Ziel dieser Studie war es, inwieweit durch die Anwendung eines neuen konservativen Behandlungsansatzes (aus neurologischer und zahnmedizinischer Sicht) bei Kiefer- und Gesichtsschmerzen, eine Schmerzreduktion erreicht werden kann.
42 Schmerzpatienten stellten sich nach erfolgloser zahnärztlicher Fokussuche in der MKG-Ambulanz vor. Kriterium waren Kiefer- und Gesichtsschmerzen. Davon war vorab bei 25 Patienten eine stationäre neurologische Abklärung aufgrund Schmerzexazerbation erfolgt. Unterteilt wurde ebenfalls, ob die Patienten Neuroleptika bekamen. Alle Patienten wurden in der MKG nach dem gleichen Protokoll behandelt. Alle Patienten bekamen insgesamt 2 Fragebögen. Einen vor der Therapie und den 2. nach 6-wöchigem Tragemodus der Schiene.
Bei der 1. Sitzung erfolgt bei den Patienten ein osteopathisches Screening, Teil der 1. Sitzung ist auch eine ausführliche Anamnese. Bei der 2. Sitzung erfolgt die osteopathische Behandlung während der Biss durch Watterollen kontaktlos ist. Die beiden wesentlichen Einflüsse auf die Kiefergelenksposition werden manipuliert, durch Watterollen auf die Okklusion und durch die osteopathische Behandlung vor allem der Kaumuskulatur. Anschließend wird direkt die Bissnahme ohne jegliche Manipulation genommen. Bei der 3. Sitzung erfolgt erst die osteopathische Behandlung und danach das Einsetzen der Schiene. Die Patienten mussten die Schiene für 6 Wochen permanent tragen (außer Nahrungsaufnahme) zwecks Neuromuskulärer Anpassung. Die Patienten bekamen in dieser Phase Physiotherapie. 6 Wochen nach dem Tragen der Schiene wurden die Patienten zur 1. Schienenkontrolle nach osteopatischer Behandlung einbestellt. Jetzt wurde der 2. Fragebogen von den Patienten ausgefüllt.
Ergebnisse sah wie folgt aus: 11 Patienten haben die Schiene nachts und stundenweise Tagsüber getragen. Bei den Patienten war eine entspannte Kaumuskulatur morgens beschrieben. Die Schmerzintensität und die anfänglichen Symptome wurden reduziert, waren aber noch vorhanden. Bei den 31 Patienten die sich an den intensiven Tragemodus der Schiene gehalten haben, kam es bei 22 Patienten zu einer Symptom- und Beschwerdefreiheit. Und bei den übrigen 9 Patienten waren die Symptome und Beschwerden noch vorhanden, wurden aber als deutlich reduziert beschrieben.
Bei den 42 behandelten Patienten lässt sich die Aussage treffen, dass der Therapieansatz erfolgsversprechend bei Kiefer- und Gesichtsschmerzen einzusetzen ist.
Schlagwörter: Kiefer- und Gesichtsschmerz, Neurologie, Osteopathie, UK Schiene