Zahnheilkunde interdisziplinärSeiten: 601-611, Sprache: DeutschPohl, YangoDie Heilung und der Erhalt avulsierter und replantierter Zähne sind grundlegend abhängig von einer sofortigen und zellphysiologisch optimalen Rettung. Deshalb sollten an Unfallschwerpunkten Zahnrettungsboxen verfügbar sein. Die Behandlung muss zunächst eine Infektion im Endodont sicher ausschließen und eine exzellente Wurzelkanalfüllung über die ganze Wurzellänge garantieren. Dies gelingt zuverlässig durch eine extraorale, retrograde Insertion von Titanstiften in den Wurzelkanal. In Abhängigkeit von den bereits eingetretenen Schäden im Parodont wird dessen Heilung durch das Nutzen antiinfektiver, antiresorptiver und regenerationsfördernder Medikation unterstützt. Die Replantation avulsierter Zähne ist fast immer indiziert. Nach der Replantation unphysiologisch geretteter Zähne muss mit Wachstumshemmungen und vertikalen Gewebsdefiziten gerechnet werden. Der Replantation sind dann Alternativen (Transplantation, kieferorthopädischer Lückenschluss) vorzuziehen, wenn diese unverzüglich umgesetzt werden können.
Schlagwörter: Avulsion, Replantation, Resorption, Zahnrettung, antiresorptiv-regenerationsfördernde Therapie (ART)