Dannewitz, Monika Daubländer, Sybille David-Hebgen, Isabel Deckwer, James Deschner, Annika Döding, Christof Dörfer, Heike Dyrna, Norbert Engel, Peter Engel, Susanne Fath, Michael Frank, Roland Frankenberger, Rene Franzen, Cornelia Frese, Tobias Fretwurst, Michael Gahlert, Roland Garve, Werner Geurtsen, Shahram Ghanaati, Christiane Gleissner, Ulrike Gonder, Werner Götz, Dominik Groß, Knut A. Grötz, Martin Guffart, Norbert Gutknecht, Cornelius Haffner, Thorsten Halling, Frederic Hermann, Carlos Herrera-Vizcaino, Tim Hilgenfeld, Jürgen Hoffmann, Martin Hoffmann, Fabian Huettig, Alfons Hugger, Christine Hutschenreuter, Bruno Imhoff, Silke Jacker-Guhr, Søren Jepsen, A. Rainer Jordan, Alexander Jürchott, Bärbel Kahl-Nieke, Peer W. Kämmerer, Philipp Kanzow, Nele Kettler, Christian Kirschneck, Lydia Kogler, Bernd Kordaß, Franz-Josef Kramer, Norbert Krämer, Felix Krause, Matthis Krischel, Joachim Krois, Christina Kühne, Conrad Kühnöl, Bernd Lapatki, Silke Lehmann-Binder M.Sc., Christian Leonhardt, Ivona Leventic, Daniel Lindel, Jörg Alexander Lisson, Ulrike Lübbert, Elmar Ludwig, Anne-Katrin Lührs, Michael Lüpke, Frank Georg Mathers, Wibke Merten, Georg Meyer, Wolfram Misselwitz, Karin Mölling, Mhd Said Mourad, Dietmar Friedrich Müller, Moritz Mutschler, Katja Nickel, Nicole Nicklisch, Ina Nitschke, Olaf Oberhofer, Karina Obreja, Dietmar Oesterreich, Rebecca Otto, Simon Peroz, Peter Pospiech, Florian Probst, Monika Probst, Michael Rädel, Sven Reich, Katharina Reichenmiller, Katharina Reinecke, Daniel R. Reißmann, Bernd Reiss, Stefan Ries, Christiane Rinnen, Katharina Röher, Jerome Rotgans, Uwe Rudol, Sebastian Ruge, Michael Rumpf, Heidrun Schaaf, Claudia Schaller, Karina Schick, Ulrich Schiffner, Maximiliane Amelie Schlenz, Alexander Schmidt, Mathias Schmidt, Andrea-Maria Schmidt-Westhausen, Julian Schmoeckel, Wolfgang Schneider, Sigmar Schnutenhaus, Holger Schön, Andreas Schulte, Nelly Schulz-Weidner, Karola Schulze, Ralf Schulze, Falk Schwendicke, Thomas A. Schwenk, Andreas Simka, Ralf Smeets, Önder Solakoglu, David Sonntag, Hansmartin Spatzier, Benedikt Spies, Norbert Staab, Sabine Steding, Angela Stillhart, Marcus Stoetzer, Hendrik Terheyden, Andrea Thumeyer, Marin Vodanovic, Kai Voß, Maximilian Voß, Wolfgang Wahlster, Michael Walter, Sandra Weber, Almut Johanna Weigel, Paul Weigl, Michael Weiss, Hans-Jürgen Wenz, Johannes-Simon Wenzler, Christian Wesemann, Jens Westemeier, Lotta Westphal, Matthias Widbiller, Annette Wiegand, Horst Willeweit, Karl Frederick Wilms, Sandra Windecker, Michael M. Wolf, Anne Wolowski, Bernd Wöstmann, Sylvia Wuttig
Im Gegensatz zu vielen Bereichen der Medizin, deren Forschung sich seit Langem mit dem Thema Langlebigkeit befasst, sind die Auswirkungen auf die Mundgesundheit und das orale Mikrobiom noch nicht umfassend untersucht worden. Ist es möglich, die eigenen Zähne bis ins hohe Alter von 100 Jahren oder mehr erfolgreich zu erhalten? Sind spezielle Voraussetzungen dafür notwendig? Welche Bedeutung haben die natürlichen Zähne und die Kaufunktion für die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) und das orale Mikrobiom in hohem Alter für die Menschen? Dieser Beitrag gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Heidelberger Studie zur Mundgesundheit von 100-Jährigen und Hochbetagten, die ein umrissenes Kollektiv extrem langlebiger Menschen untersucht und für Deutschland erstmals zahnmedizinische Daten verfügbar gemacht hat. Erfolgreiches orales Altern ist für diese schnell wachsende Bevölkerungsgruppe möglich, aber zugleich eine Herausforderung für die Zahnmedizin.
Manuskripteingang: 22.05.2023, Manuskriptannahme: 24.06.2023
Schlagwörter: Langlebigkeit, Mundgesundheit, Prävalenz oraler Erkrankungen, Versorgungsgrad
Menschen, die 100 Jahre oder länger leben, sind für die medizinische Wissenschaft eine bedeutsame Gruppe, anhand derer sich „erfolgreiche“ Alterungsvorgänge näher erfassen lassen. Auch in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde werden Hochbetagte unter Berücksichtigung bereits bekannter Zusammenhänge von Allgemeingesundheit und oraler Gesundheit zukünftig wichtige Hinweise zu unterschiedlich verlaufenden Alterungsprozessen liefern. In dieser Arbeit wird auf den aktuellen Kenntnisstand unter besonderer Berücksichtigung von Untersuchungen der Heidelberger Arbeitsgruppe zur Erforschung der Mundgesundheit von Hochbetagten Bezug genommen. Bei den 100-jährigen und hochbetagten Studienteilnehmern (n = 35) sind im Bereich der Parodontologie Erkrankungen des Zahnhalteapparats und periimplantäre Mukositis in moderatem Maß vorhanden, wobei insgesamt 74 % eine nicht näher definierte generalisierte Parodontitis aufweisen. Eine moderate Parodontitis wiesen 54,8 % der 100-Jährigen auf. Die Prävalenz einer schweren Parodontitis lag bei etwas weniger als 20 %. Der Attachmentverlust war im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen ebenfalls als moderat anzusehen. Bei 39,4 % der bezahnten 100-Jährigen wurden Sondierungstiefen zwischen 3,5 und 5,5 mm gemessen. Ein Drittel hatte mindestens einen Zahn mit einer Sondierungstiefe größer 5,5 mm. Einige der 100-Jährigen hatten Implantate in Kombination mit herausnehmbarem oder festsitzendem Zahnersatz. Unter den untersuchten Implantaten wurde die Mehrheit als gesund eingestuft, 29,6 % hatten eine periimplantäre Mukositis und 11,1 % hatten eine Periimplantitis. Dies zeigt, dass parodontale Destruktion vorhanden ist, jedoch in höherem Alter nicht linear ansteigt, höchstwahrscheinlich weil die 100-Jährigen die meisten ihrer Geburtskohorte überlebt haben. Der Erhalt eigener Zähne mit einem Zustand ausreichender parodontaler Gesundheit kann aus heutiger Sicht für den Zeitraum eines ganzen Jahrhunderts als möglich angesehen werden, wobei die Prävention in der Seniorenzahnmedizin eine zentrale Rolle einnimmt. Der größte Teil der 100-Jährigen und Hochbetagten lebt lange Zeit funktionell unabhängig zu Hause. Damit ein möglichst hoher Grad oraler Gesundheit langfristig erhalten werden kann, sollten präventive Interventionen zielgenau eingesetzt werden. Deutlicher Handlungsbedarf besteht unter anderem darin, das Bewusstsein um die Relevanz guter Mundhygiene sowohl bei den Hochbetagten selbst als auch den Pflegenden zu schärfen. Außerdem sollten Informationen und Hilfestellungen zur häuslichen Mundhygiene bei Bedarf leicht zugänglich sein, damit stabile parodontale Verhältnisse auch bis ins hohe Alter gehalten werden können, wenn die sensomotorischen und kognitiven Fähigkeiten abnehmen. Welche Faktoren für „erfolgreiches orales Altern“ im Detail verantwortlich sind, ist Bestandteil zukünftiger grundlagenwissenschaftlicher und klinischer Untersuchungen.
Manuskripteingang: 10.07.2023, Annahme: 27.09.2023
Schlagwörter: 100-Jährige, Hochbetagte, gingivale Gesundheit, parodontale Gesundheit, periimplantäre Gesundheit, Prävention, epidemiologische Daten
Der größte Teil betagter und hochbetagter Menschen lebt lange Zeit weitgehend selbstbestimmt („funktionell unabhängig“) zu Hause. Alters- und bedarfsgerechte präventive Interventionen sollten dabei nach dem Prinzip „Lernen und Handeln auf Vorrat“ möglichst frühzeitig ins Auge gefasst werden. Um unerwünschte Effekte einschließlich Unter- und Überforderungen zu vermeiden, erscheint es von Bedeutung, Empfehlungen an die körperlichen, geistigen und psychosozialen Voraussetzungen des älteren Patienten realistisch anzupassen. In diesem Beitrag wird erstmalig am Beispiel mechanischer und chemischer Interventionen zur Plaquekontrolle der Versuch unternommen, aktuell zur Verfügung stehende präventive Maßnahmen definierten Belastbarkeitsstufen unter Berücksichtigung der „zahnmedizinischen funktionellen Kapazität“ zuzuordnen. Damit soll eine im Alltag möglichst zielgenaue und effektive Vorgehensweise gefördert werden. Auch wenn Einzelaspekte wie z. B. die professionelle mechanische Plaquentfernung (PMPR) in der Alterszahnzahnmedizin von großer Bedeutung sind, wird herausgearbeitet, dass bei dem labilen Balanceakt zwischen Gesundheit bzw. Wohlbefinden und Krankheit bzw. Leiden die Reduktion der Sichtweise auf „gute Mundhygiene“ einer umfassenden gerontologischen Betreuung nicht gerecht wird.
Zur Versorgung tief subgingival reichender Defekte werden in der Literatur verschiedene zweiphasige Ansätze, entweder mithilfe von Kompositmaterialien allein oder mit unterschiedlichen Materialgruppen im Sinne von Hybridrestaurationen, beschrieben. Während zu zweiphasigen Ansätzen mit alleiniger Kompositanwendung zwar gute kasuistische Einzelerfahrungen, jedoch bislang keine auf systematischen Untersuchungen basierende Ergebnisse vorliegen, zeigen In-vivo- und In-vitro-Studien zu Hybridrestaurationen (Kastenelevation aus Komposit und Keramik-Inlay als Deckrestauration), dass keine erhöhten Randspaltbildungen am Interface zur Kastenelevation auftreten. Hinsichtlich der Frakturprophylaxe können Kastenelevationen in tiefen approximalen Kästen das Risiko für Frakturen an der keramischen Deckrestauration senken. In klinischen Studien wurde ein potenziell erhöhtes Risiko von marginaler Gingivitis an Kastenelevationen beobachtet. Wurden jedoch im subgingivalen Bereich glatte und irritationsfreie Restaurationsränder realisiert und regelmäßig Interdentalraumbürsten angewendet, so ergaben sich keine erhöhten klinischen Entzündungswerte.
Manuskripteingang: 11.10.2021, Annahme: 02.12.2021
Schlagwörter: Kastenelevation, R2-Technik, Hybridrestauration, In-vitro-Daten, klinische Daten
Purpose: To evaluate the long-term clinical quality of subgingivally placed composite resin restorations and the inflammatory status of surrounding supracrestal gingival and periodontal tissues.
Materials and Methods: Patients with at least one subgingival restoration with deep-margin elevation placed between 2010 and 2020 at Heidelberg University Hospital and Tübingen University Hospital were identified. A sound tooth was used as control. Intraoral examination including probing depth (PD), clinical attachment level (CAL), bleeding on probing (BOP), gingival bleeding index (GBI), and plaque control record (PCR) was conducted. The clinical quality of the restorations was evaluated using the modified FDI criteria. For comparison between control and test teeth, a logistic mixed-effects model was used for GBI, PCR, and BOP, while a linear mixed-effects model was used for CAL. Multivariable linear and logistic regressions were used to examine the influence of smoking, age of restoration, number of decayed, missing and filled teeth, use of interdental brushes, and CAL.
Results: Sixty-three patients were included in the study. The mean age of the restorations was 2.70 ± 1.90 years. There were no significant differences between test and control teeth with respect to inflammatory parameters BOP, GBI, and PCR. CAL was significantly higher in test teeth than in controls (p = 0.027). The regression models revealed that CAL has a significant influence on GBI (p = 0.008) and BOP (p < 0.001). A significantly increased GBI occurred especially on test teeth in patients who did not use interdental brushes daily (p = 0.010). The clinical quality of restorations was rated excellent or good in 70%, an no restoration was rated unacceptable.
Conclusion: No increased inflammation was observed on sites with subgingivally placed composite restorations over an observation period of approximately 3 years. Regular interdental brush use was associated with less gingival inflammation.
Schlagwörter: proximal box elevation, subgingival defects, gingival and periodontal inflammation, resin composite restoration.
Purpose: To determine acid-formation potential of saliva and evaluate whether this method corresponds with microbiome composition of individuals with and without caries.
Materials and Methods: A clinical, controlled pilot study was performed with two groups: individuals without caries (n = 25; DMFT = 0) and individuals with at least one active carious lesion (n = 25; DMFT>0). A detailed intraoral examination was performed, and the gingival bleeding index (GBI) and plaque index (PI) were recorded. The acid-formation potential was measured (ΔpH) after 1 h. Streptococcus mutans (SM) and lactobacilli (LB) were also quantified. Intergroup comparisons were made using the Mann-Whitney U-test. The diagnostic value was evaluated using the receiver operating characteristics (ROC) method and area under the curve (AUC) values were calculated. The saliva microbiome was analysed by 16S rDNA next-generation sequencing.
Results: A statistically significant difference was found in ΔpH, with the ‘caries’ group showing a higher mean value after 1 h (‘healthy’ = 1.1,’caries’ = 1.4; p = 0.035). The AUC values were moderate to good (ΔpH = 0.67; SM = 0.83; LB = 0.83;1 = ideal). Streptococcus mutans and Lactobacilli were more frequently detected in the ‘caries’ group (p < 0.001), as were statistically significantly higher GBI (p = 0.006) and PI (p = 0.001). The saliva microbiome had a higher α-diversity and greater richness in individuals with active caries. The incidence of the genera Alloprevotella, Prevotella, Campylobacter and Veillonella was statistically significantly higher in the ‘healthy’ group. The incidence of the genera Fretibacterium, Lactobacillus, and Leptotrichia, as well as the phyla Spirochaetes and Synergistetes, was statistically significantly higher in the ‘caries’ group.
Conclusion: Further studies must be carried out to determine the extent to which both tests are suitable for predicting future caries development.
Schlagwörter: acid formation, bacterial tests, caries, oral microbiome, saliva
At present, the most important criterion for the size selection of interdental brushes is the PHD-value (passage hole diameter) according to the ISO standard for interdental brushes ISO 16409:2016. The PHD size range of commercially available products currently lies between 0.6 and 5.2 mm. With the exceptions of special situations, a range between 0.7 and 2.9 mm is sufficient for clinical routine. As most products have longer filaments nowadays, one brush can often be applied for two PHD intervals. Consequently, adequate patient counseling and the individual selection of the appropriate interdental brushes can generally be achieved with an assortment of 12 systematically arranged interdental brush sizes. An application example is the “Heidelberg set” described herein. It is crucial that the correct choice of size is based upon continuously rising PHD-values, and not upon parameters such as stem size, outer diameter of filaments, or similar, as these do not allow for a reliable conclusion regarding the interdental passage. The usage of ISO sizes is also not recommendable due to their insufficient size differentiation. (Quintessence Int 2021;52: 176–186; doi: 10.3290/j.qi.b872241; Revised from an article originally published (in German) in Parodontologie 2020;31(1)37–49)
Schlagwörter: Heidelberg-Set, interdental brush, interdental hygiene, passage hole diameter, mechanical plaque control
Der größte Teil betagter und hochbetagter Menschen lebt lange Zeit weitgehend selbstbestimmt („funktionell unabhängig“) zu Hause. Alters- und bedarfsgerechte präventive Interventionen sollten dabei nach dem Prinzip „Lernen und Handeln auf Vorrat“ möglichst frühzeitig ins Auge gefasst werden. Um unerwünschte Effekte einschließlich Unter- und Überforderungen zu vermeiden, erscheint es von Bedeutung, Empfehlungen an die körperlichen, geistigen und psychosozialen Voraussetzungen des älteren Patienten realistisch anzupassen. In diesem Beitrag wird erstmalig am Beispiel mechanischer und chemischer Interventionen zur Plaquekontrolle der Versuch unternommen, aktuell zur Verfügung stehende präventive Maßnahmen definierten Belastbarkeitsstufen unter Berücksichtigung der „zahnmedizinischen funktionellen Kapazität“ zuzuordnen. Damit soll eine im Alltag möglichst zielgenaue und effektive Vorgehensweise gefördert werden. Auch wenn Einzelaspekte wie z. B. die Zahnreinigung in der Alterszahnzahnmedizin von großer Bedeutung sind, wird herausgearbeitet, dass bei dem labilen Balanceakt zwischen Gesundheit bzw. Wohlbefinden und Krankheit bzw. Leiden die Reduktion der Sichtweise auf „gute Mundhygiene“ einer umfassenden gerontologischen Betreuung nicht gerecht wird.
Schlagwörter: Altersspezifische Erkrankungen, zahnmedizinische funktionelle Kapazität, Allokation präventiver Maßnahmen
Purpose: To assess how current COVID-19 restrictions regarding elective dental procedures influence patients’ self-reported oral health care needs at a University Hospital in Germany.
Materials and Methods: Patients with COVID-19 induced cancellation of elective treatment appointments previously scheduled for the period March 16th to April 30th 2020 were contacted by telephone and questioned about the occurrence of oral health problems, pain, self-reported treatment needs, and the use of emergency dental services. Data were analysed retrospectively.
Results: Information on 370 patients aged between 1 and 91 years was included. 16.2% (n = 60) of patients reported having experienced an oral health problem for which they requested timely dental treatment. Within this group, the most frequent complaints were pain or tooth hypersensitivity (42.4%, n = 26), insufficient restorations (28.8%, n = 17) and gingival or periodontal problems (23.7%, n = 14). Associations between the type of treatment pending and the report of an oral health problem were considerable for patients awaiting treatment under full anesthesia, surgical procedures and endodontic treatment (p = 0.001; 0.003 and 0.048, respectively). Problems were reported most frequently in these treatment groups, ranging from 27.7% to 100%, compared to 12.6% among patients scheduled for routine check-ups. Overall, 8.6% (n = 32) were experiencing pain, of whom 5 patients experienced constant pain. However, only 1.9% (n = 7) of patients made use of emergency dental services.
Conclusions: The results suggest that while the postponement of routine check-ups is justifiable during emergency situations, the long-term cancellation of surgical and endodontic therapies must be viewed critically.
Schlagwörter: COVID-19, oral health, pandemics
Purpose: The purpose of this multicenter study was to evaluate the survival and quality outcome of direct composite buildups in the anterior dentition based on representative sample sizes.
Materials and Methods: At three university clinics in Germany, the survival and quality outcome of n = 667 direct composite buildups performed between 2001 and 2012 was evaluated in n = 198 participants. Survival outcomes were categorized as failure (F), survival (SR), or successful (S). Restorations still in place and without failure prior to follow-up (n = 567) were rated using modified USPHS/FDI criteria to obtain the quality outcome. Detailed failure analysis was done by means of Cox regression models.
Results: The restricted mean for overall survival was 15.5 years. N = 576 restorations were classified as successful (S), n = 81 survived with repair (SR) and n = 8 failed (F). Two restorations were removed due to iatrogenic interventions. Overall survival rates after 2, 10, and 15 years were 98.8% (CI: 97.6 and 99.4), 91.7% (CI: 89.0 and 93.8), and 77.6% (CI: 72.2 and 82.2), respectively. Functional survival rates were 100.0%, 98.9% (CI: 97.5 and 99.5), and 98.5% (CI: 96.7 and 99.3), respectively. Clinical quality was rated as excellent or good for most restorations. The dominant failure mode was chipping; however, regression analysis did not detect any influence of the evaluated parameters “enlargement range,” “position in the jaw,” or “tooth type” on failure.
Conclusion: This multicenter study represents the first of its type including clinical survival and quality data on 576 direct anterior composite buildups over a restricted mean follow-up of 15.5 years in a relatively large group of participants. In particular, functional survival was outstanding due to the clinical reliability of this treatment option, while simultaneously providing flexibility, reparability, and minimal invasiveness.
Schlagwörter: direct composite buildups, recontouring, diastema, survival, clinical quality parameters, follow-up