KieferorthopädieSeiten: 443-453, Sprache: DeutschWatted, Nezar/Bill, Josef/Shlomi, BenjaminDie Therapie von Dysgnathien bei Patienten im Erwachsenenalter nimmt einen stetig wachsenden Anteil innerhalb des kieferorthopädischen Behandlungsspektrums ein. Dafür sind vermutlich sowohl steigende ästhetische Ansprüche als auch verbesserte kieferorthopädische und kieferchirurgische Verfahren verantwortlich. Obwohl diese Verfahren in aller Regel zu einer zufrieden stellenden Okklusion führen, besteht das Hauptanliegen erwachsener Patienten vor allem in einer Verbesserung des fazialen Erscheinungsbildes. Je ausgeprägter sich die Dysgnathie von extraoral darstellt, desto mehr muss die Behandlungsplanung so konzipiert sein, dass neben der Okklusion und Funktion auch die Ästhetik in möglichst optimaler Weise verbessert wird. Der Beitrag schildert die typischen Abweichungen von einer regelrechten skelettalen sowie Weichteilkonfiguration und stellt sie den Parametern eines als ästhetisch empfundenen Gesichtsaufbaus gegenüber. Ein Behandlungsbeispiel zur Korrektur einer Klasse-III-Dysgnathie demonstriert anschließend exemplarisch die Umsetzung dieser theoretischen Grundlagen. Dabei wird neben der Indikationsstellung für eine kombinierte Therapie auch auf das chirurgische Procedere eingegangen.