Seiten: 279-284, Sprache: DeutschSchupp, WernerKraniomandibuläre Dysfunktionen sind selbst bei noch jungen Patienten eine häufige Erkrankung. Vor jeder kieferorthopädischen Behandlung sollte eine umfassende Funktionsdiagnostik der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur mit Hilfe manueller Untersuchungstechniken und Verfahren der Applied Kinesiology (AK) erfolgen. Die Untersuchung im Mund des Patienten sollte durch eine Überprüfung im Artikulator dokumentiert werden. Ergibt sich bei der Untersuchung ein pathologischer Kiefergelenksbefund, so hat eine Vorbehandlung durch den Fachzahnarzt für Kieferorthopädie zu erfolgen. Dabei geht eine manuelle Therapie des kraniomandibulären Systems meist einer Korrektur der Okklusion mittels Aufbissbehelfen voran. Erst wenn eine entsprechende Funktionstherapie erfolgreich abgeschlossen ist, kann eine kieferorthopädische und/oder prothetische Behandlung sinnvoll eingeleitet werden.
Schlagwörter: Applied Kinesiology, kraniomandibuläre Dysfunktion, manuelle Medizin, postisometrische Muskelrelaxierung