ZahnerhaltungSeiten: 465-481, Sprache: DeutschManhart, JürgenAlternativen zum Amalgam?Direkte Amalgamalternativen umfassen plastische Komposite und deren Derivate (z. B. Mikrofüllerkomposite, Hybridkomposite, Ormocere), Kompomere, Glasionomerzemente (GIZ) und kunststoffmodifizierte Glasionomere. Allerdings sind nicht alle diese Materialklassen als permanentes Füllungsmaterial im Kaulast tragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne geeignet, da in hoch belasteten Kavitätensituationen die Materialeigenschaften gewisse Mindeststandards erfüllen müssen. Sowohl konventionelle, metallverstärkte und hochvisköse GIZ als auch kunststoffmodifizierte, lichthärtende GIZ (Hybridionomere) eignen sich aufgrund erhöhter Fraktur- bzw. Verschleißgefahr nicht für den okklusionstragenden Seitenzahnbereich und dienen lediglich als Interimsversorgung. Kompomere sind eine sehr heterogene Materialklasse, bei denen die Indikation für den Seitenzahnbereich jeweils produktbezogen überprüft werden muss. Mikrofüllerkomposite sollten in hoch belasteten Kavitätensituationen nicht verwendet werden. Hybridkomposite verfügen aufgrund ihrer Füllkörpertechnologie und des Füllkörperanteils über die notwendigen physikalischen und mechanischen Eigenschaften, um auch Kaulast tragende Klasse-I- und -II-Kavitäten klinisch dauerhaft erfolgreich zu restaurieren.
Schlagwörter: Komposit, Ormocer, Kompomer, Glasionomer, Überlebenszeitanalyse