Seiten: 391-401, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Jepsen, SørenParodontale Zerstörung an mehrwurzeligen Zähnen kann auch den Verlust des parodontalen Gewebes in horizontaler Richtung zwischen den Wurzeln verursachen: Es kommt zur Furkationsbeteiligung. Furkationsbeteiligung schafft Nischen, die abhängig vom Grad der Zerstörung für die individuelle orale Hygiene der Patienten unzugänglich und für professionelle Hygienemaßnahmen bzw. die antiinfektiöse nichtchirurgische Therapie nur schwer zugänglich sind. Die eleganteste Möglichkeit diese Nischen zu beseitigen wäre die Regeneration des durch Parodontitis zerstörten Gewebes z. B. durch gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration: GTR). Generell resultiert die GTR-Therapie bei Grad-II-Furkationsdefekten von Ober- und Unterkiefermolaren in einer besseren horizontalen Defektauffüllung (d. h. horizontaler Attachment- und/oder Knochengewinn) als Zugangslappenoperationen. Grad-II-Furkationsdefekte von Unterkiefermolaren und bukkal von Oberkiefermolaren sprechen auf GTR-Therapie besser an als approximale Furkationsdefekte. Grad-III-Furkationsdefekte können nicht vorhersagbar mittels GTR-Therapie geschlossen werden und sind deshalb Kontraindikationen für dieses Verfahren. Biologisch abbaubare Barrieren ermöglichen ähnlich gute horizontale Defektauffüllungen wie nichtresorbierbare Membranen.
Schlagwörter: Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Grad-II-Furkationsdefekte, Grad-III-Furkationsdefekte, biologisch abbaubare und nichtresorbierbare Barrieremembranen