Ziel: In der vorliegenden Studie sollten die Ausfallraten für computergeführt inserierte palatinale Miniimplantate bestimmt werden, die für kieferorthopädische Zwecke in den paramedianen und parapalatinalen Regionen des Gaumengewölbes eingesetzt wurden. Sekundäre Ziele waren eine Untersuchung der für die zuverlässige Durchführung computergeführter Miniimplantat-Insertionen erforderlichen Lernkurve und die Auswertung der periimplantären Weichgewebeantwort an drei Nachbeobachtungszeitpunkten.
Material und Methode: Bei 78 Patienten wurden insgesamt 202 palatinale Miniimplantate für kieferorthopädische Zwecke computergeführt eingesetzt. Hierzu wurden nach Planung geeigneter Implantatpositionen an 3-D-Modellen, die durch Fusion von DVT-Daten mit digitalen Kiefermodellen gewonnen wurden, Operationsschablonen konstruiert. Die kieferorthopädischen Apparaturen wurden einmal pro Monat abgenommen, um einen Perkussionstest durchführen zu können und die Beweglichkeit aller Miniimplantate zu bestimmen. Um die zur Durchführung der computergeführten Miniimplantat-Insertion benötigte Lernkurve zu beschreiben, wurden der Zeitpunkt des Miniimplantatversagens und die Anzahl durchgeführter Operationen erfasst. Darüber hinaus wurden 2 (T0), 6 (T1) und 12 Monate postoperativ (T2) an allen Implantaten das Sondierungsbluten (SB) und die Sondierungstiefen (ST) erhoben.
Ergebnisse: Sofortversagen der Miniimplantate aufgrund unzureichender Primärstabilität trat mit einer Rate von 4,95 % auf, wobei die Ausfallrate der parapalatinalen Miniimplantate signifikant höher war (p = 0,00). Miniimplantatausfälle waren zufällig verteilt über den gesamten Verlauf der Studiendurchführung zu beobachten und unabhängig von der Anzahl bereits ausgeführter Operationen, das heißt von einer möglichen Lernkurve. Die mittleren SB- (3,13 %) und ST-Werte (1,68 mm) blieben über den Beobachtungszeitraum stabil.
Schlussfolgerungen: Die computergeführte Miniimplantat-Insertion in das knöcherne Gaumengewölbe war mit einer geringen Ausfallrate verbunden, ermöglichte vorhersagbare Ergebnisse, unabhängig von einer spezifischen Lernkurve, und ging mit langfristig stabilen periimplantären Weichgewebeindizes einher.
Schlagwörter: Ausfallrate, computergeführte Chirurgie, Kieferorthopädie, skeletale Verankerung, TSAD