Orale MedizinSeiten: 743-751, Sprache: DeutschFässler, Daniel S./Kessler, Bernhard/Reichart, Peter A./Bornstein, Michael M.In den letzten Jahren hat sich die HIV-Infektion zu einer Erkrankung entwickelt, die zwar mit einer antiretroviralen Therapie behandelbar ist, aber dennoch bis heute nicht geheilt werden kann. Viele HIV-infizierte Patienten sind sich ihrer Infektion nicht bewusst und riskieren, an opportunistischen Infektionen zu erkranken. Da orale Manifestationen als erste Symptome einer nicht erkannten HIV-Erkrankung durchaus im Praxisalltag angetroffen werden können, spielen Zahnärzte bei der Primärdiagnose eine äußerst wichtige Rolle. Erkennen sie solche Manifestationen anlässlich regelmäßiger Kontrollen oder einer Notfallkonsultation, kann ein HIV-Test veranlasst und der betroffene Patient ggf. an einen Infektiologen bzw. einen HIV-Spezialisten überwiesen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Morbidität der Patienten zu senken und weitere HIV-Übertragungen zu verhindern. Orale Veränderungen können frühe Hinweise auf eine HIV-Infektion sein und auch auf ein fortgeschrittenes Stadium der HIV-Erkrankung (AIDS) hindeuten.
Schlagwörter: AIDS, HIV, orale Manifestationen, Infektionsrisiko, antiretrovirale Therapie