Seiten: 21-22, Sprache: DeutschBehrens, EleonoreZur langfristigen Rehabilitation mit enossalen Implantaten, bedarf es häufig der Augmentation von Hartgewebe. Das ideale Transplantatmaterial für den Knochenersatz ist durch vier Charakteristika gekennzeichnet: Osteointegration, -konduktion, -induktion und -genese. Die Osteointegration bezeichnet die Fähigkeit zur direkten chemischen Bindung des Transplantats zum umgebenen Knochen ohne Bildung einer bindegewebigen Trennschicht. Unter Osteogenese wird die Fähigkeit der Knochenbildung der im Transplantat überlebenden Osteoblasten verstanden. Bei der Osteokonduktion dient das eingebrachte Transplantat als Leitstruktur zum Einsprossen von Gefäßen aus dem angrenzenden Knochenlager. Erreicht das Transplantat einen osteoinduktiven Effekt, wird dieser durch den Einfluss von Knochenmatrixproteinen, die mit den einsprossenden Gefäßen in das Knochentransplantat gelangen, hervorgerufen. Der patienteneigene, autogene Knochen ist aufgrund seiner osteointegrativen, -genetischen, -induktiven und -konduktiven Eigenschaften das ideale Transplantatmaterial. Knochenersatzmaterialien (KEM) können diese Eigenschaften bislang nicht vollständig nachbilden, haben sich jedoch insbesondere beim Sinuslift und lokal augmentativen Maßnahmen bewährt. Sie werden in 3 Gruppen, die natürlichen, die synthetischen und die Kompositmaterialien unterteilt. Wir unterscheiden zwischen allogenen, xenogenen und alloplastischen KEM. Entsprechend ihrer Wirkungsweise werden sie weiter in osteoinduktive und osteokonduktive Materialien differenziert. Folgende Zusammenfassung ergibt einen Überblick über die heute angewendeten Materialien.