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Zahnpasten sind aus der häuslichen Mundhygiene nicht wegzudenken. Ab dem ersten bis zum letzten Zahn gehört die Zahnpaste neben der Zahnbürste zum täglichen Ritual des Zähneputzens. Aber was steckt eigentlich in der Tube? Ein Blick auf die Verpackung kann helfen, aber teils wirken die Angaben für den Laien und auch für das Fachpersonal kryptisch.
Häufig weist die mechanische Mundhygiene Limitationen auf. Kann durch eine intensive Mundhygiene-Schulung keine ausreichende Plaquekontrolle erreicht werden, kann die zusätzliche Anwendung von Mundspüllösungen helfen, die Gingivitis zu kontrollieren. Weiterhin kommen Mundspüllösungen bei Halitosis und zur Kariesprävention zum Einsatz. Neben der Indikation ist bei der Wahl des Wirkstoffs dessen Effektivität und Substantivität, vor allem aber die geplante Dauer des Einsatzes entscheidend. Auch kommt erschwerend hinzu, dass die Wirkstoffe, sich leicht durch weitere Substanzen in den Mundspüllösungen inaktivieren lassen und somit nicht nur der Wirkstoff, sondern die gesamte Formulierung für die Effektivität der Mundspüllösung entscheidend ist.
Eine Umfragestudie unter zahnmedizinischem Fachpersonal
Regelmäßig erfolgt eine Instruktion zur Interdentalraumpflege (IDRP), die in der zahnärztlichen Praxis zumeist an Zahnmedizinische Fachangestellte (ZF) delegiert wird. Zwei aktuelle S3-Leitlinien (AWMF-Reg.-Nrn. 083-022 und 083-043) beschreiben die Notwendigkeit und den Umfang der IDRP. Da jedoch bis heute kaum Erkenntnisse bezüglich der Empfehlungen von ZF an die Patienten/-innen über die IDRP oder Daten zum Wissensstand von deutschen ZF über die IDRP vorliegen, wurde eine explorative Umfragestudie initiiert. Methode: Zu 2 Evaluationszeitpunkten in den Jahren 2018 und 2021 (während und nach der Veröffentlichung der Leitlinien 083-022 und 083-043) wurden an 3 deutschen Fortbildungszentren ZF mit (ZF+) und ohne (ZF–) zertifizierte Fortbildung im Bereich der Prophylaxe mithilfe eines anonymisierten und validierten Onlinefragebogens befragt (unipark.com, Fa. Tivian XI, Köln). Die Teilnehmer/-innen beantworteten 11 Fragen zur Person (u. a. Alter, Berufsabschluss/-erfahrung, persönliche IDRP), zu IDRP-Empfehlungen (u. a. Empfehlung von IDRP-Hilfsmitteln wie IDR-Bürste/Zahnseide und Auftragen von Zahnpaste oder Interdentalgel auf das IDRP-Hilfsmittel) und zu den Empfehlungsgrundlagen. Die Ergebnisse wurden überwiegend deskriptiv ausgewertet.
Einführung: Gummierte Interdentalraumpicks (IRP) werden meist als eine einfach anzuwendende Form der häuslichen Interdentalraumpflege (IDRP) vermarktet. Obwohl wissenschaftliche Studien eine große Patientenakzeptanz zeigen, ist die Evidenzlage zur Auswahl und Präferenz der IRPs in der zahnärztlichen Praxis unklar. Mit dieser Studie soll deshalb die Frage beantwortet werden, welche Typen, Formen und Anwendungseigenschaften die Benutzerfreundlichkeit der IRPs positiv beeinflussen.
Methode: Die fragebogen- und anwendungsbasierte Studie (Ethikvotum: KI-411/18) wurde in den Jahren 2018 und 2021 an drei deutschen Fortbildungsstandorten durchgeführt. Nach schriftlicher Einwilligung wurden den teilnehmenden zahnmedizinischen Fachangestellten (ZF) sechs metallfreie IDRP-Hilfsmittel ausgehändigt (fingerförmige (fIRP) in drei Größen, noppenförmige (nIRP) in zwei Größen, Zahnhölzchen in einer Größe). Die ZFs wurden online und anonymisiert befragt. Insgesamt wurden elf Kriterien (Likert-Items 1 – 5: von „trifft zu/sehr zufriedenstellend/sehr wahrscheinlich“ bis „trifft nicht zu/sehr unzufriedenstellend/sehr unwahrscheinlich“) abgefragt, u. a. Einführbarkeit, Reinigungskapazität und Stabilität, und die Ergebnisse überwiegend deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 354 ZFs teil. Es wurde eine Rücklaufquote von 45,23 % (90/199) im Jahr 2018 und von 65,16 % (101/155) im Jahr 2021 mit vollständiger Beantwortung aller Fragen erreicht. Die ZFs bewerteten die fIRPs (Median (Perzentile (25/75)): 2 (1/2)) und die nIRPs (Median (Perzentile (25/75)): 2 (1/3)) als am benutzerfreundlichsten. Mit Ausnahme des Items „Geschmack“ (p ≥ 0,857) schnitt das Zahnholz in zehn von elf Items im Vergleich zu den fIRPs und nIRPs signifikant schlechter ab (p < 0,001). Die nIRPs und fIRPs unterschieden sich nur in der Bewertung der Stabilität signifikant (nIRPs vs. fIRP: (2 (2/3)) vs. (2 (1/2); p < 0,001). Eine Regressionsanalyse (neun Variablen) zeigt, dass die Variablen „Einführbarkeit“ (OR = 1,615, p = 0,047), „Handhabung“ (OR = 22,720, p < 0,001), „Reinigungskapazität“ (OR = 2,754, p < 0,001), „Stabilität“ (OR = 2,865, p < 0,001) und „Missempfindungen“ (OR = 0,528, p = 0,005) einen signifikanten Einfluss auf die „Benutzerfreundlichkeit“ haben.
Diskussion: Die Studienergebnisse zeigen, dass neuartige IRPs von den befragten ZFs als benutzerfreundlicher empfunden werden als konventionelle Zahnhölzer.
Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der studienbedingten Limitationen beurteilten die ZFs die fIRPs als signifikant stabiler als die nIRPs, während beide IRP-Formen als benutzerfreundlicher als ein Zahnholz bewertet wurden.
Schlagwörter: gummierte Interdentalraumpicks, häusliche Zahnzwischenraumpflege, Instruktion, Zahnhölzer, Zahnmedizinische Fachassistenz
Eine Umfragestudie unter zahnmedizinischem Fachpersonal
Einführung: Regelmäßig erfolgt eine Instruktion zur Interdentalraumpflege (IDRP), die in der zahnärztlichen Praxis zumeist an Zahnmedizinische Fachangestellte (ZF) delegiert wird. Zwei aktuelle S3-Leitlinien (AWMF-Register-Nr.: 083-022 und 083-043) beschreiben die Notwendigkeit und den Umfang der IDRP. Da jedoch bis heute kaum Erkenntnisse bezüglich der Empfehlungen von ZFs an die Patienten/-innen über die IDRP oder Daten zum Wissensstand von deutschen ZFs über die IDRP vorliegen, wurde eine explorative Umfragestudie initiiert.
Methode: Zu zwei Evaluationszeitpunkten in den Jahren 2018 und 2021 (während und nach der Veröffentlichung der Leitlinien 083-022 und 083-043) wurden an drei deutschen Fortbildungszentren ZFs mit (ZF+) und ohne (ZF–) zertifizierte Fortbildung im Bereich der Prophylaxe mittels eines anonymisierten und validierten Onlinefragebogens befragt (unipark.com, Tivian XI GmbH, Köln, Deutschland). Die Teilnehmer/-innen beatworteten elf Fragen zur Person (u.a. Alter, Berufsabschluss/-erfahrung, persönliche IDRP), zu IDRP-Empfehlungen (u.a. Empfehlung von IDRP-Hilfsmitteln wie IDR-Bürste/Zahnseide und Auftragen von Zahnpaste oder Interdentalgel auf das IDRP-Hilfsmittel) und zu den Empfehlungsgrundlagen. Die Ergebnisse wurden überwiegend deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: 2018 nahmen 89 ZFs (ZF–/ZF+: 68/21) und 2021 insgesamt 109 ZFs (ZF–/ZF+: 59/50) teil, 2021 mit einem höheren Anteil von ZF+ (p = 0,006). Zu beiden Evaluationszeitpunkten gaben ZF+ häufiger an (2018/2021: 62 %/64 %), sich an wissenschaftlichen Empfehlungen zu orientieren, als ZF– (2018/2021: 27 %/41 %). Zum ersten Evaluationszeitpunkt berichteten 78 % aller ZFs (2021: 73 %), die selbst als wirksam empfundenen IDRP-Hilfsmittel als Empfehlungsgrundlage zu nutzen. Patientenpräferenzen wurden von ZF+ im Jahr 2018 zu 24 % und im Jahr 2021 zu 36 % berücksichtigt. Im Jahr 2018 beachteten ZF– zu 54 % und im Jahr 2021 zu 39 % Patientenpräferenzen. Als persönliche IDRP-Hilfsmittel wurden vorwiegend IDR-Bürsten (2018/2021: 75 %/77 %) sowie Zahnseide (2018/2021: 78 %/84 %) angegeben. Beide Hilfsmittel empfahlen ZFs auch mehrheitlich ihren Patienten/-innen (2018/2021: IDR-Bürsten 99 %/95 %; Zahnseide 75 %/78 %).
Diskussion: Die Ergebnisse der explorativen Umfragestudie lassen trotz der geringen Teilnehmerzahl und der speziellen Auswahl der ZFs erkennen, dass ein Grundwissen über die IDRP in allen Gruppen der ZFs zu verzeichnen ist. Jedoch berücksichtigen die befragten ZFs eher die selbst empfundene Wirksamkeit der IDRP-Hilfsmittel als die Patientenpräferenzen oder wissenschaftliche Empfehlungen, unabhängig von ihrem Fortbildungsstands.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass es notwendig ist, ZFs hinsichtlich einer evidenzgestützten, patientenindividuellen IDRP-Instruktion intensiver anzuleiten.
Schlagwörter: Dentalhygieniker/-in, häusliche Zahnzwischenraumpflege, Instruktion, Zahnmedizinische Fachassistenz
Einleitung: Gemäß den aktuellen europäischen Leitlinien sollte der erste Schritt der Parodontaltherapie eine Mundhygieneinstruktion (oral hygiene instruction (OHI)) umfassen, die auch die Verwendung von Interdentalraumbürsten (interdental brushes (IDBs)) einschließt. Es gibt jedoch keine schlüssigen Beweise für deren Wirksamkeit im Rahmen dieser Therapiestufe. Die vorliegende multizentrische, klinisch kontrollierte, explorative Studie verglich die klinischen Ergebnisse von 2 NSPT-Konzepten (non-surgical periodontal therapy, nicht-chirurgische Parodontaltherapie) unter universitären Bedingungen, eines in Deutschland (NSPT-G) mit und eines in Ägypten (NSPT-E) ohne IDBs.
Methode: 23 Parodontitispatienten im Stadium III/IV (NSPT-G/NSPT-E: 11/12) wurden vor (T0) und nach der NSPT (T1) untersucht. Die demografischen Daten der Patienten, der Zahnverlust, der klinische Attachmentverlust (CAL), die Sondierungstiefe (PD) und die Blutung bei Sondierung (BOP) wurden bewertet. Für die statistische Analyse wurden ANOVA- und Mann-Whitney-U-Tests verwendet.
Ergebnisse: Es wurden Baseline-Unterschiede in Bezug auf Alter, Schweregrad und Zahl der Zähne pro Patient festgestellt. Die Dauer der NSPT war bei NSPT-G 1,6-mal länger als bei NSPT-E. Verbesserungen von BOP, PD und CAL wurden in beiden Gruppen beobachtet, wobei die mittlere prozentuale Reduktion der PD bei NSPT-G größer war als bei NSPT-E (– 26,86 (9,29) % / – 12,61 (9,38) %; p = 0,004). Ähnliche Effekte wurden bei den Veränderungen des CAL beobachtet, mit einer stärkeren Verbesserung bei NSPT-G im Vergleich zu NSPT-E (– 34,84 (11,18) %/ – 10,98 (10,6) %; p < 0,001).
Schlussfolgerung: Beide NSPT-Konzepte erzielten signifikant vorteilhafte klinische Effekte für Patienten im Rahmen ihres sozioökonomischen Umfelds. Aufgrund der Limitationen der explorativen Studie bleibt jedoch ein klarer Nutzen für ein Behandlungskonzept aus NSPT in Kombination mit umfassender OHI einschließlich IDBs bei der Parodontalbehandlung unbestätigt.
Schlagwörter: Blutung bei Sondierung, Instruktion, Motivation, Mundhygiene, nicht-chirurgische Parodontaltherapie, Parodontitis
Introduction: Instruction on interdental cleaning at home (IC) is daily routine in the dental practice and mostly performed by dental professionals (DP). Recently published S3-guidelines (AWMF: 083–022/083–043) describe, among other things, the need and extent of patient-specific instructions on IC. However, since little evidence is available up to date regarding the DP’s recommendations to patients on IC or data on the level of knowledge of German DPs about IC, an exploratory survey study was initiated. Methods: At 2 evaluation time points in 2018 and 2021 (during and after the publication of guideline AWMF: 083–022/083–043), dental professionals with (DP+) and without (DP–) certified education in dental hygiene were surveyed at 3 German dental training institutes using an anonymized and validated online questionnaire (unipark.com, Tivian XI GmbH, Cologne, Germany). The probands answered 11 questions regarding personal details (including age, professional degree/experience, personal IC habits), the recommendations according to IC (including devices such as interdental brush/floss and additional use of toothpaste or interdental gel together with the IC devices), and the basis for their recommendations. The results were analyzed mainly descriptively.
Results: In total, 89 DPs participated in 2018 (DP–/DP+: 68/21) and 109 DPs in 2021 (DP–/DP+: 59/50), 2021 with a higher DP+ rate (p = 0.006). At both evaluation times, DP+ were more likely (2018/2021: 62 %/64 %) to report following scientific recommendations than DP– (2018/2021: 27 %/41 %). At the first evaluation date, 78 % of all DPs (2021: 73 %) reported recommending IC devices they themselves perceived as effective. Patient preferences were considered by DP+ 24 % in 2018 and 36 % in 2021. DP– considered patient preferences in 54 % (2018) and 39 % (2021). DPs predominantly reported to use interdental brushes (2018/2021: 75 %/77 %) and floss (2018/2021: 78 %/84 %) as their personal IC devices. A majority of DPs also recommended both devices in 2018/2021 with 99 %/95 % for interdental brushes and 75 %/78 % for floss.
Discussion: Despite the small number and special selection of DPs, the results of the exploratory survey study suggest that a basic knowledge of IC is present in all groups of DPs. The DPs surveyed were more likely to consider the selfperceived efficacy of IC devices than patient preferences or evidence-based recommendations, regardless of their level of certification.
Conclusion: The results suggest that there is a need for more intensive coaching of DPs regarding evidence-based and patient-specific instruction on IC at home.
Schlagwörter: dental hygienist, dental professional, instruction, interdental cleaning at home
Introduction: According to the actual EFP guidelines, first step of periodontal therapy should include oral hygiene instructions (OHI), comprising the use of interdental brushes (IDBs). Yet, non-conclusive evidence exists for their effect. The present multicentric clinical controlled explorative study compared the clinical outcomes of two NSPT (non-surgical periodontal therapy) concepts under university settings, one with (in Germany (NSPT-G)) and one without IDBs (in Egypt (NSPT-E)).
Methods: 23 stage III/IV periodontitis patients (NSPT-G/NSPT-E:11/12) were examined before (T0) and after NSPT (T1). Patients' demographic data, tooth loss, clinical attachment loss (CAL), probing depths (PD) and bleeding on prob-ing (BOP) were assessed. ANOVA and Mann-Whitney-U tests were used for statistical analysis.
Results: Baseline differences were observed in terms of age, severity and tooth number per patients. NSPT duration was 1.6 times longer in NSPT-G vs. NSPT-E. Improvements of BOP, PD and CAL were observed in both groups, with greater mean percentage reduction of PD for NSPT-G vs. NSPT-E (–26.86 (9.29) %/–12.61 (9.38) %; p=0.004). Similar effects were observed for changes in CAL, with higher improvement in NSPT-G vs. NSPT-E (–34.84 (11.18) %/–10.98 (10.6) %; p0.001).
Conclusion: Both NSPT concepts achieved significantly beneficial clinical effects for patients within their socio-economic circumstance. However, according to the limitations of the explorative study, a clear benefit for a treatment concept comprised of NSPT in combination with comprehensive OHI and IDC during periodontal treatment remains unconfirmed.
Schlagwörter: bleeding on probing, instruction, motivation, non-surgical periodontal therapy, oral hygiene, periodontitis
Parodontitis ist eine behandelbare Entzündungskrankheit, deren Therapie nicht an Vorleistungen des Patienten gebunden werden kann. Dennoch ist der Grad des Erfolgs einer Parodontaltherapie entscheidend von der Motivierung und einer kontinuierlichen Mitarbeit der Patienten abhängig. Dementsprechend umfasst die erste Therapiestufe neben der professionellen mechanischen Plaquereduktion die Instruktion zum häuslichen Biofilmmanagement (Mundhygieneinstruktion, MHI) sowie die Kontrolle von systemischen Risikofaktoren, inklusive Interventionen zur Änderung des Gesundheitsverhaltens. Die seit Sommer gültige Richtlinie zur systematischen Behandlung der Parodontitis des Gemeinsamen Bundesausschusses soll dementsprechend Informationen über die Bedeutung von gesundheitsbewusstem Verhalten sowie eine patientenindividuelle Mund-hygieneunterweisung beinhalten. Jedoch ist zum einen die Behandlungszeit, zum anderen aber auch die Aufnahmekapazität unserer Patienten limitiert. Die aktuell für Deutschland angepasste Leitlinie zur Parodontaltherapie soll helfen, anhand der aktuellen Evidenz Prioritäten zu setzen.
Das vorliegende Manuskript wurde auf Grundlage des Manuskripts „Neue S3-Leitlinie ‚Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III‘ – Teil 1. Klinische Empfehlungen zur ersten Therapiestufe“ (Sälzer et al. Zahnärztl Mitt 2021;111:494−499)1 verfasst.
Manuskripteingang: 25.05.2021, Annahme: 03.07.2021
Schlagwörter: Parodontitis, Risikofaktoren, Verhaltensänderung, Mundhygiene, Motivation, Plaqueentfernung, Biofilmmanagement, Raucherentwöhnung, Diabeteskontrolle, Ernährungsberatung
Einführung: Seit 30 Jahren wurde der zentrale pathomechanische Weg der Parodontitis in einer polymikrobiellen Infektion durch einen oralen Biofilm mit spezifischen pathogenen Mikroorganismen gesehen. Konsequenterweise wurde therapeutisch eine Kombination von mikrobiologischen Tests mit nachfolgender systemischer Antibiose als Adjuvans zur mechanischen Entfernung des Biofilms empfohlen. Nach heutigen Erkenntnissen ist aber die Entgleisung des ursprünglich physiologischen und symbiotischen Biofilms in einen dysbiotischen Biofilm für die Pathogenizität entscheidend, weshalb die Testung auf die Anwesenheit einzelner spezifischer Mikroorganismen eine untergeordnete klinische Relevanz hat. Unbestritten führt die systemische Antibiotikagabe bei schweren Erscheinungsformen der Parodontitis nach vorheriger mechanischer Reinigung zu einem Zusatznutzen. Vor diesem Hintergrund ist unklar, wie die Entscheidungsfindung für die systemische Antibiotikagabe im Rahmen einer Parodontitistherapie in den Praxen erfolgt. Dies zu evaluieren war Gegenstand der Studie.
Schlagwörter: Antibiotika, Leitlinien, Onlineumfrage, Parodontitis