Seiten: 123, Sprache: DeutschZuhr, O. / Schenk, G.Die Ergebnisse der rekonstruktiven Parodontalchirurgie nach dem Prinzip der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) sind von verschiedenen Einflußfaktoren abhängig. Eine ausgezeichnete Mundhygiene und ein geringes Auftreten von Sondierungsblutungen in der gesamten Dentition sind Grundkriterien bei der Patientenauswahl. Aktive Raucher sprechen deutlich schlechter auf die regenerative Therapie an als Nichtraucher. Der Nachweis bestimmter Mikroorganismen, z. B. A. actinomycetem comitans, hat ebenfalls einen negativen Einfluß auf das mögliche Ergebnis. Eine mikrobiologische Untersuchung und eine begleitende Therapie mit einem entsprechend ausgewählten Antibiotikum können daher sinnvoll sein. Der Indikationsbereich umfaßt vertikale Knochendefekte, Furkationsbefall bis Grad II im Unterkiefer und bukkal im Oberkiefer sowie gingivale Rezessionen. Nach konsequenter Vorbehandlung zur Kontrolle der parodontalen Entzündung sollte im Rahmen des chirurgischen Eingriffs größter Wert auf eine atraumatische Vorgehensweise, eine gründliche Defektreinigung und einen spannungsfreien Wundverschluß gelegt werden. Eine ungestörte Einheilung möglichst ohne Membranexposition im Rahmen einer engmaschigen Nachsorge und eine langfristig optimale Plaquekontrolle sind weitere Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche GTR-Behandlung. Zur Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit der regenerativen Therapie erscheint die Integration der im einzelnen beschriebenen Einflußfaktoren in das Behandlungskonzept sinnvoll.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Wundheilung, gesteuerte Geweberegeneration, resorbierbare Membranen, infraossäre Knochendefekte, Furkationsbefall