Seiten: 360-383, Sprache: DeutschCortellini, Davide / Canale, AngeloEs ist heute möglich, bei der Planung einer rekonstruktiven Behandlung metallfreie Materialien und die entsprechenden klinischen Verfahren in Erwägung zu ziehen. Das eröffnet dem Behandler und dem Zahntechniker größere therapeutische Möglichkeiten, mit denen die Funktion, Ästhetik und Langlebigkeit der prothetischen Rehabilitation gewährleistet sind.
Die metallfreie Vorgehensweise kann als neues Behandlungskonzept betrachtet werden, das nicht nur der Behebung ästhetischer und kosmetischer Mängel im Frontzahnbereich dient. Vielmehr kann sie auch in zahlreichen komplizierten klinischen Fällen zur Anwendung kommen, wie beim parodontalen Zusammenbruch sowie in unbezahnten Bereichen, bei denen eine Implantattherapie indiziert ist, die mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden sein kann. Allerdings werden die neuen, metallfreien Materialien erst seit Kurzem verwendet. Daher gibt es noch keine ausreichenden langfristigen Studien und wissenschaftlichen Untersuchungen, sodass das metallfreie Vorgehen noch nicht als etablierte Behandlungsoption gilt.
In diesem Artikel werden zwei komplexe prothetische Rehabilitationen vorgestellt. Es wird gezeigt, wie die metallfreie Vorgehensweise unter verschiedenen klinischen Bedingungen zum Einsatz kommen kann, und zwar nicht nur in gesunden Bereichen, sondern auch bei Parodontalerkrankungen und Zahnlosigkeit.