Die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ), die einen Teilbereich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität darstellt, gewinnt im zahnärztlichen Alltag immer mehr an Bedeutung. Sie kann über verschiedene Instrumente evaluiert werden. Zum einen kommen generische Verfahren zum Einsatz, die unter anderem Funktionseinschränkungen des Kausystems, orofaziale Schmerzen, dentofaziale Ästhetik und den psychosozialen Einfluss der Mundgesundheit umfassen. Zum anderen finden Spezialinstrumente Anwendung, die bestimmte Dimensionen der MLQ oder eines Krankheitsaspekts widerspiegeln. Bei der Planung einer prothetischen Rehabilitation ist ebenfalls das Altern der Patienten bei gleichzeitigem Erhalt der eigenen Zähne über einen längeren Zeitraum zu beachten. Vor allem zu berücksichtigen sind hierbei die Therapiefähigkeit, die Eigenverantwortlichkeit und die zahnmedizinische funktionelle Kapazität des Patienten, wonach sich die Auswahl der Konstruktionselemente richten sollte. Grundsätzlich führt eine Versorgung mit Zahnersatz – vor allem unmittelbar nach Eingliederung – zu einer Verbesserung der MLQ. Festsitzender oder definitiver Zahnersatz ist im Vergleich zu herausnehmbaren oder provisorischen Prothesen mit einer höheren Lebensqualität assoziiert. Allerdings ist anzumerken, dass die Auswirkungen auf die MLQ infolge ihrer Abhängigkeit von der prothetischen Rehabilitation stark patientenindividuell variieren können und die MLQ ein subjektives Empfinden darstellt.
Manuskripteingang: 05.10.2022, Manuskriptannahme: 08.11.2022
Schlagwörter: Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ), Seniorenzahnmedizin, geriatrisches Assessment, prothetische Versorgungen, Umfragen, Fragebögen