Qdent, 2/2023
FokusSeiten: 12-17, Sprache: DeutschPeus, JohannesDie Grundlagen und Geschichte der Fissurenversiegelung (FV) geht zurück in die 1960er-Jahre1. Damals wuchs das Bewusstsein, dass sich vor allem in den Grübchen der Zähne Karies bilden kann, die nur bedingt und schwer zu reinigen sind und wahre Nistplätze für Plaque sind. Man begann zunächst alle Zähne, die eine zerklüftete Zahnoberfläche im Sinne von Fissuren/Grübchen aufwiesen, direkt mit einer prohylaktischen Odontomie zu behandeln. Dies bedeutete, dass man alle potenziellen Retentionsstellen für Plaque beseitigte, um diese anschließend mit einer Füllung (meist Amalgam) zu behandeln. Die Frage, ob bereits Karies vorhanden war oder nicht, spielte keine Rolle. Unter dem Einfluss von Brucker, der dieses Vorgehen stark kritisierte, und Buonocore, der sich damit befasste Materialen zu finden, die direkt auf dem Schmelz haften können, um Retentions- und Widerstandformen beim Präparieren unnötig zu machen2, begann das Zeitalter der noninvasiven FV.
Qdent, 1/2023
FokusSeiten: 12-17, Sprache: DeutschPeus, JohannesEs ist heute nahezu Alltag in einer Zahnarztpraxis: Ein Patient stellt sich für eine reguläre Kontrolle vor. Beim ersten Blick in den Mund und auf die Zähne des Patienten stellen sich abgeschliffenen Zähne oder Zähne, die eine glatte, abgeriebene Stelle aufweisen, dar. Zudem beobachtet man hier und da einen Defekt in der zervikalen Zahnhartsubstanz, sogenannte keilförmige Defekte. Und dann gibt es auch noch dunkle Verfärbungen auf einigen Zahnflächen. Die Ätiologie dieser Verschleißerscheinungen ist häufig nicht immer schnell zu eruieren und bedarf weiterer anamnestischer Fragen. „Haben Sie schon einmal selbst bemerkt, dass Sie mit den Zähnen knirschen?“ – „Sind einige ihrer Zähne auf Kälte oder Süßes stark empfindlich?“ – „Trinken Sie viele säurehaltige Getränke wie Cola oder Fruchtsäfte?“ Solche Fragen können mitunter helfen, die Ursachen zu klären. Fakt ist, dass Verschleißerscheinungen an Zähnen häufig multifaktoriell sind.