Seiten: 9-16, Sprache: DeutschFilippo, Giuseppe Di / Sidhu, Sharanbir K. / Chong, Bun SanEine der Hauptursachen für nicht erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen stellt die Persistenz einer Infektion des Wurzelkanalsystems dar, die weniger mit bestimmten Mikroorganismen als vielmehr mit der Fähigkeit von Bakterien zusammenhängt, sich an die durch eine Wurzelkanalbehandlung verursachten Veränderungen innerhalb des endodontischen Systems anzupassen. Eine intraradikuläre Infektion kann im komplexen anatomischen System eines Wurzelkanals mit seinen Unregelmäßigkeiten, Deltas, Isthmen und akzessorischen Kanälchen persistieren. Die Bakterien in diesen unbearbeiteten Nischen sind primär als Biofilme organisiert: geschützte adhäsive Strukturen, in denen die Mikroorganismen in einen hydratisierten Polymerkomplex eingebettet sind. Zahlreiche Studien konnten diesen Biofilm in wurzelkanalbehandelten Zähnen mit persistierender Parodontitis apicalis nachweisen. Mikroorganismen entwickeln im Biofilm eine erhöhte Toleranz gegenüber antimikrobiellen Agenzien und ein gesteigertes pathogenes Potenzial. Diese Übersicht soll die Rolle des Biofilms in der Ätiologie endodontischer Misserfolg und die Notwendigkeit seiner Berücksichtigung im endodontischen Behandlungskonzept darstellen, um das Risiko von Misserfolgen zu reduzieren.
Schlagwörter: Biofilm, endodontischer Misserfolg, intraradikuläre Infektion, persistierende Parodontitis apicalis