Das periphere, extraossäre Ameloblastom ist mit 1-2% der seltenste Subtyp der Ameloblastome. Wir berichten von einem Fall, bei dem ein peripheres Ameloblastom vom akanthomatösen Typ an derselben Lokalisation eines zuvor entfernten zentralen Ameloblastoms auftrat.
Vor 15 Jahren wurde bei der Patientin ein zentrales Ameloblastom des rechten Kieferwinkels entfernt. Die Patientin befand sich in zunächst halbjährlicher, dann jährlicher klinischer und radiologischer Kontrolle, welche vor 8 Jahren beendet wurde. Aktuell stellte sich die Patientin auf Anraten ihres Hauszahnarztes erneut mit einer exophytisch wachsenden Schleimhautveränderung im Bereich des ehemaligen Resektionsgebietes vor. Es erfolgte die Probeentnahme und histologische Untersuchung, wobei ein peripheres Ameloblastom vom akanthomatösen Typ festgestellt werden konnte; von einer mikroskopisch vollständigen Entfernung konnte aufgrund randständiger Zellnester nicht ausgegangen werden.
Aufgrund der Seltenheit des Befundes besteht kein eindeutiger Konsens bezüglich der nötigen Radikalität der Entfernung. In diesem Fall wurde auf eine Nachresektion zugunsten der engmaschigen, klinischen und radiologischen Verlaufskontrolle verzichtet; es wurde erneut ein halbjährliches Nachsorgeintervall festgelegt.