Seiten: 139-149, Sprache: DeutschAndreiotelli, Marina / Koutayas, Spiridon-Oumvertor / Madianos, Phoebus N. / Strub, Jörg-RudolfEine LiteraturübersichtEnossale Implantate zeigen heute eine hohe Überlebensrate innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 10 Jahren. Dennoch können biologische Komplikationen und technische Probleme jederzeit auftreten. Obwohl es zahlreiche Risikofaktoren gibt, die mit periimplantären Erkrankungen assoziieren sind - dazu gehören spezifische Bakterien der Zahnplaque und Umgebungsfaktoren - gibt es heute keine verlässlichen prognostischen Faktoren zum Auftreten und zur Schwere einer Periimplantitis. Aufgrund der Komplexität der Pathoprozesse existiert kein allgemeiner Konsens über die klinischen Maßnahmen, die für die Diagnostik der Periimplantitis notwendig sind. Aus dieser Perspektive könnte die Identifikation von genetischen Risikofaktoren, die bei der Wirtsantwort eine Rolle spielen, es gestatten Individuen zu identifizieren, die ein Risiko für die Entwicklung einer Periimplantitis aufweisen. Erhöhte Konzentrationen des Interleukin-1-Zytokins in der Gingivaflüssigkeit um Implantate scheinen eine bedeutende Rolle in der Pathogenese der Schwere der Periimplantitis zu spielen. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Assoziation zwischen dem Interleukin-1-Genotyp und den periimplantären Erkrankungen zu analysieren und den Nutzen eines genetischen Risikotests für Interleukin-1 zu bewerten. Hierbei konnte gezeigt werden, dass der diagnostische Wert der Genotypisierung für Interleukin-1 und anderer genetischer Tests kritisch überdacht werden muss, ehe Behandlungsplan, Therapie oder Nachsorge in der Implantologie hierauf abgestimmt werden.
Schlagwörter: Genotyp, Wirtsantwort, Interleukin-1, Periimplantitis, Suszeptibilität